Der Übergang in die Welt der Zauberer führt nicht über das Gleis Neundreiviertel oder die Winkelgasse, sondern das eigene Wohnzimmer: PlayStationEye einschalten, Move-Controller anschließen und das geschlossene Wonderbook so auf den Bode[GUI_PLAYER(ID=91287,width=400,text=Das Wonderbook entstand unter Mitwirkung von J.K.Rowling – allerdings merkt man davon nicht viel.,align=right)]n legen, dass es zusammen mit dem abenteuerlustigen Muggel, der am besten im Schneidersitz davor hockt, von der abwärts geneigten Kamera erfasst wird. Allerdings darf man nicht im Dunkeln zaubern, sondern muss den Raum so gut wie möglich erhellen. Kommentar eines Siebenjährigen: Hä, wieso zaubern wir im Hellen?
Das Tutorial ist vorbildlich und führt Kinder sowie Eltern behutsam durch die Einrichtung. Ist alles installiert und kalibriert, verwandelt sich das graublaue Buch mit den dicken Seiten und kryptischen Zeichen in ein Zauberbuch mit feinen vergilbten Seiten. Zunächst wählt man einen von drei Zauberstäben, die zwischen steif und biegsam reichen sowie aus unterschiedlichem Material bestehen. Danach darf man sich aussuchen, ob man als Lehrling für die Slytherins, Gryffindors, Ravenclaws oder Hufflepuffs ausgebildet wird. Hier riecht es noch nach Harry Potter, was bei den Fans auf unserer Couch noch zu hitzigen Debatten über die Wahl führte, aber später ebbte das Fachsimpeln immer mehr ab.
Arkane Ausbildung
Dabei beginnt alles cool: Kaum hat man sich entschieden, erkennt man den knorrigen Stab in der Hand, kann ihn drehen und damit hantieren, schon kleine Funken auslösen oder per Hand aktiv über das reale Buch wischen, so dass der Staub auf dem digitalen Buch am Bildschirm verschwindet. Irgendwann sitzt dann tatsächlich eine fette Kröte oder eine Sphinx darauf. Die ersten Schritte haben also tatsächlich etwas Magisches an sich. Weniger cool: Egal welchen Stab man wählt, egal welchem Haus man beitritt – nichts hat entscheidenden Einfluss auf ein Abenteuer, das visuell starke Szenen hat, aber spielerisch mit zu vielen Wiederholungen ernüchtert.
Worum geht es? Gute Frage. Denn so richtig geheimnisvoll oder episch wirkt die Geschichte trotz der märchenhaften Kulisse samt schwebenden Buchstaben nicht. Ziel ist es schlichtweg, alle Zauber zu erlernen und selbiger zu werden. Dabei soll einem natürlich das vorliegende Buch helfen, das in fünf Kapitel unterteilt ist. Der Storyrahmen wird von dessen Verfasserin Miranda Habicht errichtet, die sich neben dem Erzähler immer wieder mit kleinen Anekdoten und Hinweisen meldet oder Rätselreime zum Besten gibt. Aber all das wirkt eher anekdotenhaft als zusammenhängend, so dass nicht nur Kinder und Potterfans die kleinen Geschichten recht zügig überspringen wollen, um endlich aktiv zaubern zu können.
Scheinbar kommt es hier echt drauf an mit welchen Erwartungen man das Spiel holt.
Ich habe es als Weihnachtsgeschenk für meine 6jährige Tochter gekauft.
Danach hab ich den Test hier gelesen und hatte vor dem ersten Start schon ein flaues Gefühl im Magen.
Doch zum Glück wurde ich deutlich positiv überrascht.
Das Spiel erkennt sowohl den Movecontroller der nach der Zauberstabwahl nichtmal mehr Ansatzweise zu erahnen ist sowie das Buch perfekt und die "Illusion" ist täuschend echt.
Die Geschichte um die Zaubersprüche wird meiner Meinung nach gut erzählt und hat eine Unterhaltsame momente, gerade wenn man mal nicht die richtigen Antworten auf die "Lückentexte" wählt.
Die genannten Kritikpunkte wie z.B. der ewige Tutorialcharakter kommt mir eigentlich noch zu gute, da es die ersten Schritte meiner Tochter in einer digitalen Welt sind und ich Sie so auch mal alleine Spielen lassen kann, da immer alles ordentlich erklärt wird.
Den fehlenden Harry Potter bezug kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Ich selber habe die Bücher alle gelesen und erkenne in jedem Kapitel genug Andeutungen darauf.
Das beginnt mit dem auffinden des Buches in der "Verbotenen Abteilung" der Bibliothek, der angesprochenen Häuserwahl zieht sich dann weiter über die Zaubersprüche und die Fabelwesen denen man begegnet z.B. die Alraunen die man umtopft (das haben Harry und co. auch gemacht) geht weiter über die Ranken mit denen auch Harry und co. zu kämpfen hatten und endet mit der Vergabe der Hauspunkte.
Wäre mehr Harry Potter drinnen hätte man das Buch dann auch so benennen müssen.
Die mangelnde Spracherkennung kann ich bestätigen, allerdings muss ich auch hier sagen das ich das eher als positiv erachte.
Die Zaubersprüche sind zumindest für die kleineren wie meine Tochter relativ schwer auszusprechen wie Aquamenti, hätte man dort jetzt eine Barriere eingebaut die mein Kind dazu zwingt den Satz dutzende Male zu wiederholen und so zu demotivieren hätte ich das als schlimmer erachtet als keinen Filter auch...
Warum sperrt ihr solche Vögel nicht umgehend?
2 dinge stören mich an dem test :
1. die unreflektierte verwendung des wortes augmented reality . sony setzt dies, ebenso wie die irreführenden tv spots als verkaufsarugemtn ein, um kindern und ihren erwachsnen geldgebern zu suggerieren, hier würde etwas bahnbrechendes, neues und aufregendes geboten, dabei bietet das spiel lediglich altbewährtes. die bezeichnung augmented reality hat höchstens bei äusserst großzügiger auslegung bestand, wäre dann aber auch auf dutzende andere und ältere spiele anwendbar.
2. der zwote punkt betrifft nicht nur diesen test, aber bei diesem test fällt er mal wieder extrem auf. wieso schaffen es spielemagazine eigentlich nichtmehr selbstständig bildschirmfoos und testbilder zu machen ?
stattdessen bekommt man überall den gleichen publisher media kit brei und in diesem fall das gleiche wohnzimmer aus den sony PR-laboren vorgesetzt. besonders lächerlich ist das in anbetracht des aufhebens, dass hier kürzlich um die unabhängigkeit der spielepresse gemacht wurde.
sonst ein guter test.