Lords of the Fallen (2014)(Rollenspiel) von CI Games / Koch Media Credit: Deck13 / CI Games Warsaw / CI Games / Koch Media
Der kleine Bruder

Warum rege ich mich auf? Eigentlich könnte ich doch froh sein über diese Verschnaufpause und den Dialog mit meinem Mentor. Schließlich musste ich bis hierher mit Schweiß auf der Stirn kämpfen: Monster fixieren, ausweichen, parieren, zustoßen. Dabei clever zwischen Schild, Klingen und Magie wechseln. Lords of the Fallen inszeniert kein plumpes Hack & Slay mit hohem Bodycount, sondern angenehm heikle Klingentänze – wie ein Bruder im Geiste von Dark Souls.

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In der Rolle von Harkyn gilt es die Welt vor den dämonischen Rhogar zu retten. Man hat die Wahl zwischen Krieger, Kleriker oder Schurke – aber es bleibt bei einem Muskelprotz in Rüstung. (PS4) © 4P/Screenshot

Allerdings wie ein jüngerer Bruder, der vielleicht etwas zu oft im Fitnessstudio war und weniger in alten Legenden versunken vor sich hin grübelte. Eher wie einer, der immer mit voller Energie und hochrotem Kopf draufloserzählte: von Göttern und Dämonen, von riesigen Hämmern und so schlimmen Bedrohungen, dass man im pompösen Intro fast den Blizzard auf dem Bildschirm toben sieht. Oder etwas weniger spektakulär: Man spielt einen Helden namens Harkyn, der die Welt retten muss.

Kleriker, Krieger oder Schurke

CI Games und Deeck13 haben das Kampfsystem von Dark Souls & Co sehr gut studiert. Man braucht viel Geduld und gutes Timing, denn auch gewöhnliche Gegner können eine tödliche Herausforderung sein, so dass man  einfaches Draufhauen schnell bereut – vor allem, weil hier selbst schwer gepanzerte Feinde fast schon dämonisch schnell agieren. In Sachen Fernkampf ist man leider sehr beschränkt, kann weder Dolche oder Bomben werfen noch Bögen einsetzen, sondern muss die Distanz magisch überbrücken.

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Neben leichten und schweren Hieben kann jede Klasse auch Magie einsetzen und z.B. einen Klon beschwören: Er folgt dem Schurken und kopiert seine Angriffe. (PS4) © 4P/Screenshot

Aber cool: Ein Schurke kann wie in der Soulsreihe mit dem Buckler zur Riposte ansetzen, einen Killer beschwören oder ein Double, um Feinde abzulenken oder doppelt zu treffen! Jede Waffe und auch Schilde ermöglichen auch hier andere Bewegungen, man kann zudem mehrstufige Kombinationen mit leichten und schweren Hieben ausführen, zwei Klingen führen, hinterhältige Stiche in den Rücken landen und per Rolle ausweichen.

Ihr könnt zwar keinen eigenen Charakter erstellen, aber auch einen Kleriker oder einen Krieger in der Rolle Harkyns spielen, die etwas mehr tragen sowie einstecken und magisch natürlich anders wirken: Ersterer eher defensiv heilend, Letzterer etwas aggressiver. Allerdings bedeutet das auch, dass man beim Aufrüsten kaum eine Wahl hat, wenn man die so wichtige Magie wirken will – das Entwickeln des Charakters ist hier recht überschaubar. Sehr gewöhnungsbedürftig: Selbst wenn man einen wendigen Schurken spielt, sieht man aus wie ein Muskelprotz XXL aus Gears of War. Der blau tätowierte Harkyn würde auch klasse in das Team von Marcus Fenix passen – oder in jeden anderen Shooter. Genauso wie das Artdesign wirkt auch der Held austauschbar.

  1. PanzerGrenadiere hat geschrieben: 17.08.2021 18:40
    Ryan2k6 hat geschrieben: 17.08.2021 14:04 Erstmal Glückwunsch zur Meisterung der Nekromantie. :Blauesauge:
    LeKwas hat geschrieben: 17.08.2021 13:25 Es gab in den vergangenen Jahren so einige Soulslikes, und von all denen, die ich gespielt habe, ist LotF das mit weitem Abstand schlechteste.
    Mir war immer so, dass LotF der geistige Vorgänger der Souls-Spiele wäre, aber das verwechsel ich dann offenbar mit etwas anderem.
    war das nicht king's field? lotf war definitiv später.
    Hatte noch mal geschaut, ich glaube ich meinte Armored Core.

