Logische Schlussfolgerung

Obwohl die Tower Defense ihren Ursprung am PC hat, ist das Aufbauen von Verteidigungsanlagen, um Welle auf Welle an Gegnern und Bossen abzuwehren, auf Konsolen keine Unbekannte. Defense Grid, South Park: Let’s Go Tower Defense Play, PixelJunk Monsters, Crystal Defenders – die Liste ließe sich noch fortsetzen. Und auch die Möglichkeit, aktiv ins Geschehen einzugreifen, ist spätestens mit Iron Brigade, Toy Soldiers und Fortified keine Überraschung mehr. Das in Ungarn arbeitende Team von Neocore war sich seinerzeit wohl der Anziehungskraft dieses einfachen, der Echtzeitstrategie entsprungenem Subgenres bewusst, als sie The Incredible Adventures of Van Helsing entwickelt haben. Die dort enthaltene Lair Defense, bei der man die durch unterirdische Höhlen einfallende Horden davon abhalten muss, in den geheimen Unterschlupf der Hauptfigur einzudringen, hat die ansonsten sehr klassische Hack&Slay-Action angenehm aufgelockert.

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Es warten über 20 Türme und Fallen auf ihren Einsatz © 4P/Screenshot

Dementsprechend schien es nur konsequent, dass mit Deathtrap 2015 am PC eine eigenständige und inhaltlich aufgepeppte Version der aktiven Lager-Verteidigung erschien, die allerdings hinsichtlich Gegner-, Umgebungs- und Fallen- bzw. Turmdesign stark im Van-Helsing-Universum verwurzelt war. Ebenso logisch scheint es, dass Neocore auf der Xbox One im Groben an dem Veröffentlichungszyklus festhält, den man auch am Rechner hatte. Erst kam The Incredible Adventures of Van Helsing, dann die Fortsetzung und dann war bzw. ist Deathtrap an der Reihe, das aber mittlerweile mit dem Präfix “World of Van Helsing” ausgestattet wurde. Ob das nun bedeutet, dass bis 2017 auch der dritte Teil der Hack&Slay-Serie und dann der Final Cut erscheinen, bleibt allerdings offen, ist aber an dieser Stelle auch unerheblich. Wichtiger ist, ob sich Deathtrap den Charme bewahrt hat, der vor gut zwei Jahren im PC-Test zu einer rundherum guten Wertung geführt hat.

Alles drin, alles dran

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Man muss auf 13 Karten für Recht und Ordnung sorgen. Nach der Kampagne warten Endlosmodus, Missionen und Szenarien. © 4P/Screenshot

Das Wichtigste: Inhaltlich liefert Neocore das identische Erlebnis wie seinerzeit am Rechner. In der Kampagne kämpft man auf 13 Karten, die man mit einer Auswahl von 25 Türmen und Fallen bestücken kann. Sehr angenehm: Vor jeder Welle hat man keinerlei Zeitnot, um sich eine Strategie zu basteln, die eine bestmögliche Abwehr für die jeweils angezeigten Wege der Monster darstellt, die sich allerdings von Ansturm zu Ansturm ändern können. Im Gegensatz zu Titeln wie Defense Grid hat man allerdings keine Option, die Wege zu verändern, indem man Bauten an strategischen Knotenpunkten platziert. Sprich: man darf nicht komplett frei entscheiden, sondern muss die vorgegebenen Plätze nutzen, an denen nur mechanische oder magische Türme bzw. Fallen platziert werden können. Mit dieser Einschränkung wird zum einen der Fokus auf die taktische Ausrichtung der Spielweise sowie die Weiterentwicklung der freigeschalteten Hindernisse gerichtet. Jeder Turm und jede Falle lässt sich in fünf Bereichen verbessern, angefangen von angerichtetem Schaden bis hin zu Reichweite. Doch Vorsicht: Nur zwei der Ausbauten sind passiv, die anderen drei müssen auf dem Feld der Ehre zusätzlich als Ausbaustufe(n) gekauft werden. So kann man versuchen, die Schwächen der drei spielbaren Figuren (Magierin, Schütze, Söldner) über bestimmte Ausbaustufen zu kompensieren.


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