Rage(Shooter) von Bethesda Softworks Credit: id Software / Bethesda Softworks
Apocalypse Soon!

[GUI_PLAYER(ID=79262,width=400,text=Die ersten zehn Minuten von Rage im Direktvergleich der beiden Konsolenversionen. Das melancholische Intro macht noch Hoffnung auf eine gute Geschichte, die aber kurz darauf schon nachhaltig zunichte gemacht wird.,align=right)]Es ist nicht das kreativste aller Szenarien, aber es ist dennoch eines, das immer wieder mitreißt: Ein Asteroid namens Apophis (den es übrigens tatsächlich gibt) rast unaufhaltsam auf die Erde zu, die Menschheit ist dem Untergang geweiht, jedenfalls der größte Teil davon. Denn ausgewählte Individuen werden in Archen tief in der Erde verbuddelt, im Kryoschlaf vor sich her schnarchend – in der Hoffnung, dass sie, sobald das Leben wieder seinen Weg durch den Fallout gefunden hat, den zerstörten Planeten repopulieren. Das Ganze wird mit Moll-lastiger Klavier- und Streichermusik so herzerweichend schön präsentiert, dass selbst Chuck Norris gegen die Tränen zu kämpfen hätte.

Was danach passiert, ist allerdings weniger mitreißend: Man erwacht aus dem Tiefschlaf, offenbar als einziger Überlebender einer Arche – die anderen Besatzungsmitglieder sind nur noch Mumien in gläsernen Särgen. Kaum betritt man die Frischluft der postapokalyptischen Welt, wird man auch schon von einer bizarren Kreatur angefallen, die allerdings von einem mysteriösen Scharfschützen erledigt wird. Der stellt sich einem kurz darauf als Dan Hagar vor, nimmt einen mit in seine Siedlung – und bittet einen darum, doch bitte direkt allein zurück zu fahren, alle Gegner (so genannte »Ghosts«) zu erledigen und dann zurück zu kommen. »Ihr Archentypen sollt doch etwas Besonderes sein« ist seine Begründung dafür. Und was ist, wenn ich der beste Flötenspieler der untergegangenen Welt war, der gerade aus einem hundertsechsjährigen Kryoschlaf erwacht ist, soll ich dann auch noch die Waffen schwingen? Halten wir fest: id Software kann wirklich viel – tolle Technik, fette Action, geiles Deathmatch. Nachvollziehbare Handlung können sie nicht, konnten sie nie, werden sie aller Wahrscheinlichkeit nach auch nie können.

Keine Arme, keine Beine, keine Stimme, kein Name

Früher musste Shooter-Helden vor allem schießen können, ihr Hintergrund war im Grunde egal – oder hat sich jemand wirklich für das Leben des Space Marine interessiert? id Software bleibt dieser Tradition treu, denn der namenlose Held von Rage ist offenbar mit Gordon Freeman verwandt: Er spricht im ganzen Spiel kein einziges Wort, man bekommt ihr nur ganz selten mal selbst zu sehen. Viel wichtiger ist – ballern kann er.

Flieg, Mutant, flieg! Die Rage-Waffen sind id-typisch sehr druckvoll und lassen sich mit zusätzlichen Munitionstypen noch mächtiger machen.

Flieg, Mutant, flieg! Die Rage-Waffen sind id-typisch sehr druckvoll und lassen sich mit zusätzlichen Munitionstypen noch mächtiger machen.

id Softwares Waffen hatten schon immer Bumms, hier ist das nicht anders: Die Schrotflinte ist mächtig durchschlagskräftig, der Raketenwerfer ist ebenso Höllenmaschine wie die mächtige Minigun, die über alternative BFG-Munition verfügt. Sehr viel lustiger als die Knarren an sich sind aber die Extras, allen voran der »Wingstick«, den man sich am besten als Bumerang mit Rasierklingen vorstellen sollte. Außerdem erhält man im Verlauf der Kampagne die Möglichkeit, die Wummen mit zusätzlicher Munition auszustatten – und die Resultate sind fabelhaft: Armbrust mit Elektrobolzen +  im Wasser stehende Gegner = heftiges Bratzeln. Jede Menge Schrotmunition + Granaten = nichts als roter Gegnerstaub. Gehirnkontroll-Substanzen im Armbrust-Pfeil sorgen dafür, dass man den getroffenen Gegner noch ein paar Sekunden lang selbst steuern und explodieren lassen kann. Herrlich!

Generell steht der MacGyver-Faktor erstaunlich im Vordergrund, denn das Inventar füllt sich sehr, sehr schnell. Zwar hauptsächlich mit Müll, den man beim nächstgelegenen Händler verkaufen kann, aber auch mit sehr vielen Bauteilen. Hat man die entsprechende Blaupause dazu (die man ebenfalls erwerben oder vereinzelt auch finden kann), dann darf gebastelt werden: Bandagen, Türknacker, bombige RC-Autos, stationäre und mobile Selbstschussanlagen sowie frische Munitionstypen füllen schnell den unbegrenzt aufnahmefähigen Rucksack. Vier Sachen darf man sich für schnellen Zugriff auf das Digipad legen.

  1. Rage ist nun Abwärtskompatibel und sieht immer noch verdammt gut aus. Kostet für die One glaub noch nen 5er und ist heute noch bessert als so manch neuer großer "Bruder".

  2. SpookyNooky hat geschrieben:Hab's mir auch vor ca. einem Jahr für 5 Euro gekauft und es nicht bereut. Es macht durchaus Spaß, besonders am Anfang war ich begeistert. Nach einiger Zeit stellt sich Ernüchterung ein, aber für 5 Euro macht man wirklich nichts falsch, wenn man ein bisschen ballern will.
    Jepp. Das Gun-Gameplay ist auch solides, schnörkelloses Oldschool. Kein Autoheal, keine durchgeskripteten Sequenzen, wo man nur der Klicksklave des Levendesigners ist. Zumindest das haben sie gut hinbekommen. Alles andere hingegen ... wie gesagt, fünf Euro und man hat seinen Spass. Bereue nichts. 50 Euro und die Tischkante hätte ein paar Abdrücke bekommen.

  3. ...sofern man denn überhaupt mal Texturen sieht. Ich hatte nur bei ca. jedem 5. Spielstart überhaupt welche. Wenn sie sich mal zeigten, dann lief es auch wunderbar.
    Die Gefechte sind ganz nett, teilweise gar intensiv, aber technisch ist Rage eines der zickigsten Spiele, die ich je gesehen habe.

  4. Hab's mir auch vor ca. einem Jahr für 5 Euro gekauft und es nicht bereut. Es macht durchaus Spaß, besonders am Anfang war ich begeistert. Nach einiger Zeit stellt sich Ernüchterung ein, aber für 5 Euro macht man wirklich nichts falsch, wenn man ein bisschen ballern will.

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