Brink(Shooter) von Bethesda Softworks Credit: Splash Damage / Bethesda Softworks

Solisten vor die Tür!

Es ist mir ein Rätsel, wie Publisher oder Entwickler oder beide die Kampagne und die Handlung dieses Spiels so in den Vordergrund rücken konnten. Es ist egal – komplett egal – dass irgendwelche Rebellen von irgendeiner schwimmenden Stadt fliehen und Sicherheitskräfte genau das verhindern wollen. Es gibt acht Einsatzgebiete, in denen zwei Teams gegeneinander kämpfen, mehr nicht. Brink ist reine Mehrspieler-Action. Dass man vor jedem Einsatz drei Kerlen dabei zuschaut, wie sie über Sinn und Zweck des Einsatzes quasseln, ist reine Attitüde. Mit einer packenden Erzählung hat das nichts zu tun. Zum Glück kann man die Szenen abbrechen – dauerhaft ausschalten leider nicht.

Mehrspieler-Action bedeutet: Es treten immer und ausschließlich zwei Teams gegeneinander an. Im kooperativen Modus wird die feindliche Mannschaft komplett von Bots gesteuert; die KI füllt Lücken im eigenen Team, wenn nicht genug menschliche Kameraden dabei sind. [GUI_PLAYER(ID=71962,width=540,text=Teamplay – darauf kommt es an! Der Clip stellt die vier Klassen vor.)] Im Versus-Modus treten in beiden Mannschaften bis zu acht Spieler gegeneinander an. Es spielt gar keine Rolle, ob man das freie Match oder die Kampagne wählt: Wer selbst eine Partie startet, kämpft entweder alleine mit und gegen Bots, öffnet das Match für Freunde oder erlaubt allen Online-Spielern den Zugang.

Gemeinsam stark

Das Besondere ist aber nicht der fließende Wechsel zwischen On- und Offlinespiel. Das Besondere ist die Art und Weise, mit der Brink aus einfachen Mehrspieler-Kämpfern echte Teamplayer macht. Es zwingt ja niemanden dazu: Man darf gerne seinen eigenen Weg gehen, der Reihe nach Feinde aufs Korn nehmen und steht am Ende vielleicht als Spieler mit den meisten “Tötungen” da. Das ist allerdings die einzige Randnotiz, die man überhaupt wahrnimmt. In der großen Punkteliste wird man weit abgeschlagen sein. Denn dort zählen keine Treffer – dort zählen nur Erfahrungspunkte. Und während man nach einem schweren Kampf vielleicht 50 Punkte einstreicht, sammelt ein Sanitäter schon dadurch 75 Punkte, dass er die Gesundheit eines Kameraden steigert. Und selbst das sind Peanuts…

“Wir wollen alles belohnen, was im Team Spaß macht”, sagt Splash Damage-Chef Paul Wedgwood. Die britischen Entwickler haben als Modder mit Wolfenstein: Enemy Territory einen Blitzstart hingelegt und führten mit Quake Wars das fort, was sie mit Brink vollenden wollen. Ähnlich wie im geistigen Vorfahr gibt es deshalb für jede Aktion Erfahrungspunkte, die der Gruppe hilft. Und nicht nur das: Jeder eingeheimste Punkt wird sofort sichtbar dem Konto gutgeschrieben. So erhält man ein Gespür dafür, welche Handlung nützlich ist. Den Zähler darf man abstellen – er motiviert zu Beginn aber ungemein und nimmt unerfahrene Teamspieler sanft an die Hand. Darüber hinaus verdeutlichen Videos, Texte sowie vier kurze Missionen in einem Trainingsareal, worauf es ankommt. Leider fehlt auf der Microsoft-Konsole die Möglichkeit, eigenhändig offene Matches zu suchen. Man darf lediglich den Wunsch nach einem Spiel äußern und wer Pech hat, steht daraufhin alleine zwischen 15 Bots, anstatt inmitten einer Traube Mitspieler. Unverständlich außerdem, dass ausgerechnet dieses Spiel keinerlei Möglichkeiten zum Bilden von Clans oder dem Verwalten von Freunden bietet. Die Möglichkeiten über Steam und besonders Xbox Live sind nicht immer ausreichend komfortabel.

  1. Vielleicht liegt es an der ähnlichen Spielbarkeit der Levels.
    Im Endeffekt unterscheidet sich nur die Optik...
    Gerade das Bewegungssystem würde nach vertikal aufgebauten Levels schreien :)

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