Farbenfrohe Schatzsuche

 

Die Hintergründe im Cel-Shading-Design passen prima zu Dagobert & Co.
Die Hintergründe im Cel-Shading-Design fangen den Stil der Serie prima ein. © 4P/Screenshot

Ähnlich wie im Vorbild führt die Schatzsuche durch sieben Levels, darunter afrikanische Minen, die verschneiten Gipfel des Himalaya und sogar der Mond – dort soll schließlich der sagenumwobene grüne Käse versteckt sein. Dank Daniel Düsentriebs Erfindungsreichtum spaziert Dagobert ganz ohne Helm auf dem Trabanten herum. Für die Luftversorgung sorgt ranzig schmeckendes Sauerstoffkaugummi. An andere Orte gelangt der Milliardär natürlich mit dem Hubschrauber seines Piloten Quack. Wie in der Serie lässt der Tollpatsch keine Gelegenheit für eine Bruchlandung aus.

Da WayForward im Laufe der Entwicklung Kontakt zu englischen Originalsprechern wie Dagoberts stimme Alan Young  aufnahmen, wurden die Zwischensequenzen deutlich länger als geplant. Immer wieder liefert sich Scrooge McDuck (so heißt Dagobert in den USA) lustige Streitgepräche mit Launchpad (Quack). Die Aufnahmen klingen zwar etwas dumpf und die Schnäbel bewegen sich nur rudimentär – trotzdem fängt die Vertonung die Serienstimmung gut ein.

Schottische Weisheiten

 

In Transsilvanien wartet die Hexe Gundel Gaukelei.
In Transsilvanien wütet die Hexe Gundel Gaukelei. © 4P/Screenshot

Außerdem bietet sie einen interessanten Einblick in die stärker durch Dialekte geprägte Originalvertonung: Der knausrige Scrooge lässt ständig schottische Weisheiten von sich, Hexe Gundel Gaukelei spricht mit rumänischem Akzent usw. Wer Verständnis-Probleme mit englischen Mundarten hat oder noch keinen Englisch-Unterricht hatte, muss mit deutschen Untertiteln leben. Hierzulande hat Capcom sich die Synchronisation gespart. Schade auch, dass sich die Sequenzen nur umständlich im Pause-Menü abbrechen lassen. Spätestens beim vierten Anlauf eines Levels ging mir das ständige Wegdrücken gehörig auf den Zeiger.

 

Als Glücksgriff erweist sich auch die Verpflichtung eines Original-Zeichners der Serie: Alle Figuren sehen ausgesprochen knuffig aus und sind hübsch animiert. Nachdem ich z.B. eine Liane verfehlt habe, landet Dagobert im Maul einer fleischfressenden Pflanze. Bevor er sich befreien kann, kloppt er ihr erst ein paar mal resolut auf den Kopf. Auch andere Viecher wie Bienen, Riesenaffen oder Tentakel-Aliens wurden ihren Vorbildern hübsch nachempfunden: Wer genügend Bares sammelt, kann sie in Konzeptzeichnungen mit den Originalen vergleichen. Die Musik wurde ebenfalls klasse arrangiert: Die eingängigen Original-Melodien zirpen im klassischen Chiptune-Sound, werden aber passend von Gitarren, Trommeln und orchestralen Stimmen ergänzt.

Kampf gegen die ewigen Rivalen

 

Vorsicht, bissig: Auf dem Himalaya pflügen knuffige Hasen durch die Schneedecke.
Vorsicht, bissig: Auf dem Himalaya pflügen knuffige Hasen durch die Schneedecke. © 4P/Screenshot

Neben klassischen Hüpf-Abschnitten gibt es auch kleine Auflockerungen wie eine Lohrenfahrt im transsilvanischen Spukschloss. Insgesamt beweist WayForward aber nicht viel Ideenreichtum: Es macht zwar Spaß, wie in alten Zeiten farbenfrohe Levels zu erforschen – moderne Rätsel oder verzweigtere Umgebungen hätten dem Spiel aber gut getan. Zu linear gestaltet sich das Abenteuer jedoch auch nicht. Die Levels sind zwar schmal, besitzen aber diverse Abzweigungen. Bevor ich den Monstern von Gundel Gaukelei und Mac Moneysack entgegentrete,  muss ich erst einmal einige versteckte Räume und Gegenstände entdecken.

