Klingt alles wahnsinnig spaßig, oder? Wäre es auch, wenn Nintendo den Online-Part nicht nach wie vor so halbherzig umsetzen würde. Von simplen Menüs und Lobbies über den Mangel an Optionen bis hin zum mickrigen Umfang hinterlässt alles im Online-Modus beinahe schon einen steinzeitlichen Eindruck. Das größte Manko ist natürlich der geringe Umfang. Nur sechs Karten – ist das euer Ernst? Bei der überschaubaren Größe hätten Nintendos Designer doch mindestens doppelt so viele aus dem Ärmel schütteln können. Und warum sind die Modi so seltsam beschränkt? Alles ist fein säuberlich getrennt: Beim Revierkampf gibt es nur Spiele ohne Rangliste, bei Herrschaft nur mit Rängen und das Zielscheiben-Duell bleibt komplett offline. In der automatischen Spielersuche gibt es nicht einmal Sortierfunktionen nach Region oder anderen Kriterien, um die Performance zu verbessern. Der allumfassende Minimalismus geht so weit, dass ich bei Netzwerk-Problemen nicht einmal die Spielersuche verlassen kann und die Konsole komplett neu starten muss – ist das etwa keinem Testspieler aufgefallen?
Nach dem Neustart muss ich noch einmal lange Ladezeiten und die Flachwitz-Nachrichten der Sushi-Schwestern über mich ergehen lassen, bis ich endlich wieder in die Spielersuche darf. In den ersten Tagen liefen die Matches meist flüssig und lagfrei, es kam aber etwas häufiger zu Verbindungsabbrüchen oder Netzwerkproblemen als z.B. bei Titanfall, Evolve oder Plants vs. Zombies: Garden Warfare. Auch meine Freunde berichteten von ähnlichen Problemen. Wenn die Matches zustande kamen, konnte ich ihren Servern aber immerhin auf einfache Weise beitreten.
Freunde bleiben stumm
Unterhaltsam ist auch, dass ich danach abwechselnd im gleichen bzw. gegnerischen Team wie mein Freund spiele. So kann man sich gegenseitig immer mal wieder aushelfen oder auf die Nase geben; eine schöne Abwechslung! Schade ist natürlich, dass sich die Zusammensetzung der Mannschaften und andere Details in keinerlei Weise beeinflussen lassen. Und natürlich, dass Nintendo von vornherein bewusst auf Sprachchat verzichtet. Auf Beleidigungen anderer Spieler kann ich natürlich gerne verzichten, aber in Garden Warfare hat das Herumalbern mit Freunden viel zur lustigen Atmosphäre beigetragen. Gerade in Spielen mit ungewöhnlichen Mechaniken sammeln sich aus meiner Erfahrung eher am Teamplay orientierte Spieler, die sich beherrschen können. Nintendo hätte hier also nicht derart autoritäre Einschnitte einbauen müssen. Mit einfachen Tastenkommandos kann ich immerhin andere Spieler zu meiner Position rufen, aber zwischendurch gibt es keine schnelle Möglichkeit der Verständigung. Also musste ich nebenbei einen Handy-Chat laufen lassen, um z.B. einem Freund mitzuteilen, dass ich kurz in die Oberwelt verschwinde, um mir neue Ausrüstung zu kaufen.
Dort kann ich eine Reihe erfreulich unterschiedlicher Waffen mit der Spiel-Währung erwerben – ein entsprechendes Spieler-Level vorausgesetzt. Von einer Flinte mit Explosivgeschossen bis hin zu Distanzwaffen ist für jeden Geschmack etwas dabei und trotz der starken Unterschiede stimmt meist auch die Balance. Lediglich mit den Scharfschützengewehren bin ich selbst nach einigen Stunden nicht so gut ins Spiel gekommen. Die Bewegungssteuerung dagegen hat mich nach anfänglichen Zweifeln mittlerweile überzeugt: Sie benötigt zwar eine lange Eingewöhnung, reagiert dann aber sehr feinfühlig – vor allem auf lange Distanz und in schnellen Schusswechseln. Gerade Freunde von PC-Shootern kommen auf ihre Kosten, da man die Spitze des Controllers zum Zielen ähnlich wie die Maus bewegt. Ganz so präzise wie vorm Rechner wird es zwar nicht, es flutscht aber um einiges besser als das Anpeilen mit dem rechten Stick, was hier deutlich ungenauer umgesetzt wurde als in anderen Konsolen-Shootern.
