Neue Engine, alte Technik

Es vergeht kaum ein Jahr, in dem die Italiener nicht mit massiven Verbesserungen protzen und einen neuen Engine-Himmel versprechen. Doch schon bei MotoGP zeigte sich auch auf der PS4, dass sich der technologische Fortschritt selbst mit der Technik-Power der neuen Konsole in Grenzen hält. Und da MXGP augenscheinlich auf der gleichen Technik fußt wie die flotten Motorrad-Kollegen, muss man auch hier vornehmlich mit einer angestaubten Grafik leben, die hinsichtlich Detailgrad der Kulissen und Motorräder eher an die PS2-Ära erinnert, obwohl die gut animierten Fahrer mit ihren flatternden Trikots etwas moderner wirken. Der Mechaniker hat dagegen fast schon einen Comedy-Preis verdient, wenn er sich mit versteinerter Einheits-Miene über den Sieg seines Schützlings freut.

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Die Streckenverformungen werden auf der PS4 sauberer umgesetzt. © 4P/Screenshot

Die Pop-ups am Streckenrand wurden auf der PS4 genauso reduziert wie die Schattenwürfe, die auf den anderen Plattformen noch plötzlich eingeblendet wurden. Den größten Fortschritt erkennt man dagegen bei den transformierbaren Strecken-Texturen: Hatte man auf 360 & Co noch das Gefühl, als würde sich die Oberfläche ständig in Bewegung befinden, hat man den unschönen Effekt hier nahezu vollständig eliminiert. Trotzdem: Das hat schon Sega Rally damals im Jahr 2007 ordentlich hinbekommen! Hinsichtlich der Bildrate liefert die Engine auch auf der neuen Konsole ein Armutszeugnis: Während der Offroad-Ausflug am PC durchweg flüssig über den Bildschirm flutschte, hat die PS4-Version manchmal damit zu kämpfen, um überhaupt 30 Bilder pro Sekunde zu gewährleisten – und das, obwohl visuell hier bis auf leichte Verbesserungen bei der Beleuchtung ebenso wenig geboten wird wie auf auf den anderen Plattformen. Hinzu kommen lange Ladezeiten zwischen den Rennen. Immerhin wird in der immersiven Helmansicht das Offroad-Feeling gut eingefangen.

Verbesserter Online-Auftritt

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Manchmal geht es bei den Positionskämpfen hart zur Sache – Massenkarambolage inklusive. © 4P/Screenshot

Neben Zeitrennen um Platzierungen auf der Online-Bestenliste darf man auch in direkten Duellen gegen bis zu elf Kontrahenten antreten – und das sowohl in einzelnen Grand-Prix-Sessions mit Abstimmungen als auch kompletten Meisterschaften. Dabei hinterlassen die Online-Fahrten auf der PS4 einen deutlich besseren Eindruck als im Frühjahr: Waren die Rennen dort noch von unzumutbaren Lags verseucht, liefen sie im Rahmen meiner Tests durchweg ohne Probleme ab – abgesehen von der Tatsache, dass die Leitung nicht automatisch auf einen anderen Spieler übertragen wird, falls sich der Host einer Lobby verabschieden sollte. Wer sich auf der PS4 Rennen am geteilten Bildschirm oder im lokalen Netzwerken erhofft hat, wird hier genauso enttäuscht wie zuvor auf den anderen Systemen. Positiv ist hingegen, dass sich bei Online-Rennen das Feld optional mit KI-Rasern auffüllen lässt. Das Anlegen eigener und auch privater Lobbys wird ebenso erlaubt.

  1. Für die ganz harten Puristen unter den Rennspielfans! :lol: Es gibt weder vor einem Rennen - noch hinterher oder abseits davon - irgendetwas von Bedeutung. Nichts dolles freizuspielen, nichts zu sehen, nichts zu tun. Hier zählt nur "auf'm Platz". Wer damit kein Problem hat, der bekommt hier ein überdurchschnittlich gutes Rennspiel. (PC-Version) Die Gründe dafür werden ja im Test erwähnt. Schade dass Need for Speed un Co. immernoch mehr Aufmerksamkeit bekommen als so'ne kleine Perle hier.

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