Offene Charakterentwicklung

Spiders verzichtet aber auf feste Klassen und ermöglicht eine freie, angenehm komplexe Entwicklung des Charakters in den drei Bereichen Fähigkeiten, Attribute und Talente. Für jeden Teilbereich bekommt man nach Levelaufstiegen eigene Punkte. In den Fähigkeiten kann man Kampfaktionen über fünf initiale Waffengattungen freischalten, wobei sich Nahkampfwaffen, Schusswaffen, Fallen, Magieringe und Beschwörungen kreisförmig treffen, so dass man sich in einem Bereich stark spezialisieren kann oder auch mächtige Fusionen wie die Schattenexplosion erreicht.

Wählt man dazu die richtigen der sechs Attribute, z.B. Präzision für Schusswaffen oder mentale Kraft für Zauber, kann man

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Zu Beginn sind sowohl die Beziehungen zu anderen Fraktionen als auch die Fähigkeiten eher mager. © 4P/Screenshot

die Effekte der Waffen verstärken und manche sogar erst benutzbar machen: Bessere Klingen verlangen z.B. eine bestimmte Stufe der Beweglichkeit, bestimmte Halsketten die Willenskraft. Schließlich gibt es noch sechs Talente, darunter das Schlösser knacken, das Handwerk oder die Wissenschaft, die Aktionen freischalten. Man kann sich nicht “verskillen”: Falls man etwas anderes probieren möchte, kann man einen Erinnerungskristall aktivieren und alles neu verteilen.

Mantel & Degen

Kaum ist man als Gesandter der Händlerkongregation und Vetter des Prinzen Constantin von Orsay in offizieller Mission unterwegs, fühlt man sich wie d’Artagnan – oder zumindest eine Art Musketier im Geiste. Aber bevor man in die neue Welt auf die Insel Teer Fradee segelt, um ein Heilmittel gegen eine Seuche zu finden, an der auch die eigene Mutter erkrankt ist, muss man Constantin erstmal aufspüren. Immerhin soll er dort als Gouverneur für die Händler regieren. Hat er nur einen über den Durst getrunken oder ist was Schlimmeres passiert?

Zwischen Dreispitz und Herrenrock, Helm und Harnisch entsteht auch aufgrund der heroisch aufspielenden, aber behutsam,

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Im Kampf kann man pausieren und zig Aktionen in Ruhe ausführen. © 4P/Screenshot

manchmal melancholisch dahin trabenden Musik so etwas wie gemütliches Mantel&Degen-Flair. Wenn man die majestätischen Flure mit all ihren Portraits und Landschaftsbildern erkundet und sich die Pforte zur Hafenstadt Sérène öffnet, ist der Ausblick überraschend pompös, zumal die Übergänge zwischen Licht und Dunkel den Effekt stärken. Und hier entstehen sogar noch lebendige Eindrücke, wenn man in einer Kaserne den Soldaten der Groschengarde bei Liegestützen oder dem Exerzieren zuschauen kann.

Spiders gelingt eine wesentlich höhere audiovisuelle Anziehungskraft als noch in The Technomancer. Und dieses Spiel sieht nicht nur wesentlich besser aus als ein The Sinking City, es hat auch überraschend wenige Bugs – wenn man davon absieht, dass die Kamera im Dialog mal hinter einer Textur verschwindet, selbige später nachgeladen werden oder dass man mal nicht über eine Brücke kommt, weil die Passanten einfach nicht ausweichen. Es empfiehlt sich zudem die Sensitivität auf den Konsolen herunter zu regeln, damit Held und Kamera nicht so nervös zappeln, während man die Umgebung erkundet.

  1. So meinen ersten Spieldurchgang habe ich nach 43 Spielstunden und 57 Minuten beendet.
    Gutes Spiel mit interessanten Charakteren, Fraktionen und einer soliden Geschichte, ich würde Greedfall eine glatte 80 % geben, für eine höhere Wertung wirkt vieles einfach nicht zu Ende gedacht, besonders das Leveldesgin ist teilweise einfach merkwürdig.
    Ich werde es definitiv nochmal durchspielen und mit dem diplomatischen Weg sieht man einfach mehr.
    Mein Ende

    Spoiler
    Show
    ich habe Constantin getötet und die Insel mehr oder weniger gerettet, wobei ich Ullan zum Hochkönig gewählt habe und der ist ja bekanntlich den Siedlern freundlich gesinnt, somit ging das fröhliche kolonisieren weiter, immerhin ist es mir gelungen die Inquisition so zu schwächen das der Orden aufgelöst wurde und die Missionare bekehren die Ureinwohner nicht mehr gewaltsam, sondern wollen mit ihnen zukünftig reden, was auch immer das heißen mag

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