Die neue Modus-Auswahl

Die Multiplayer-Basis stimmt trotz kleinerer Abstriche also. Entsprechend folgt jetzt der Blick auf die Modus-Kür. Neben Klassikern wie Search & Destroy sind unter den zehn sechs-gegen-sechs-Varianten auch zwei neue Modi: In Gefangenenrettung müssen ähnlich wie in Counter-Strike Geiseln befreit werden, während Knock Out eine Art Deathmatch ohne Respawn ist. Auch hier funktioniert der Multiplayer durchgehend gut und sorgt für mitunter richtig spannende Runden, bei denen es auf die letzten Team-Mitglieder ankommen kann.

Richtig gut finde ich aber die schon erwähnten Battlefield-Spielmodi Bodenkrieg und Invasion. Hier treten bis zu 64 Spieler auf riesigen Maps gegeneinander an, auf denen auch Kampfpanzer, Helis und Infanterie-Kampffahrzeuge zum Einsatz kommen. Bodenkrieg ist dabei die klassische Domination-Variante, in der Flaggen erobert und gehalten werden müssen, bis 250 Punkte erreicht werden. Invasion hingegen ist eine Art Team Deathmatch im ganz großen Maßstab. Neben den Spielern spawnen nämlich auch KI-Kameraden, die relativ stumpfsinnig Richtung Feind marschieren. In ihrer Masse verwandeln sie die großen Karten aber in hochgradig aktive Kampfzonen, in denen intensiveres Schlachten-Feeling aufkommt als in der Release-Fassung von Battlefield 2042. Klar – hier ist das Camper-Problem ein noch größeres und eine Art Medic-Klasse wäre ein schöner Update-Inhalt, insgesamt machen mir die großen Modi aber richtig Spaß.

Es wäre wirklich schade, wenn Warzone 2.0 den Multiplayer-Massenschlachten das Spieler-Wasser abgraben würde. Es ist aber zu befürchten, dass sich die Spielerbasis auf einen großen Modus wird einigen müssen – und der eher im Battle Royale zu finden sein wird. Dennoch hoffe ich, dass ich auch in einigen Monaten noch in eine Runde Invasion springen kann, denn so herrlich chaotisch war selbst die EA-Konkurrenz schon lange nicht mehr.

Kooperative Einsätze


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Gegner-Karren klauen und die SAM-Sites demolieren: Der Koop-Modus ist eine nette Ergänzung, die mehr Umfang gebrauchen könnte. © 4P/Screenshot

Der dritte Bestandteil von Modern Warfare 2 ist der Koop-Modus, in dem mit einem menschlichen Kumpel gemeinsame Einsätze gegen die KI bestritten werden können. Das ist eine gute Ergänzung und die Missionen sind auch nett gemacht – es gibt Render-Intros, die Einsätze spielen sich wie größere Kampagnen-Abschnitte und ermöglichen coole Gefechte hinter feindlichen Linien. Tatsächlich ist der Umfang aber ziemlich knapp bemessen. Zu Release sind nur drei Koop-Missionen verfügbar, die relativ schnell abgeschlossen sind.

Das liegt auch am verhältnismäßig niedrigen Schwierigkeitsgrad, der nicht im Ansatz mit den zum Teil extra-knackigen Koop-Missionen des ersten Modern Warfare 2 mithalten kann. Außerdem sind die Einsätze nicht halb so ikonisch, wie damals. Ich bezweifle, dass ich mich in 10 Jahren noch so gut an diese gemeinsamen Kämpfe erinnern kann, wie an die Luftunterstützung im Splitscreen auf der Xbox 360. Hier muss Infinity Ward definitiv inhaltlich nachlegen, wenn der Koop-Modus auch nur im Ansatz die Langlebigkeit der Zombie-Modi von Treyarch erreichen soll.

Was fehlt noch?


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Statistik-Menüs? Gibt es nicht. Dafür aber ein schrecklich unübersichtliches Lackierungs-Menü mit jeder Menge grauer Felder. Na? Welche Farbmuster sind bereits freigeschaltet? © 4P/Screenshot

Aber „Nachlegen“ ist ein ziemlich gutes Stichwort, denn zum Launch fühlt sich der Multiplayer außerhalb der Spiele noch sehr unfertig an. Neben dem noch fehlenden Hardcore-Modus gibt es zum Beispiel keine einzige Statistik. Wie lange ich welchen Modus gespielt habe? Wie meine K/D aussieht? Wie viele Abschüsse ich mit welcher Knarre erzielt habe? Nichts davon ist abrufbar. Die dafür notwendigen Menüs existieren schlicht nicht. Auch der gesamte Fortschritt wird recht unübersichtlich aufgeteilt – bis hin zu den Lackierungen meiner Waffen, die in einem grauen, horizontal scrollenden Menü dargestellt sind. Warum die bereits freigeschalteten Farben hier nicht auch farbig sind? Das kann mir vermutlich nicht einmal der zuständige UI-Designer zufriedenstellend beantworten.

