Artefakte mit Info-Wert

Denn es sind ja nicht nur die Ressourcen. Wie schon im Vorgänger hat man es auch wieder mit Audiologs und Fundstücken übertrieben: Es gibt Stellen, an denen man gleich drei Dokumente auf engstem Raum findet. Generell hat man das Gefühl, als würde man alle paar Meter über einen neuen Fund stolpern. Es ist schlichtweg viel zu viel und weniger wäre hier definitiv mehr gewesen! Gleiches gilt für die zahlreichen Artefakte, wobei man hier im Gegensatz zu Uncharted einen besseren Bezug zum Szenario erkennt und in den Beschreibungen interessante Informationen erhält, die durch weitere Untersuchungen sogar noch ergänzt werden können. Trotzdem: Der übertriebene Sammel-Aspekt in Kombination mit dem XP-Wahn und dem aufgesetzten Fähigkeitensystem sorgt leider erneut dafür, dass sowohl Atmosphäre als auch Spielspaß leiden.

Immerhin geht das Crafting leicht von der Hand: Genau wie bei Horizon: Zero Dawn reicht es aus, einfach nur eine Taste zum Erstellen neuer Pfeile oder Spezial-Munition gedrückt zu halten. Ähnlich simpel werden Teile für Outfits und Waffen gefertigt, darunter mehrstufige Verbesserungen in Bereichen wie Schaden, Präzision, Nachladetempo und Munitionskapazität. Dabei

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Die Artefakte haben nicht nur einen direkten Bezug zum Szenario, sondern lassen sich auch im Detail betrachten und stellenweise sogar untersuchen. © 4P/Screenshot

werden die erforderlichen Ressourcen komfortabel angezeigt, so dass man weiß, nach welchen Dingen man bei der Erkundung, Jagd oder beim Händler Ausschau halten sollte, um das begehrte Item erstellen zu können.  

Mehr Erkundung statt Action

Dabei machen die Entwickler im Ansatz viel richtig: Obwohl Lara in manchen Situationen wieder mehr den Eindruck einer Auftragskillerin oder Terminatrix erweckt, und damit weiterhin ein störender Widerspruch zur Charakterzeichnung in den Zwischensequenzen entsteht, wird die Action insgesamt stärker zugunsten der ausgedehnten Erkundung zurückgefahren. In den Gräbern warten ein paar interessante Herausforderungen inklusive klaustrophobischer Momente unter und über der Wasseroberfläche, die entweder in die Story eingebunden oder erst durch Zufall oder Hinweise wie Archivar-Karten aufgespürt werden.

Leider landet man dabei immer wieder in Sackgassen, weil man die nötige Ausrüstung noch gar nicht besitzt und oft auch noch gar nicht besitzen kann. Ärgerlich zudem, dass manche Artefakte oder Dokumente auf der Karte bereits enthüllt werden, sie zu diesem Zeitpunkt faktisch aber noch nicht erreicht werden können. Im ersten Anlauf lassen sich daher nur selten alle Geheimnisse innerhalb eines Gebiets lüften, so dass man gezwungen wird, erst später mit dem entsprechenden Equipment oder dem erforderlichen Spielfortschritt wieder zurückzukehren. Das funktioniert dank der Schnellreise-Funktion zwischen den zahlreichen Feuerstellen zwar recht komfortabel, doch muss man dabei ähnlich lange Ladezeiten in Kauf nehmen wie beim initialen Start. Schön dagegen, dass man im Rahmen der Installation schon recht früh loslegen und schon mal etwa die erste Stunde der Kampagne spielen kann, während im Hintergrund weiter die restlichen Daten geladen werden. Auch das

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Ein Königreich für ein Lama! © 4P/Screenshot

Streaming der Welt funktioniert weitestgehend reibungslos – nur an wenigen Stellen kam es zu kurzen Unterbrechungen, weil die Daten nicht rechtzeitig in den Speicher geschaufelt wurden.

Prächtige Kulissen, starke Technik

Von solch kleinen Patzern abgesehen zählt die Technik aber eindeutig zu den großen Stärken. Auch wenn hinsichtlich der Architektur nicht ganz das Niveau von Uncharted 4 oder dem Ableger The Lost Legacy erreicht wird, sind die Schauplätze auch hier eine wahre Augenweide und begeistern mit ihrer Liebe zum Detail, wunderschönen Panoramen und viel Abwechslung. Das ist ohne Zweifel eine der schönsten Dschungel-Kulissen, die ich bisher in einem Videospiel gesehen habe! Und auch die meist düsteren Gruften und Gräber haben es mir sowohl visuell und atmosphärisch angetan, weil neben fordernden Sprung- und Kletterpassagen auch viel mit Elementen wie Wind und Feuer gespielt wird. Nur die Fallen lassen mich etwas enttäuscht zurück: Zum einen kennt man die Varianten bereits aus den Vorgängern und zum anderen wird im Vorfeld zu schnell ersichtlich, wo die Fallen sind und wie man sie deaktivieren kann, wenn man nicht gerade im Dauersprint durch die Ruinen hetzt. Schöner wäre es gewesen, wenn auch vorsichtige Grabräuber zwischendurch von plötzlichen Ereignissen überrascht würden und dabei nur durch schnelle Reaktionen dem sicheren Tod entkommen könnten. So bleibt dagegen alles recht vorhersehbar, auch wenn manche Schauplätze, Gegner und Story-Wendungen noch die eine oder andere Überraschung bereit halten.


