Kleine Maus, großer Helfer

Der Fokus von Moss liegt klar auf den einsteigerfreundlichen Rätseln, die auch fortgeschrittenen Spielern schöne Aha-Momente bescheren. Zunächst hüpft und hantiert man nur direkt vor den eigenen Augen herum; später wechselt man auch mal zwischen verbundenen Grotten oder Tempeln, um versteckte Teile großer Maschinen aufzuspüren. Einer der größten Motivationsfaktoren ist die beeindruckende Kulisse: Schon auf dem Social-Screen (also dem Fernsehbild) sehen die verwunschenen Wälder, Schlösschen und Tempel richtig hübsch aus, doch unterm Headset fühlt man sich wie in einem geräumigen Diorama mit vielen feinen Details und hochaufgelösten Texturen. Manchmal muss man sich sogar zur Seite zu lehnen oder aufzustehen, um einen besseren Blick auf versteckte Gänge zu erlangen. Empfindliche Spieler brauchen sich dank der festen Perspektive nicht um Übelkeit zu sorgen: Das komplette Spiel bleibt sehr komfortabel und entspannend.

Erstaunlich scharf und sauber

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Auf in den Kampf! © 4P/Screenshot

Vorbildlich ist auch die technische Umsetzung mit der Unreal Engine 4: Bereits auf beiden PlayStation-4-Modellen wirkte die Kulisse erstaunlich scharf und beinahe frei von Alias-Treppchen oder anderen VR-typischen Schwächen. Ähnlich wie auf der PS4 Pro wirkt das Gesamtbild auf einem Spiele-PC noch einen Deut sauberer und die Farben ein Bisschen kräftiger. Schön auch, dass das Spiel sogar mit einer Einsteiger-Grafikkarte wie der GeForce GTX 970 sehr sauber läuft. Sogar auf der besten der drei Grafik-Presets blieb es dort fast immer flüssig. Nicht ganz so gelungen wirken die gelegentlich eingestreuten Kämpfe gegen Metallkäfer und andere aggressive Wesen. Ihre Angriffsroutinen sind schnell durchschaut, so dass man die Gefechte gegen größere Grüppchen in Arenen irgendwann nur noch lustlos abarbeitet. Zudem wirkt Quills Schlagrepertoire mit nur einer Kombo ziemlich eingeschränkt. Schade auch, dass es fast keine größeren Bosskämpfe gibt.

Gut gefallen hat uns allerdings, wie die herumwuselnden Käfer in die Rätsel einbezogen werden. Per Bewegungssteuerung und rechtem Stick kann man sie betäuben, an bestimmte Orte führen und sogar ihre Projektile einsetzen, um Schalter umzulegen.

Ein kurzes Abenteuer


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Auf der Vive werden auch Aktionen wie Schwert-Attacken oder Ausweichbewegungen mit dem Klicken aufs Touchpad ausgelöst – was nicht ganz so verlässlich funktioniert wie mit den Knöpfen der Konkurrenzsysteme. Achtet darauf, nicht auf den äußersten Rand zu klicken, der bei den Vive-Touchpads schlecht erfasst wird! © 4P/Screenshot
Oder man entführt einen der Metallkrabbler mit dem leuchtenden Cursor in eine andere Ecke des Raums und ballert wie in einem Zweistick-Shooter auf andere Feinde. Hat man sich erst einmal gründlich per Kopftracking umgeschaut, entdeckt man meist schnell die passenden Wege, so dass man die Biester nur noch zu den passenden Maschinen führen muss. Nach einem Lebensverlust steigt man schnell wieder an den großzügig verteilten Speicherpunkten ein. Tracking-Probleme wie auf der PS4 sind uns glücklicherweise nicht untergekommen. Ein wenig traurig war ich darüber, dass das Abenteuer schon nach knapp drei Stunden vorbei war. Der fette Boss beschert dem letzten Kapitel zwar einen würdigen Abschluss, doch das Ende der Geschichte hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen. Insgesamt ist Moss aber eine schöne Rätselreise durch märchenhafte Dioramen, die noch viel Potenzial für einen Nachfolger besitzt.
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