Teamplay gewinnt
Vor allem im Ranglisten-Spiel macht sich Nintendos Fokus aufs Teamwork bemerkbar. Statt wie in Battlefield viele kleinen Boni für Team-Aktionen auszuschütten, zwingen die Entwickler die Mannschaften mit Hilfe der Regeln zur Zusammenarbeit: Nur wer hier ein Match gewinnt, streicht auch Punkte ein, daher legen sich alle von Natur aus für die gemeinsame Sache ins Zeug. Etwas ärgerlich ist natürlich, dass man auch bei einer Top-Leistung leer ausgeht, wenn sich der Rest des Teams dumm anstellt. Positiv fällt auf den ersten Blick das Fehlen von In-App-Käufen auf – schließlich soll auch das kommende August-Update kostenlos bleiben. Nintendo lässt sich das gewinnbringende Geschäft mit Extra-Inhalten aber nicht komplett durch die Lappen gehen: Im Laden gibt es schließlich Amiibo-Figuren, die als in die reale Welt ausgelagerte Mikrotransaktionen dienen und 20 Extra-Herausforderungen freischalten. Hat man sie gemeistert, gibt es zur Belohnung exklusive Ausrüstung und ein paar Minispielchen.
Die Wertung spiegelt aber nicht die Realität wieder, da die Wertung nicht mehr stimmig zum Produkt ist, bei anderen Games wie Minecraft wurde das z.B. auch gemacht, man möchte doch immer Up to Date sein und da gehört ein Wertungsupdate einfach dazu, andere machen das seit Jahren und das erfolgreich ohne das andere Spieletests darunter leiden, man kann wenn man nur will.
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, gab es es auch nicht den großen Patch mit Content, sondern kleckerweise. Und nun die Frage, ab wann neugetestet werden soll? Ich kann mich an solche Posts vor einigen Wochen erinnern.
Und ehrlich, wen juckt nun noch die Wertung ...
Jap, und das wurde bei Splatoon eben gemacht.
Wenn man jeden Titel nach nem Jahr nachtesten würde, dann würden die neuen Tests darunter leiden.
Ich stimme zwar zu dass gewisse Spiele immer nachgetestet gehören (vor allem MMORPGs o. Spiele die sich stark verändert haben), aber sowas immer wieder nachzutesten kostet einfach Zeit (vor allem bei MMORPGs). Zeit die man eventuell besser investieren kann, wenn man aber einmal mit diesen Nachtests anfängt, dann wird das Geschrei nach "warum wird XY nicht nachgetestet" in der Community groß.
Kann man sich hier alles sparen indem man die Wertung so lässt wie sie ist. Die Zahl am Ende ist ohnehin großer Schwachsinn.
So jetzt sollte langsam mal ein Nachtest folgen, denn es ist megaviel nachgereicht worden und das alles völlig kostenlos, es ist quasi ein völlig anderes Spiel geworden. Man sollte bei sowas viel strenger sein, wenn ein Spiel zu wenig Content bietet oder technisch schlecht ist, dann ist eine niedrigere Wertung natürlich gerechtfertigt, ja, aber heute ist nicht mehr Mai, ich habe keinen Cent mehr bezahlt und ein komplett anderes spiel bekommen. Man möchte doch von einem Unternehmen eine gute Unterstützung sehen? Wieso testet man dann nicht noch einmal nach, um fleißige Firmen zu belohnen und dem Käufer, der sich die Wertung als Kaufhilfe anschaut, einen aktuellen stand zu geben? Gleichzeitig sollten aber auch Firmen, die verbuggte Spiele rausbringen und sich dann einenn scheiß drum scheren, abstrafen. Nur in extremen Fällen wird das abgestraft, ansonsten als Normalzustand, mit ein paar Versprechungen des Publishers überhaupt nicht beachtet.