  1. Ich bin gerade dank eines Steam Sales etwa in der Hälfte. Meine Güte hätte ich mich geärgert, das Spiel zum Vollpreis gekauft zu haben.
    Die 80er-Wertung von Michael geht mit dem Spiel, für mein Empfinden, wirklich gnädig ins Gericht. Wirklich schade um die wirklich sehr gute Kulisse.

  2. Stecke gerade in einem Tomb--Raider-Reboot-Marathon, alle drei mindestens zwei Mal durchgezockt.. Es sind alles hübsche Vollpreis-Spiele mit Qualität, allerdings auch mit einigen Macken, die mir teilweise den Spielspass verhageln. Habe alle auf einem 4K-Fernseher auf Ultra gezockt, alle auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Wobei die Performance auf einer GTX1080 teilweise peinlich schlecht war(und Reshade spielte dabei kaum eine Rolle). Kein Vergleich zu einem DOOM Eternal mit Frameraten von 90+.
    Jedes Game wurde ein wenig verbessert, was ich vor allem gemerkt habe, weil ich die Teile rückwärts gezockt habe. Mir persönlich hat Rise am besten gefallen, sowohl grafisch, wie spielerisch, hatte für mich das beste Pacing..
    Shadow hat teilweise ein beeindruckendes Setting, zum Leben erwachte Inka-Ruinen, mit einer recht lebendigen Bevölkerung, in einer epischen Landschaft. Aber irgendwie hat die Grafik hier Mängel, sieht teilweise recht verwaschen aus, während manche Bereiche zu hell sind im Vergleich zu den dunklen. Habe in allen Games mit Reshade experimentiert, aber Shadow hat hier die unausgeglichenste Beleuchtung. Wenn ich die zu hellen Bereiche einigermassen dunkel genug hatte, waren die Höhlen teilweise unbenutzbar. Die beiden anderen Spiele sahen mit Reshade und wenigen Klicks teilweise atemberaubend gut aus, während ich an Shadow ständig rumbasteln musste. Es hilft ja auch nicht, dass Lara das Licht nicht dann aktivieren kann, wenn sie es möchte.
    Und Lara kann oft nicht, was sie möchte. Alle drei Teile haben hier die selben Macken. Ständig wird mir an der Kamera rumgezupft, ständig wird sie verlangsamt für unabbrechbare Sequenzen oder Blicke auf Szenen und Anrufe, ständig darf sie keine Waffen zücken. Klar, die wollen das als Story inszenieren wie einen Film, aber ich habe das oft eher als Schikane gesehen, statt als Feature und es entlockte mir öfter einen kleinen Fluch.
    Das Plattforming wurde mit jedem Game besser, mit ein wenig Übung kommt man flüssig...

  3. Das größte Problem das dieses Spiel hat, was auch die zwei Vorgänger hatten... Uncharted.
    Man kennt das alles schon in deutlich besser. Mit dem Unterschied das Uncharted zwar auch 0815 so gesehen ist aber das so gut verpackt mit Witz und Charm das es schon wieder sehr gut ist. Das alles hat TR nicht. Fand die Dialoge, Charaktere und Story schon in den Vorgänger völlig banal, witzlos, charmlos.
    Hat sich auch mit dem Teil nicht geändert. Schade, außer Grafik hat der Titel nicht viel zu bieten. Die Metacritic Wertung kommt da schon gut hin mit 77%.

  4. Habe ein Problem mit Xbox-One,
    jedesmal wenn ich ein Überlebensversteck Einsammle oder eine Tafel Lese friert mein Spiel ein!
    Danach Lösche ich den Reservierten Speicherplatz und kann wieder nur eins Einsammeln oder Lesen und muss danach wieder das Spiel Neu Starten!
    Bitte um Hilfe!!!

  5. Der Immersionskiller war für mich die Ninjasicht. Jetzt benutze ich auch mal das Wort "Immersion". Die ständigen Farbschematawechsel haben mich genervt. "SotTR" hat eine hervorragende Grafik, die sich fast schon mit "Uncharted" messen kann, aber dieser Ninjakram hat mir vieles zunichtegemacht. Krosta hat 80 Punkte vergeben, zunächst war ich enttäuscht. Nachdem ich es nun auch durchgespielt habe, denke ich: Die 80 kommen so hin. Da war zuviel Luft nach oben, die man einfach nicht genutzt hat. "Verschenktes Potential", auch so eine Platitüde, aber hier stimmt sie mal.

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