Dazu kommt der beliebte „zum Launch keine Miktrotransaktionen“-Trick, denn schließlich kann man ja nicht bewerten, was es noch nicht gibt, gell liebe Activision-Schlaufüchse? Nach einigen Jahren dieses grenzwertigen Metascore-Feintunings wissen wir aber natürlich, was mit dem Start der ersten Saison auf uns zukommt. So rechne ich mit einem vollgestopften Store, in dem man sich völlig überteuerte Blingbling-Skins klicken kann und auf den gut sichtbar im Hauptmenü verwiesen wird. Dazu wird ein Battlepass hinzugefügt, der allerlei visuelle Belanglosigkeiten aber auch Knarren bereithalten wird. Letztere können sicher gratis freigespielt werden und erhalten im Anschluss eigene Challenges. Klar: All das ist jetzt noch Spekulation. Aber es wäre mindestens merkwürdig, wenn man vom unheimlich erfolgreichen Muster der letzten Jahre abweichen würde.

  1. Wenn ich an Cold War denke läuft es mir cold den Rücken runter. Mittlerweile fühlt sich MW an wie ein Zwitter aus Blops und MW was mir so gar nicht passt. Konnte mit keiner Serie etwas anfangen außer mit MW.

  2. USERNAME_10000509 hat geschrieben: 20.08.2023 07:50 Ich frage mich warum das erst mit MW3 kommt? Hatte eigentlich gedacht das würde bereits in MW2 per Seasonpass nachgereicht werden. Auf jedenfall die beste Nachricht bisher für MW3. Bei 16 Maps werden wahrscheinlich 2 jeweils per Season über den Battlepass kommen. Vielleicht schaffen sie es ja auch noch die restlichen Waffen reinzubringen.
    Aus den Gamestar News:
    Wer sich in den Multiplayer von MW3 stürzt, hat es schwerer als das noch bei MW2 der Fall war. Grund dafür ist die drastisch erhöhte Time-to-Kill. Das Basis-Leben wird hochgesetzt, sodass es deutlich länger dauern wird, gegnerische Spieler*innen zu töten.
    Was bedeutet das genau und welche Auswirkungen hat es? In MW2 lag der Wert für das Basis-Leben noch bei 100, jetzt wird er gleich auf 150 angehoben, also um ein Drittel. Oder anders gesprochen: Was bisher 2 Sekunden dauerte, dauert nun ganze 3 Sekunden.

    Ich bin noch nicht sicher ob mir das gefällt. Zu Beginn fand ich die TTK in MW2 etwas zu kurz, jetzt hat man sich daran gewöhnt. Wenn dann die TKK so lange ist wie in Warzone mit den bescheuerten Plates, da hab ich gar kein Bock drauf.
    Hätte auch schon bei MW2 kommen sollen, wäre die rundere und logischere Sache gewesen.
    Was die TTK angeht, da werden die Meinungen sicher auseinander gehen, das ist ja immer so. Ich finde diese Entscheidung extrem gut, weil gutes Aiming und Gameplay damit belohnt wird.
    Nein nein, solange wie in Warzone mit den Plates wird die TTK nicht sein, keine Sorge! Die TTK nähert sich eher an COD Cold War an.

  3. Ich frage mich warum das erst mit MW3 kommt? Hatte eigentlich gedacht das würde bereits in MW2 per Seasonpass nachgereicht werden. Auf jedenfall die beste Nachricht bisher für MW3. Bei 16 Maps werden wahrscheinlich 2 jeweils per Season über den Battlepass kommen. Vielleicht schaffen sie es ja auch noch die restlichen Waffen reinzubringen.
    Aus den Gamestar News:
    Wer sich in den Multiplayer von MW3 stürzt, hat es schwerer als das noch bei MW2 der Fall war. Grund dafür ist die drastisch erhöhte Time-to-Kill. Das Basis-Leben wird hochgesetzt, sodass es deutlich länger dauern wird, gegnerische Spieler*innen zu töten.
    Was bedeutet das genau und welche Auswirkungen hat es? In MW2 lag der Wert für das Basis-Leben noch bei 100, jetzt wird er gleich auf 150 angehoben, also um ein Drittel. Oder anders gesprochen: Was bisher 2 Sekunden dauerte, dauert nun ganze 3 Sekunden.

    Ich bin noch nicht sicher ob mir das gefällt. Zu Beginn fand ich die TTK in MW2 etwas zu kurz, jetzt hat man sich daran gewöhnt. Wenn dann die TKK so lange ist wie in Warzone mit den bescheuerten Plates, da hab ich gar kein Bock drauf.

  4. Akabei2 hat geschrieben: 12.08.2023 17:12 Florenz besuchen, übrigens ähnlich wie Amsterdam, jedes Jahr Millionen von Touristen. Die überschaubare Anzahl an Videospieltouris wird da kaum auffallen.
    Das ist richtig und deswegen schrieb ich auch für den ein oder anderen, aber am Ende waren es vielleicht sogar mehr als man vermuten würde, immerhin war und ist Assassins Creed (2) ein extrem kommerzielles Spiel, dass sogar Hinz und Kunz und Heidemarie gespielt haben, die ansonsten rein gar nix mit Videospielen zu tuen haben. :)

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