Death Rally(Rennspiel) von Remedy Entertainment Credit: Remedy Entertainment / Remedy Entertainment

Nicht schon wieder in die Wüste…

Ein Blick auf die iOS...
Ein Blick auf die iOS-… © 4P/Screenshot

Das Potential für spaßige Positionskämpfe ist also vorhanden, wird aber durch Streckenmangel und die öde Präsentation ausgebremst. Statt spannend inszenierter Rennserien gibt es eine karge Leiste am unteren Bildrand, in der ständig neue Veranstaltungen erscheinen. Um meinen Fuhrpark aufzurüsten, grase ich also Unmengen der kurzen Rennen ab, welche wieder und wieder auf den gleichen Strecken stattfinden. Ab und zu wird ein neuer Kurs freigeschaltet; nach ein paar Stunden wird die Sammel-Routine trotzdem monoton. Die Hintergrundgeschichte um meine Rolle als Zwangs-Spitzel der Polizei wird nur in öden Standbildchen erzählt. Auch die gelegentlichen Anrufe von zwielichtigen Gestalten lockern die Routine kaum auf: Manchmal fordern Unterweltler mich zu einem Duell mit hohem Preisgeld heraus oder bieten mir an, meine Gegner zu sabotieren. Diese Einlagen werden ebenfalls nur in schrecklich faden Textfenstern präsentiert. Schon in Super Cars 2 auf dem Amiga waren die Treffen mit Sponsoren und der Polizei cooler inszeniert.

Auch die Kulissen sind unspektakulär: Ein Canyon, die Wüste, ein Eis-Kurs und einige Industrie-Anlagen wirken technisch sauber, bieten aber kaum charakteristische Sehenswürdigkeiten. Der Rock-Soundtrack schrabbelt ebenfalls undynamisch vor sich hin und wiederholt sich schnell. Eine gute Idee ist die Online-Anbindung: Schaltet man im Menü den entsprechenden Regler an, erscheinen im Story-Modus andere Veranstaltungen. Sofern sich Mitspieler finden, fährt man dann gegen einen Mix aus menschlichen und Computer-Gegnern – und verdient sich auch hier Bares zum Aufmotzen des Fuhrparks. Lags sind mir in den flüssigen Online-Rennen nicht augefallen. Wer möchte, kann auch ein privates Rennen für eine Runde gegen Freunde aufsetzen. Der Fuhrpark umfasst diverse Fantasiemodelle von Sportwagen über Allrounder bis hin zu Kleinbussen.

Eigenheiten der mobilen Hetzjagd


...und Android-Fassung.
…und Android-Fassung. © 4P/Screenshot

Die Versionen für Android und iOS ähneln der PC-Umsetzung. Die Touchscreen-Steuerung reagiert durch den virtuellen Joystick einen Deut weniger präzise, ist aber etwas einfacher aufgebaut: Die Nitro-Symbole sorgen z.B. sofort für einen Geschwindigkeitsschub. Im Gegenzug muss man hier genauer zielen, um mit der Standard-MG zu treffen; auf dem PC haben die Entwickler dagegen ein stärkeres Auto-Aim eingebaut.

Die wichtigste Eigenheit der mobilen Versionen ist das Geschäftsmodell. Wer nicht die nötige Geduld mitbringt, kann sich Waffen, Fahrzeuge und leistungssteigernde Modifikatoren gleich in der App kaufen, beraubt das Spiel damit aber auch seinem größten Motivations-Faktor. Auf Android ist das Spiel sogar nur kostenlos erhältlich: Auf Wunsch gelangt man dort auch durch die Einbindung von Werbung an Extras. Auf dem iPad 1 läuft das Spiel übrigens stets flüssig, auch wenn die Bildrate ein wenig unter der PC-Umsetzung liegt. Die Android-Version ist etwas hardwarehungriger: Auf unserem Sony Ericsson Xperia Play litt das Spiel unter gelegentlichen Slowdowns.

 

  1. So sehr ich mich doch auf das Death Rally Remake gefreut habe, wirklich begeistern konnte es mich nicht.
    Das Urspiel hatte meiner Meinung nach einiges mehr an Charme und auch der Wiederspielwert war Höher.
    Der Soundtrack war der Hammer und dass man Geld sparen konnte, um diverse Sabotagen zu kaufen oder zum Beispiel ein Auto zu überspringen fand ich super.
    Das Remake ist zwar nicht schlecht, aber den Fame braucht kein Mensch und man klappert wirklich ohne Sinn und Verstand ein Rennen nach dem anderen ab und es ist egal, ob man das Rennen jetzt gewinnt oder nicht.
    Sehr schade

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.