Sid Meier's Pirates!(Action-Adventure) von 2K Games Credit: Firaxis (PC, Xbox) / Full Fat (PSP) / 2K China (Wii) / 2K Games

Die Rückkehr des Treibguts

Wer Ende 2004 Spaß mit den neuen Piraten hatte, der dürfte ihn jetzt vermutlich auch noch haben – das Spiel hat sich nämlich nicht verändert. Noch immer dreht es sich darum, die blaue See der Karibik im 17. Jahrhundert zu beherrschen, zu plündern, zu brandschatzen, Schiffe zu kapern, Städte zu erobern, Schätze zu heben,

Spielerisch bleiben die Wii-Piraten ihren mehrere Jahre alten Vorfahren treu. Technisch geht’s allerdings weit nach unten.
Gouverneurstöchter zum Tanz zu führen, konkurrierende Piraten zu erledigen und holde Maiden vor allzu nassforschen Charmeuren zu bewahren – mit dem Säbel, versteht sich. Auch das oberste Ziel, die eigene Familie aus den Klauen eines garstigen Barons zu befreien, ist unverändert. Wer sich also darüber informieren möchte, welche Möglichkeiten das Spiel bietet, wende sich bitte vertrauensvoll an unsere Tests der unterschiedlichen Versionen – PC, Xbox und PSP. An dieser Stelle soll es nur darum gehen, was sich in der Wii-Fassung geändert hat.

Der erste Punkte ist gleich der offensichtlichste und auch ein sehr wichtiger: die Grafik. Schon vor sechs Jahren war die Piratenpräsentation eher zweckmäßig denn schön, lediglich die Darstellung der karibischen See war sehr gelungen. Und die sieht auch heute noch schön aus, jedenfalls auf dem PC – auf Wii hat die Darstellung unverständlicherweise erheblich Federn lassen müssen. Das geht schon mit dem Intro los, von dem man sich nicht vorstellen kann, dass das irgendwann mal gut ausgesehen haben soll – gleiches gilt für die des Öfteren eingespielten Zwischensequenzen. Aber gerade die Präsentation der Seefahrt ist eine herbe Enttäuschung: Das Meer ist immer noch himmlisch blau, aber alles andere sieht aus, als hätte das Gebiss der Zeit eine Extraportion Corega Tabs eingeschmissen. Unverständlicherweise ruckelt das Ganze auch noch mit unschöner Regelmäßigkeit.

Schwing das Holzbein!

Spielerisch hat sich, wie bereits erwähnt, nichts geändert; alle bekannten Piratenpflichten gilt es auch mit der Wiimote in der Hand zu erledigen. Und zwar nur mit dieser, was komplett unverständlich ist: Die wenigen Gelegenheiten, in denen eine Bewegungssteuerung genutzt wird (beim Fechten, beim Tanzen, beim Erobern von Städten), hätten problemlos auch mit den Sticks des
Kontrolliert wird Pirates ausschließlich per Wiimote, das Städte-Erobern zählt dabei noch zu den am einfachsten bedienbaren Minigames. Andere wie Fechten und Tanzen steuern sich sehr fummelig.
Classic Controllers gesteuert werden können. Beim Säbelschwingen macht man unterschiedliche Bewegungen je nach Fuchtelrichtung, beim Tanzen dreht man sich zum entsprechenden Ziel. Erobert man eine Stadt, bekommt man die Küste von der Seite des Schiffes aus zu sehen, während man mit einem Fadenkreuz Kanonen und Wachschiffe unter Beschuss nimmt. Das ist auch die einzige Variante, in der die Bewegungssteuerung gut funktioniert, alles andere ist sehr unpräzise – wieso das nicht über den Classic Controller gemacht werden darf, ist ein seebäriges Rätsel.

Neben der verschlechterten Präsentation und Steuerung haben die Wii-Piraten auch ein paar Erweiterungen an Bord – namentlich die begrenzten Personalisierungsmöglichkeiten: Man kann seinem Freibeuter neue Klamotten anziehen, die Frisur verändern und den Bart dem eigenen Arrrrrr!-Faktor anpassen. Auch das Schiff darf mit Flaggen, Ankern, Krähennestern, Gallionsfiguren oder farbigen Segeln verziert werden. Die in jeder Taverne befindlichen »mysteriösen Fremden« haben jetzt nicht nur Schatzkarten, Quest-Hinweise oder Geschenke für Gouverneurstöchter dabei, sondern gelegentlich auch neue Sachen – u.a. ein Clowns-Kostüm oder eine falsche Nase. Nun, wer’s braucht.. das gilt übrigens auch für die unkreativ betitelten »Achievements«, die man freischaltet. Und dann damit exakt gar nix anfangen kann, denn Online-Ranglisten oder irgendetwas Vergleichbares, in dem man seine Erfolge der Welt präsentieren kann, gibt es nicht.

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  1. Finde das Spiel eigentlich ganz okay. Gute Animationen, niedliche Grafiken, gute Musiken -> Karibikfeeling pur. Dazu gibt es einige Veränderungen, die ich aus der Xbox originals Version noch nicht kannte (Schiff personalisieren bspw.).
    Zum Kritikpunkt des veralteten Spielprinzips: Praktisch jedes neue Spiel setzt auf Altbewährtes. Sei es nun Grafikengine, Steuerung, Inhalt. Ein Shooter bleibt ein Shooter. Pirates eben Pirates. Das Genre neu definieren kann nur ein Sid Meier. Jedenfalls bin ich froh, dass ich es nun auf der Wii ebenfalls spielen kann. Der Umfang ist verglichen mit anderen Spielen sehr enorm, vergesst das nicht (4 Fraktionen, unendliche Spielmöglichkeiten)
    Ich gebe einfach mal 75%. Solide Kost, aber auch nichts wie es ein Zelda / Monster Hunter Tri eben ist.

  2. Ach, schade. :(
    Naja, für einen 20 sicher nicht verkehrt.
    Gibt es auch mehr Schiffe? Ich fand es doch sehr einfallslos, eine hohe Anzahl an Schiffstypen zu erreichen, in dem man pro Schiffstyp drei verschiedene Größen hat.
    Sind auch die Kampfhintergründe verändert worden? Oder kämpft man noch immer auf einer Galeone (Dasselbe gilt auch für die Stadtbelagerungen)?
    Weht der Wind immernoch stets nach Westen?

  3. Um Grafik geht es dabei nicht im geringsten (weiß garnicht ob das Remake auf dem PC besser aussieht, ist ja auch egal), sondern um das Spiel dahinter. Und das ist einfach schlecht umgesetzt worden wie es scheint.

  4. Habe das Originall Pirates und die Remakes noch nie gezockt.
    Deshalb kann ich nicht sagen, wie das ganze in gut aussieht. :D
    Und die Wii Umsetzung, ist ja mal wirklich ne Frechheit wie es scheint.
    Durch solche Spiele hat die Wii doch ihren schlechten Ruf, dass sie keine Grafikpower hat.
    Dabei hat sie doch schon oft gezeigt was sie alles leisten kann.
    Beispiele sind z.B. Zelda Twilight Princess, die Super Mario Galaxy Teile und nicht zu vergessen Metroid Prime Corruption.

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