Reichhaltiges Arsenal

Leider, allerdings für den Spieler hilfreich, ist die KI weder sonderlich clever, noch lässt sie die Wachen allzu geschickt vorgehen: sehr oft rennen sie einfach an uns vorbei, stehen seelenruhig da, obwohl wir direkt vor ihrem Gesicht mit einer Waffe rumfuchteln, lassen sich ohne Widerstand beschießen, oder laufen ohne mit der Wimper zu zucken weiter, obwohl ein paar Meter daneben gerade ein Kollege von uns zersiebt wird. Im Rudel sind die Leibwächter(innen), Polizisten, Ninjas, Soldaten und Klonbrüder allerdings schon sehr gefährlich, gerade auf große Entfernung zielen sie sehr sicher und höchst tödlich, was wiederum dem Schleichaspekt des Spiels zugute kommt.

Im Gegensatz zu Teil 1 müsst Ihr Euch Eure Bewaffnung nicht mehr zusammenkaufen, sondern bekommt ein paar Knarren von der Organisation geschenkt. Den Rest nehmt Ihr gefallenen Gegnern ab, wobei es strikte Limitierungen gibt: eine große Wumme, ein paar Pistolen und eventuell noch ein paar Hilfswerkzeuge wie Fernglas, Nachtsichtgerät und Klaviersaite, mehr passt nicht unter Euren schicken schwarzen Anzug. Fieserweise gibt habt Ihr in späteren Missionen auch nur die Waffen zur Verfügung, die Ihr aus vorhergehenden Aufträgen mitbringt – eisenhartes Aussortieren unnötigen Krempels ist also angesagt. So verfügt Ihr im Laufe der Zeit über ein beachtliches Arsenal von MGs, Scharfschützengewehren und Pistolen, dazu kommen noch Schwerter, ein Golfschläger, Messer, eine Armbrust und vieles mehr. Insgesamt zieren 34 Tötungswerkzeuge die Wände Eurer Hütte. Unter anderem ein schickes Pistolenpaar mit dem selten dämlichen Namen »Ballers«.

__NEWCOL__Schattenspielchen

Grafisch hat sich seit dem zwei Jahre alten Vorgänger nicht viel getan, wie schon am PC blickt Ihr Nummer 47 die meiste Zeit über die Schulter. Eure Aufträge führen Euch unter anderem nach St. Petersburg, eine japanische Festung, einen arabischen Basar, in die Villa eines Mafiabosses und natürlich die sizilianische Kirche. Die teils sehr düsteren Levels stecken voller Details, schöner Architektur und bieten klasse Wettereffekte: Mal umweht dichter Schnee Eure Nase, ein anderes Mal regnet es aus allen Wolken, dazu kommen nette Kleinigkeiten wie aufgeschreckte Tauben. Besonders gelungen sind die Schatten, die nicht nur realistisch gebrochen werden, sondern auch einen tatsächlichen Nutzen haben: Man kann so Wachen frühzeitig erblicken und ihnen aus dem Weg gehen. Schlussendlich sind auch die (meist in Echtzeit berechneten) Zwischensequenzen sowohl in Sachen Kameraführung als auch Detailverliebtheit ein klares Grafikhighlight von Hitman 2.

Auf der anderen Seite sind die Figuren etwas grobschlächtig, außerdem ist gerade der Hitman merkwürdig animiert: Zwar rennt er normalerweise sehr geschmeidig, sobald man aber im Lauf die Richtung ändert, hakt er kurz, und scheint über den Boden zu schweben – sehr merkwürdig. Auch das normalerweise literweise auftretende Blut (welches sich abschalten lässt) sieht nicht nur sehr nach Plastik aus, sondern verbreitet sich (besonders über Texturgrenzen hinweg) abschnittsweise, was sehr skurril aussieht.

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