Es geht ja noch weiter. Alleine mit Baseball habe ich Stunden verbracht, weil Sega die Arcade-Herausforderung klarer lesbar gemacht hat und Erfolgserlebnisse damit besser belohnt. Mal ganz davon abgesehen, dass sich dieses Training endlich lohnt, weil Kazuma erstmals tatsächlich Baseball spielt.
Für seine Mannschaft findet er dabei über das Erfüllen kleiner Gefallen zusätzliche Mitspieler in der offenen Welt, stellt sie anschließend auf und verbessert mit Trainings-Einheiten ihre Fähigkeiten. Die eigentlichen Partien laufen zwar bis auf mögliche Auswechslungen automatisch ab, ein paar Mal greift man allerdings
selbst zum Schläger, um mit dem aktuell in der Strike Zone stehenden Batter zu punkten.
Anstatt gemütlich die Angel auszuwerfen, taucht Kazuma zudem mit einer Harpune nach Fischen. Manche sollte er dann erledigen, bevor sie ihn angreifen und am Ende jedes Tauchgangs steht ihm ein Boss-Tier im Weg, was freilich ebenso albern wie unterhaltsam ist.
Wie gesagt: Den Bruch zwischen ernsthafter Erzählung und vergnügtem Spiel umschifft die Yakuza-Serie schon lange nicht mehr, sondern zelebriert ihn regelrecht. Kazuma, das grimmige Mädchen für alles, reicht jedem eine helfende Hand und ist sich für keinen Unsinn zu schade. Anders sind Nebenmissionen nicht erklärbar, in denen er ständig irgendwelche Ganoven vermöbelt, in kurzen Dialogen besänftigende Worte findet oder altkluge Lektionen erteilt, wie sie in Tele-5-Trickfilmen am Ende der Sendung liefen.
Yakuza: The Gathering
Und dann ist da noch Kazumas frisch ins Leben gerufener Clan: eine Gruppe von Typen, die man in kurzen Echtzeitgefechten aus der Vogelperspektive dirigiert, um einen gegnerischen Clan zu besiegen. Auch dafür rekrutiert man Mitglieder in der
offenen Welt, die man in ein hierarchisches System eingliedert. Je mehr Kämpfer ein Anführer dabei unter sich hat, desto stärker ist er. Besteht eine besondere Sympathie zwischen ihm und einem Untergebenem, verleiht ihm das zusätzlichen Auftrieb. Maximal sechs Anführer stellt man schließlich für jedes Gefecht auf und alleine das Maximieren der Werte dieses Trupps wäre anderswo ein Minispiel für sich.
Hier geht der eigentliche Spaß aber erst los, und zwar in vom Spiel vorgegebenen Missionen sowie online gegen die Trupps anderer Spieler, wobei man stets nur gegen deren Figuren, nie im direkten Duell kämpft. Taktiker Kazuma sendet also beliebig viele seiner sechs zuvor festgelegten Anführer in den Kampf, wobei jedes Aussenden eine bestimmte Menge der dafür
notwendigen Ressource kostet. Das gilt auch für namenloses Fußvolk, das zwar wesentlich günstiger ist, dafür aber nur als Unterstützung der Anführer dienen kann. Die einen werfen z.B. Granaten und werden schnell überrannt, andere sind relativ schwer umzuhauen, bewegen sich aber unsäglich langsam voran.
Die Zusammenstellung der Anführer ist das A und O, denn fast alle verfügen über eine Spezialfähigkeit, die sich nach dem Verwenden neu auflädt. Einer heilt sämtliche Mitstreiter, während ein anderer sämtlicher Gegner um sich herum zu Boden wirft, der nächste die Kosten für den Einsatz sämtlicher Kämpfer senkt usw.
Es dauert lange, bis man alle Anführer gesammelt hat, was nur ein Grund dafür ist, dass ich unverschämt viele Stunden mit der manchmal unübersichtlichen, aber sehr unterhaltsamen Echtzeit-Taktik verbracht habe. Alleine damit hält mich Yakuza 6 nach dem Abspann noch bei der Stange.
bin nun fast durch...Story gefiel mir gut, Minigames gibts echt zu wenig und generell kommt das Spiel ein bissel gerusht rüber: unfertige Bereiche, komisches Kampfsystem im Gegensatz zu vorher (weniger Tiefe) und generell etwas kurz für ein Yakuza Game. Und VIEL zu einfach auf hard, das ist echt witzlos. Aber trotzdem gut, ich bin gespannt wie es ausgeht.
Denke Kiwami 2 wird das insgesamt rundere Paket und hoffe, das das ganz neue Yakuza mit dem neuen Protagonisten nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt
Klasse Test! Klasse Spiel! Wird sofort gekauft. Freue mich auch schon auf Kiwami 2 im August !
Der Mehrwert würde sich meiner Vermutung nach in sehr überschaubaren Grenzen halten. Das Folgende enthält keine Spoiler, aber eine Beschreibung dessen, worum es grob geht, deshalb für alle Fälle mit Tag:
Nur Kazumas Bestreben, sich ein Leben abseits seines Daseins als Tojo-Mitglied aufzubauen, und seine emotionale Bindung an Haruka sind für Yakuza 6 wichtig. Aber ich bin mir eben sicher, dass man nicht die anderen Spiele gespielt haben muss, um beides zu verstehen - was umso mehr gilt, wenn du nach Kiwami 1 die grundsätzliche Konstellation ohnehin schon kennst.
Wenn man wie ich mit Yakuza Kiwami eingestiegen ist und mit Yakuza Kiwami 2 weitermachen will/wird, macht es dann Sinn im Anschluss "Yakuza 6" zu spielen (und somit die Teile 3,4,5 außen vor zu lassen)? Ich spreche keinesfalls von der Spielmechanik, da ich schon gehört hatte, dass es keine große Weiterentwicklung gab, sondern alles rein story-bezogen.
Oder sollte man vor dem 6er auf ein "Yakuza Kiwami 3,4,5" hoffen (oder alternativ die PS3 entstauben und sich diese per PSN Store beziehen).
Danke für die Hilfe!
Wird dann entweder Zero oder Teil 6 werden, wenn die nächste Zocker-Zeit frei wird