Scotty, beam me up!
Dreh- und Angelpunkt jedes Spiels ist nach wie vor die Raumstation Pioneer 2, wo Ihr Euch in der Gilde für eine Quest anmeldet, in den Shops Gegenstände kauft, verkauft oder identifizieren lasst, bei einem Krankenhausaufenthalt Eure Energie auffrischt oder auf der Bank Geld und Gegenstände in Verwahrung gebt. Via Haupttransporter geht es von hier aus auch auf den Planeten Ragol, wo Euch nach wie vor zwei Wald-, drei Höhlen-, zwei Minen- und drei Ruinen-Abschnitte samt drei Zwischen- und einem Endgegner erwarten.
Auf der Planetenoberfläche angekommen, steht Monster plätten und Items Sammeln im Vordergrund. Ab und zu ein Schalterrätsel oder eine Missionsaufgabe lösen – das war`s schon. Was eher simpel und anspruchslos klingt, wird alleine auch irgendwann langweilig – im Team macht`s aber immer wieder Laune – ganz egal, ob man im Challenge-Modus mit-, im Battle-Modus gegen- oder im normalen Modus auch mal nebeneinander spielt. Vor allem die Jagd nach seltenen Gegenständen bleibt monatelang spannend, da viele Items nur mit viel Ausdauer oder Glück ins eigene Inventar wandern.
Zudem kann man sich ja auch noch der Mag-Aufzucht widmen. Das ist eine Art Tamagotchi-Spielchen, in welchem man seinen stummen Begleiter (der nicht nur für bessere Charakterwerte sorgt, sondern auch offensive und defensive Spezialfähigkeiten beherrscht) mit gewöhnlichen Items füttern und mit speziellen Items verändern kann. In PSO V2 treten diese kleinen Helferlein sogar in Form diverser Sega-Spielkonsolen oder eines adretten Tigerschwanzes auf. Es gibt also trotz beschaulicher Spielwelt einiges zu entdecken und selbst wer den Vorgänger in- und auswendig kennt, wird eine ganze Weile brauchen, um alle Geheimnisse des zweiten Teils zu lüften.
Nahezu unveränderte Präsentation
Technisch hat sich im Vergleich zum ersten Teil reichlich wenig getan. Die grafischen Veränderungen im Ultimate-Modus sind eigentlich kaum der Rede wert. So finden Ausflüge in die Wälder Ragols nun vor einem idyllischen Sonnenuntergang statt oder anstelle des ersten Zwischengegners, einem Feuerdrachen, muss man sich nun einem Eisdrachen stellen. Zwar wurde teilweise das Gegnerverhalten etwas verändern, wirkliche Überraschungen erleben PSO-Veteranen in dieser Hinsicht allerdings nicht.
Der Spielfluss bleibt bis auf gelegentliche (Server- oder Verbindungs-bedingte) Online-Slowdowns eigentlich stets gewährleistet, dafür muss man aber nach wie vor einige Pop-Ups in Kauf nehmen. Das Level-Design ist nach wie vor eher kompakt und übersichtlich als weitläufig und verschlungen und die Animationen sind auch für heutige Verhältnisse noch ganz ordentlich. Nach wie vor positiv ist auch die 60Hz-Option und die Unterstützung des VGA-Adapters, wobei online zu beachten ist, dass 50Hz-User nicht auf 60Hz-Servern spielen können und umgekehrt. So müssen sich 50Hz-Spieler nach wie vor mit einem einzigen europäischen Server begnügen, während 60Hz- und VGA-User zwischen zahlreichen europäischen, amerikanischen und japanischen Servern und Mitspielern wählen dürfen.
Akustisch hat sich eigentlich gar nichts geändert. Der teils interaktive Synthie-Soundtrack passt sich den Locations und dem Geschehen gekonnt und unaufdringlich an; nur in manchen Quests erklingen völlig neue Melodien, die Sega-Fans sonst eigentlich aus anderen Spielen wie Samba de Amigo! oder Sonic Adventure kennen. Sprachausgabe ist und bleibt Fehlanzeige und die deutsche Lokalisation ist oft leider immer noch unter aller Kanone, aber Dialoge mit NPCs und die belanglose Story sind sowieso eher Nebensache.