Wonderbook: Das Buch der Zaubersprüche(Adventure) von Sony Credit: Sony London / J. K. Rowlings / Sony
20 Zauber in fünf Kapiteln

Zu den früheen Aufgaben gehört das Umtopfen der Alraunen. Die Zauber sind sehr simpel gestrickt und einfach zu lernen.
Zu den früheen Aufgaben gehört das Umtopfen der Alraunen. Die Zauber sind sehr simpel gestrickt und einfach zu lernen. © 4P/Screenshot

Dabei läuft jedes Kapitel für jeden der 20 Zauber nach Schema F ab: Einleitung mit Erklärungen zum Zauber lesen, wobei man Buchstaben in die Höhe zieht oder mit Kreaturen interagiert, weiterblättern zur Gestenzeichnung, diese zweimal aktiv ausführen und anschließend in einem kleinen Szenario üben. Diese vier Schritte wiederholen sich immer wieder. Man sammelt nicht nur arkane Fähigkeiten, sondern auch die so genannten Hauspunkte, die je nach Leistung in fünf, zehn oder mehr ausgespuckt werden. Aber sie werden nicht aktiv ins Geschehen eingebunden, man muss weder Talente noch Zauber erweitern, sondern sie werden einfach gehortet, um sie später auszugeben.

Wer einen Zauber wirken möchte, muss zunächst das betreffende Zeichen mit dem Move-Controller in den Bildschirm malen: Etwa eine Welle für den Wasserzauber. Wurde einmal korrekt gemalt, was dank der toleranten Abfrage meist funktioniert, kann man daraufhin einfach auf Knopfdruck das Nass aus dem Stab fließen lassen. So lassen sich z.B.  Kessel oder Brunnen füllen. Die grafischen Effekte sind sehr gut: Der Bildschirm oder das Buch werden nass, so dass man Letzteres z.B. aufrecht hinstellen und abschütteln muss; sehr schön sind auch die Stellen, wo man in Brunnen oder Abgründe hinein blicken soll, indem man das Buch entsprechend in die Kamera hält.

Abschlusstest am Kapitelende

Kleine Schummelei: Zwar soll man laut Erzähler die Namen der Zauber sauber aussprechen, aber man kann einfach alles Mögliche sagen – auch “Schalke” oder “Arschbombe”. © 4P/Screenshot

Das Spiel selbst ist simpel: Mal muss man Alraunen aus dem Boden reißen und in Töpfe verfrachten oder Licht ins Dunkel bringen, indem man funkelnde Punkte in finsteren Räumen anvisiert. Danach soll man Wesen schrumpfen lassen, Schlösser öffnen oder Papierkreaturen entzünden. Alles sehr leichte, sehr kindgerechte Aufgaben, bei denen man allerdings nicht abweichen darf und die in sehr engen Räumen stattfinden. Der spielerische Einsatz der Zauber ist leider sehr beschränkt: Meist gibt es nur eine offensichtliche Anwendung für den magischen Effekt, auf die der Erzähler immer wieder hinweist. Schade ist, dass man Kinder  so früh an die Leine kettet und nicht mal etwas freier mit dem erlernten Wissen die Umgebung erkunden sowie in ihr experimentieren lässt.

Nach der ersten Dreiviertelstunde beherrscht man z.B. die vier Zauber Schweben, Wasser, Öffnen und Licht. Dann kommen das Schrumpfen und Vergrößern, das Entzünden, Entdecken sowie der Vogelschwarm hinzu. Aber schon nach zwei Kapiteln fragt man sich, wann denn das Abenteuer anfängt? Wann kann man mal freier mit den Zaubern hantieren und experimentieren? Das Zauberbuch fühlt sich eher an wie ein nicht enden wollendes Tutorial.  Auch die Kinder (zwischen sieben und vierzehn), die es sich im Rahmen unseres Tests angeschaut haben, nervte irgendwann dieses Korsett: Wann kann ich denn mal alleine losgehen?

Immerhin: Am Ende eines Kapitels wartet jeweils eine Abschlussprüfung, in der man alles Erlernte meist zusammen anwenden muss.  Die Kamera schwenkt dann von einem kleinen Schauplatz zum nächsten, wo man Kisten öffnen, Zahnräder einfügen, Teufelsschwingen abwehren und schließlich Zaumzeug einsetzen muss, um einen wilden Wasserdämon zu zähmen. Aber bis man das erneut machen darf, muss man wieder für vier Zauber in die Schule gehen – sehr redundant.

