Brink(Shooter) von Bethesda Softworks Credit: Splash Damage / Bethesda Softworks

Im Vergleich zu den Bots des eigenen Teams fallen aber erst die vom Spiel gesteuerten Gegner deutlich auf. Sie schießen zwar so treffsicher, dass sie zumindest auf der höchsten Stufe eine Herausforderung sind, stehen dabei aber oft so unbeweglich am Fleck, dass man sie auf den ersten Blick von menschlichen Feinden unterscheiden kann. Mitunter reagieren sie nicht einmal auf Beschuss und gelegentlich scheint die KI sogar an Objekten der Umgebung festzustecken. Gerade Solisten dürften der Gegner deshalb irgendwann überdrüssig werden – in dieser Hinsicht ist jeder aktuelle Solo-Shooter Brink zwei Nasenlängen voraus. Als Unterstützung im eigenen Team, die vor allem der Übung des Zusammenspiels dient, machen die Bots allerdings eine gute Figur.

Clever? SMART!

Wenig Übung braucht man, um sich wieselflink durch die verwinkelten Einsatzgebiete zu bewegen – SMART sei Dank. Denn so lange man die entsprechende Taste gedrückt hält, sprintet, springt und klettert man automatisch überall dort hin, wo die Figur entsprechend ihrer Statur hin kommt. Das erinnert ein bisschen an Mirror’s Edge, die Bewegungen wirken ähnlich fließend und es hat einen großen Vorteil:

Dank SMART überwindet man viele Hindernisse und steckt trotzdem mitten im Kampf.

Dank SMART überwindet man mühelos Hindernisse und kann sich so immer auf den Kampf konzentrieren.

Man ist weniger damit beschäftigt, über kniehohe Hindernisse zu hüpfen und kann sich besser auf die Action konzentrieren. Immerhin darf man selbst während der Akrobatik schießen und sich umschauen. Schlittert man im vollen Lauf über den Boden, ist man ebenfalls voll handlungsfähig – beides ist genau so praktisch wie cool! Ärgerlich nur, dass SMART bei wenigen Hindernissen nicht funktioniert und dass man manchmal stehen bleibt, obwohl man eine erreichbare Kante greifen könnte.

Apropos Steuerung: Entwickler haben es ja schwer, weil sie oft auf den Massenmarkt schielen – manchmal bedarf es aber gar nicht viel, um sich als waschechte Hardcore-Zocker zu outen. Manchmal reicht schon eine Kleinigkeit wie die völlig freie Tastenbelegung eines Ego-Shooters. Es geht nicht um die PC-Fassung, bei der das selbstverständlich ist. Es geht um die Konsolen-Versionen, die neben zahlreichen Vorgaben auch das eigenhändige Anpassen der Steuerung erlauben. Das ist vorbildlich!

Die störrische Konsole

Doch die Version für Xbox 360 leidet unter schweren Problemen. Da gibt es auf der einen Seite Abstürze, nach denen die deutsche Version einfach ihren Dienst verweigert. Erst nach einem Neustart geht es dann weiter. Manchmal kann man stundenlang spielen, manchmal eine halbe Stunde. Dabei ist der Fehler nicht die größte Schwäche der Konsolenfassung: Viel schwerer wiegen Verbindungsschwierigkeiten im Onlinespiel. Es passiert viel zu häufig, dass der actionreiche Shooter wie eine Diashow stottert. Die Dauer des Schluckaufs fängt bei einer schwachen Sekunde an und ist nach oben hin offen.

Einen Tag vor dem deutschen Verkaufsstart versprach Bethesda, dass die Probleme vergessen sein sollen, wenn Brink heute in Europa erscheint. Schließlich würde es dann genug Spieler in unseren Breiten geben, so dass man nicht mit dem entfernten Nordamerika verbunden wird. Hat sich  die Lage inzwischen gebessert? Zumindest verlaufen Online-Partien rein rechnerisch die längste Zeit über fehlerfrei. Trotzdem: Immer wieder verschluckt die Leitung scheinbar Daten. Und immer wieder haben wir noch am späten Nachmittag und am frühen Abend unspielbare Diashows erlebt. Zum Zeitpunkt dieses Tests können wir von der 360-Version deshalb nur abraten – solche Fehler darf sich ein Multiplayer-Shooter nicht leisten!

  1. Vielleicht liegt es an der ähnlichen Spielbarkeit der Levels.
    Im Endeffekt unterscheidet sich nur die Optik...
    Gerade das Bewegungssystem würde nach vertikal aufgebauten Levels schreien :)

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