  2. Ryan2k6 hat geschrieben: 17.08.2021 14:04 Erstmal Glückwunsch zur Meisterung der Nekromantie. :Blauesauge:
    LeKwas hat geschrieben: 17.08.2021 13:25 Es gab in den vergangenen Jahren so einige Soulslikes, und von all denen, die ich gespielt habe, ist LotF das mit weitem Abstand schlechteste.
    Mir war immer so, dass LotF der geistige Vorgänger der Souls-Spiele wäre, aber das verwechsel ich dann offenbar mit etwas anderem.
    war das nicht king's field? lotf war definitiv später.

  3. Ryan2k6 hat geschrieben: 17.08.2021 14:04Erstmal Glückwunsch zur Meisterung der Nekromantie. :Blauesauge:
    Also, eigentlich buddel ich meistens alte Threads aus, um mitzuteilen, dass die Server abgeschaltet werden.
    Weiß nicht, wie man das dann nennt ... De-Defibrillator? :Kratz:

  4. Erstmal Glückwunsch zur Meisterung der Nekromantie. :Blauesauge:

    LeKwas hat geschrieben: 17.08.2021 13:25 Es gab in den vergangenen Jahren so einige Soulslikes, und von all denen, die ich gespielt habe, ist LotF das mit weitem Abstand schlechteste.
    Mir war immer so, dass LotF der geistige Vorgänger der Souls-Spiele wäre, aber das verwechsel ich dann offenbar mit etwas anderem.

  5. Uff, letztens einen erneuten Anlauf gewagt, und es hat wieder nicht sollen sein.
    Dieser vorgefertigte grimmig dreinblickende Glatzkopfprotagonist (Name ist mir grad entfallen, aber der Typ ist sowieso vergessenswert) ist absolut nicht ansprechend und zudem super schwerfällig, es spielt sich schrecklich zäh, janky und unresponsiv.
    Das mithin schlimmste aber ist diese Wackelkamera, die man in den Optionen auch nicht ausstellen kann. Bei jeder einzelnen Aktion, selbst wenn man einfach nur einen Gang entlangläuft, wackelt die Kamera, als sei sie an einem Gummiband befestigt, nach einiger Zeit wird mir davon regelrecht schlecht. Das hat mich auch schon bei Castlevania LoS 1 so gestört, und ist mit ein Grund, warum ich LoS 2 trotz all seiner Macken an anderen Stellen für das bessere Spiel erachte.
    Die Story ist schlecht, man findet unterwegs solche Lorenotes und Audiologs, in denen Leute praktisch nur darüber klagen, wie schlimm so eine Dämoneninvasion doch sei (ach ne, hätt ich nie gedacht) und das Gebiets-, Charakter- und Gegnerdesign ist fürcherlich generisch und austauschbar, alles sieht so aus, als hätte man die Modelle einfach aus nem Asset Store gezogen. Soundtrack ist irgendein Gedudel, das zum einem Ohr rein und zum anderen wieder raus geht.
    Es gibt kaum Magie, und die wenigen Optionen, die man hat, teilen sich häufig auch noch ein in nutzlos oder broken. Stärke-Charaktere z.B. kriegen früh so einen Rage-Skill, mit dem sie eine Zeit lang keinen Ausdauerverbrauch mehr bei ihren Aktionen haben und simultan deutlich mehr Schaden austeilen. Konsequenz ist, einfach die schwerste Rüstung anziehen, die man hat, und bei Bossen nonstop Angriffe mit fetten zweihändigen Waffen spammen, den Schaden dabei einfach einkassieren und facetanken, kurz zwischendurch wegheilen, und weiter geht's mit dem Cheesen. Man kann nur den Kopf darüber schütteln, wie es so ein Skill, der mal eben die zentrale Mechanik dieses Kampfsystems komplett aushebelt, jemals in ein fertiges Spiel...

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