  1. Scheinbar kommt es hier echt drauf an mit welchen Erwartungen man das Spiel holt.
    Ich habe es als Weihnachtsgeschenk für meine 6jährige Tochter gekauft.
    Danach hab ich den Test hier gelesen und hatte vor dem ersten Start schon ein flaues Gefühl im Magen.
    Doch zum Glück wurde ich deutlich positiv überrascht.
    Das Spiel erkennt sowohl den Movecontroller der nach der Zauberstabwahl nichtmal mehr Ansatzweise zu erahnen ist sowie das Buch perfekt und die "Illusion" ist täuschend echt.
    Die Geschichte um die Zaubersprüche wird meiner Meinung nach gut erzählt und hat eine Unterhaltsame momente, gerade wenn man mal nicht die richtigen Antworten auf die "Lückentexte" wählt.
    Die genannten Kritikpunkte wie z.B. der ewige Tutorialcharakter kommt mir eigentlich noch zu gute, da es die ersten Schritte meiner Tochter in einer digitalen Welt sind und ich Sie so auch mal alleine Spielen lassen kann, da immer alles ordentlich erklärt wird.
    Den fehlenden Harry Potter bezug kann ich absolut nicht nachvollziehen.
    Ich selber habe die Bücher alle gelesen und erkenne in jedem Kapitel genug Andeutungen darauf.
    Das beginnt mit dem auffinden des Buches in der "Verbotenen Abteilung" der Bibliothek, der angesprochenen Häuserwahl zieht sich dann weiter über die Zaubersprüche und die Fabelwesen denen man begegnet z.B. die Alraunen die man umtopft (das haben Harry und co. auch gemacht) geht weiter über die Ranken mit denen auch Harry und co. zu kämpfen hatten und endet mit der Vergabe der Hauspunkte.
    Wäre mehr Harry Potter drinnen hätte man das Buch dann auch so benennen müssen.
    Die mangelnde Spracherkennung kann ich bestätigen, allerdings muss ich auch hier sagen das ich das eher als positiv erachte.
    Die Zaubersprüche sind zumindest für die kleineren wie meine Tochter relativ schwer auszusprechen wie Aquamenti, hätte man dort jetzt eine Barriere eingebaut die mein Kind dazu zwingt den Satz dutzende Male zu wiederholen und so zu demotivieren hätte ich das als schlimmer erachtet als keinen Filter auch...

  2. zipit hat geschrieben:2. der zwote punkt betrifft nicht nur diesen test, aber bei diesem test fällt er mal wieder extrem auf. wieso schaffen es spielemagazine eigentlich nichtmehr selbstständig bildschirmfoos und testbilder zu machen ?
    Guter Punkt. Ich hätte auch lieber den Luibl auf seinem Wohnzimmerteppich hocken sehen, als die Kiddies die da jetzt rumhängen.

  3. 2 dinge stören mich an dem test :
    1. die unreflektierte verwendung des wortes augmented reality . sony setzt dies, ebenso wie die irreführenden tv spots als verkaufsarugemtn ein, um kindern und ihren erwachsnen geldgebern zu suggerieren, hier würde etwas bahnbrechendes, neues und aufregendes geboten, dabei bietet das spiel lediglich altbewährtes. die bezeichnung augmented reality hat höchstens bei äusserst großzügiger auslegung bestand, wäre dann aber auch auf dutzende andere und ältere spiele anwendbar.
    2. der zwote punkt betrifft nicht nur diesen test, aber bei diesem test fällt er mal wieder extrem auf. wieso schaffen es spielemagazine eigentlich nichtmehr selbstständig bildschirmfoos und testbilder zu machen ?
    stattdessen bekommt man überall den gleichen publisher media kit brei und in diesem fall das gleiche wohnzimmer aus den sony PR-laboren vorgesetzt. besonders lächerlich ist das in anbetracht des aufhebens, dass hier kürzlich um die unabhängigkeit der spielepresse gemacht wurde.
    sonst ein guter test.

  4. Spätestens wenn der stimmungsvolle Erzähler zum Nachsprechen eines Zaubers auffordert, man dabei auch "Arschbombe" oder „Schalke“ statt „Aguamenti“ sagen kann (was ein siebenjähriger Witzbold ohne Fußballverstand tatsächlich tat) und dafür noch gelobt wird, riecht auch der PlayStationEye-Zauber faul.
    Verderbte Brut.

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