Auf Leicht und Normal hilft eine Übersichtskarte dabei – auf Schwer und Extrem muss ich sie auf eigene Faust suchen. Wer eine geringe Frusttoleranz besitzt, sollte das Spiel erst einmal auf dem lockeren ersten Schwierigkeitsgrad angehen: An kniffligen Passagen wird es sonst ganz schön schwer, mit drei Leben auszukommen. Einen Mehrspielermodus gibt es übrigens nicht. Wer besonders viele Schätze zusammenrafft, kann sich aber immerhin in den weltweiten Bestenlisten mit Freunden und der Weltspitze vergleichen. Versionsunterschiede haben wir nicht festgestellt: Die Zeichnungen und die passend eingebundenen Cel-Shading-Hintergründe sehen auf allen Systemen gleich aus. Auf Wii U spielt sich auf dem Touchscreen normalerweise exakt das gleiche ab wie auf dem TV-Schirm. Wer möchte, kann dort aber auch dauerhaft die Übersichtskarte anzeigen lassen.

 

  1. Nachdem gestern hier jemand seinen WiiU-Code verschenkte und ich der Erste war, der ihn einlöste, konnte ich nun auch endlich den Kindheitsklassiker [hatte ihn früher auf dem GameBoy in SchwarzWeiß] in der Neuauflage erleben und habe ihn heute auch direkt am Stück durchgezockt. Gibt doch mehr Änderungen als ich gedacht habe, vor allem der Endkampf gegen Graf Duckcula ist wesentlich umfangreicher. Der hat jetzt richtig viele abwechslungsreiche Phasen. Die Storyelemente in den Levels nerven zwar tatsächlich mehr als sie unterhalten, aber gut, kann man halt wegklicken. Alles in allem aber sehr gelungen mit sinnvollen Erweiterungen in den Levels, dass mir ein Stück Kindheit zurückgegeben hat. Wertung geht insgesamt auch in Ordnung.
    Jetzt bitte noch eine Neuauflage von Donald in Maui Mallard [bzw. Maui Mallard in Cold Shadow], das würde ich ebenfalls feiern.

  2. Wäre vielleicht mühelos möglich gewesen, ich weiß es nicht, bin kein Programmierer. Aber wie ich gesehen habe gibt es ja auch neue Sequenzen beim Remastered Duck Tales, die es vorher so in dieser Form noch nicht gab.
    Sehr gut erkennbar im Side by Side Vergleich. Man hätte ja im Gameplay nicht allzuviel verändern müssen, bis auf wenige Kleinigkeiten, sondern hätte dem ganzen eventuell eine zeitgemäßere Optik geben können.
    http://www.youtube.com/watch?v=_pkk7JXS24w

  3. Die Flugsequenzen zum Beispiel und diese 3d-Sequenzen auch wenn ich natürlich nur aus der Ferne intepretiere und nicht beurteilen kann wie häufig diese vorkommen. Beide Beispiele wirken etwas altbacken und der Remake-Entwickler hätte die Aufgabe das ganze interessanter zu machen oder neue Elemente hinzuzufügen.
    Bei Ducktales-Nes musste man weniger verändern, da die Levelstruktur im Grundsatz zeitlos gut ist, kein Wunder da dies ja das alte Mega-Man-Team von Cacpom veranstaltet hat.

  4. Wulgaru hat geschrieben:@Nightfire
    Ich habe den Vergleich mit dem PC auch nicht gebracht Nightfire, das war Masters. Ich habe nur auf die nicht vergleichbare Verbreitung hingewiesen.
    Und letztendlich zählt hier natürlich nur Nordamerika. Ducktales ist ein amerikanischer Cartoon. :wink:
    Aber ich weiß eh nicht was diese ganze Diskussion bringen soll. Es geht ja nicht darum irgendwas gegen den Amiga zu sagen...aber man kann doch keine Sekunde daran zweifeln das das NES-Game das bekanntere (was nicht besser heißt) Spiel ist. :D
    Bin nur Gedanklich etwas in die Vergangenheit abgedriftet. Die Amiga Version von Duck Tales hatte ich nämlich gar nicht, hab das damals nur bei nem Kumpel auf seinem Nintendo gespielt gehabt. Ist aber trotzdem schön sich an die alten Zeiten zurück zu errinern :wink:

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