Schatten der Vergangenheit

Das Schicksal meint es nicht gut mit unserem glatzköpfigen, am Hinterkopf tätowierten Freund: Da hat er nun schon dem Killertum entsagt, und verdingt sich seit einer Weile fröhlich als Kirchengärtner, da holt ihn seine Vergangenheit doch wieder ein. Sein einziger Freund, Pater Vittorio, wird entführt – um ihn befreien zu können, muss er wieder für die Organisation arbeiten, von der er sich am Ende des ersten Teils abgewandt hat. Sprich: es muss wieder getötet werden. Genau 21 Missionen lang, bevor der Pater befreit, der Seelenfrieden des Hitman Nummer 47 wiedergefunden und die insgesamt schwache Story schließlich abgeschlossen ist.

gestaltet den Einstieg ins Spiel sehr leicht: ein brauchbares Tutorial frischt Euer Killergedächtnis wieder auf, und bringt Euch die Handlungsweise eines Auftragsmörders näher. Denn obwohl die meisten Missionen auch freudig ballernd gewonnen werden können, steht der Schleichaspekt ganz klar im Vordergrund. Personen müssen nicht unbedingt getötet, sondern können auch betäubt werden, statt der Pistole kann man auch zur Klaviersaite greifen, um weniger Lärm zu veranstalten. Allerdings muss man dafür sehr vorsichtig von hinten an das Ziel heranschleichen, was aufgrund der schneckenartigen Geschwindigkeit des leisetretenden Hitmans eine elend zeitaufwändige Qual ist.

__NEWCOL__Kleidung, wechsle Dich!

Eure Aufträge, die Ihr per Laptop in Eure sizilianische Hütte bekommt, umfassen zumeist das Ausschalten einer oder mehrerer bestimmter Zielpersonen, das Stehlen von Dokumenten, oder das Beschaffen von Informationen. Meistens bekommt Ihr beim Briefing zusätzliche Auskünfte zum Ziel, seien es Fotos oder kurze, in Echtzeit berechnete Videoschnipsel. In jedem Fall sollte man das Töten von Zivilisten vermeiden – die Mission ist dann zwar nicht immer vorbei, es wirkt sich aber auf die direkt nach dem Auftrag folgende statistische Abrechnung aus, die unter anderem auch Tarnung und Aggression einschätzt. Wer da nicht als »Psychopath« oder »Massenmörder« gebrandmarkt werden will, sollte sich besser auf sein Ziel konzentrieren, und vor allem lautloser und unauffälliger vorgehen.

Jeder Auftrag lässt sich, bis auf das Ausschalten des Zieles, komplett gewaltlos beenden. Allerdings muss man dabei sehr planend vorgehen und die einblendbare Karte, auf der Gegner, Zielperson und wichtige Punkte eingezeichnet sind, genauestens studieren und die eigenen Bewegungen daran anpassen. Getötete oder betäubte Feinde können und sollten aus dem Sichtfeld gezerrt und Ihrer Kleidung entledigt werden – dazu braucht man keine Telefonzelle, außerdem suchen dann die Wachen vorläufig nicht mehr nach uns. Allerdings ist diese Spielweise nichts für ungeduldige Gemüter, die bevorzugt aus allen Rohren feuernd durch die teils sehr großen Levels rennen. Denn haben die Wachen einen toten Körper entdeckt, schlagen sie sofort Alarm, woraufhin Unmengen an Widersachern auf Euch einstürmen – was manchmal das sofortige Game Over, im Normalfall aber eine erhebliche Steigerung des ohnehin schon verschärften Schwierigkeitsgrades bedeutet.

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