Beutekisten und Bücher

Schafft man eine Mission erhält man eine Beutekiste, die je nach Leistung und gesammelten Bonusobjekten in dem Einsatz verbessert wird, sowie Erfahrungspunkte, die u. a. bei Level-Ups für eine weitere Beutekiste sorgen. Selbst nach dem Erreichen der Maximalstufe (30) gibt es regelmäßig Lootboxen. Beutekisten können nicht gegen Echtgeld gekauft werden. Versagt eine Gruppe (alle Mitspieler sterben) gibt es nur wenig Erfahrungspunkte und keine Beutekiste, was bei den 20 bis 30 Minuten langen Missionen schon frustrierend sein kann – vor allem, wenn man stirbt, weil man mitten im Getümmel eine Ratte mit Gatling-Gun oder einen Berserker nicht schnell genug ausgemacht hatte.

In diesen Beutekisten sind Nah- und Fernkampfwaffen, Amulette, Talismane, Schmuck und Co. enthalten, die das Power Level des Charakters anheben und die Kampfstärke des Charakters stellenweise mit netten Fähigkeiten verstärken bzw. anpassen (je nach Seltenheitsstufe).

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Die Qualität der Beute in der Kiste lässt sich durch bestimmte Gegenstände, die man in den Missionen finden kann, verbessern. © 4P/Screenshot

Und im Gegensatz zum Vorgänger bekommt man aus der Beutekiste diesmal sicher einen Gegenstand für den Charakter/Helden, den man gerade spielt, was sich wesentlich besser anfühlt, als irgendwelche Items zu bekommen. Beute zum Aufsammeln gibt es in den Missionen übrigens nicht, dadurch bleibt das Tempo in den Einsätzen hoch. Man kann höchstens Munition für die Fernkampfwaffe, Tränke, Granaten, Healthpacks oder Bücher aufsammeln.

Eine tolle Art den Schwierigkeitsgrad innerhalb der Missionen weiter zu modifizieren, sind die Tomes und die Grimoires, die stellenweise ziemlich gut auf den Karten versteckt sind. Entscheidet man sich zum Beispiel, die Grimoires mitzunehmen, sinkt die maximale Gesundheit aller Charaktere in der Gruppe dauerhaft und der Platz für das Healthpack wird belegt. Je mehr Leute aus der Gruppe solch ein Buch mitnehmen, desto schwerer wird die Herausforderung und desto größer die Bonusbelohnung am Ende.

Wie durch Butter

Woran man sich allerdings gewöhnen muss, ist das manchmal seltsame Verhalten der Gegner bzw. die Kollisionsabfrage der Engine, an der die Entwickler weiterhin arbeiten. So kann es vorkommen, dass die Gegner in den Wänden oder im Boden feststecken, was bei einem Ratling wirklich nervig ist. Zudem muss man im Praxiseinsatz herausfinden, wie hoch die Reichweite der eigenen Nahkampfwaffe tatsächlich ist, denn in der Regel ist die Reichweite größer als man als kleiner Zwerg so denkt. Das Treffer-Feedback, also wenn man die Gegner mit dem eigenen Schlag trifft, ist etwas besser als beim ersten Teil, dennoch fehlt mir persönlich die Visualisierung der Wucht der Angriffe. Die Gegner werden zwar ordentlich zertrümmert und zerstückelt, jedoch fühlt es sich oft an, als würde man mit einer scharfen Klinge durch Gelee oder Butter schneiden, obgleich man einen fetten Zweihandhammer schwingt.

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Hier hängt ein Mitspieler an einer Klippe. Grund: Sprung nicht geschafft. Die KI-Mitspieler hängen auch gerne und oft an Klippen. © 4P/Screenshot


Vielfältige Klassen

Zwischen fünf Klassen bzw. Helden darf man wählen, die jeweils drei Karrieren (Unterklassen) haben. Aus dem Zwerg kann man zum Beispiel einen Ranger, einen Tank oder eine zähnefletschende “Ich spring mit zwei Äxten mittenrein”-Killermaschine in Beistelltischgröße machen. Kerillian verwendet derweil einen Bogen der Marke Sturmgewehr und kann sich alternativ als Schurkin verdingen, während Pyromantin Sienna immer Gefahr läuft, zu überhitzen, wenn sie die Gegner mit Feuerstrahlen, Feuerflächen, Feuerbällen und Co. befeuert. Erreicht ihr “Überhitzung” eine kritische Stufe, kann sie sich selbst grillen. Die Helden werden im Gegensatz zum Vorgänger einzeln “aufgelevelt”. Jeder Charakter fügt zudem über 15 passive Boni, von denen man sich für fünf Talente entscheiden muss (ähnlich dem aktuellen Talentsystem aus World of WarCraft).

Da jeder Charakter mehrere Nah- und Fernkampfwaffen tragen kann, ändert sich je nach Waffenwahl auch das Spielgefühl. Gerade beim Zwerg merkt man es sehr gut, ob man mit zwei schnellen Äxten, einem langsamen dicken Streithammer oder Schwert/Schild attackiert. Bei Sienna kann man auf Flächenangriffe, gezielte Ein-Ziel-Attacken oder Nahkampf-Feurio umschwenken. Obgleich es starke Fernkampfattacken gibt, gerade bei Sienna, bleiben die Kämpfe bei Vermintide 2 auf den Nahkampf ausgerichtet. Selbst Sienna muss immer wieder in den Kampf, zum Beispiel um ihre Hitze “abzukühlen”.

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Ein Zwerg im Kornfeld darf nicht über eingeschränkte Sicht klagen. © 4P/Screenshot

Auge in Auge mit der Ratten- und der Chaosbrut sollte man den Angriffen der Gegner ausweichen, Attacken blocken, Gegner betäuben oder Feinde wegstoßen, was gerade mit einem Schild eine umwerfende Wirkung erzielt. Zum Glück wurde mit dem jüngsten Patch der Nahkampfschaden etwas verstärkt, was den Einstieg in das Spiel etwas erleichtert, da der “Spawn Director”, der die Gegnerwellen für das aktuelle Spielerlevel zusammenstellt, schon fiese und zugleich spaßige Situationen schaffen kann. Nicht jede Unterklasse ist im Kampf gleichstark wie die andere, aber generell ist die Auswahl an Talenten, Skills, Fähigkeiten und Traits auf den Gegenständen wirklich vorbildlich und lädt zum Experimentieren ein. Nur könnten viele Charakter-Attribute und Effekte ruhig besser und transparenter erklärt werden.

Knackige Schwierigkeitsgrade und Optionen

Neben den vier Schwierigkeitsgraden, die höheren Stufen sind stellenweise so knackig sind, dass manche Gegner den Helden mit einer einzigen Attacke ausschalten können, werden schwierigere Herausforderungen (Schriftrollen) mit Modifikationen (keine Wiederbelebung etc.) geboten, die abermals bessere Beute versprechen. Es gibt in Vermintide 2 für eine eingespielte Gruppe schon prinzipiell viel zu tun, auch wenn das Spielgeschehen mit der Zeit an Reiz verliert, da es trotz zufälliger Elemente ziemlich repetitiv ist und sich Routine in den Missionen einstellt. Doch bis dahin hat man, vor allem auf höheren Schwierigkeitsstufen, einige ordentliche Herausforderungen vor sich, zumal die Beutejagd mit den verbesserten Beutekisten grundsätzlich motiviert. Wobei es oftmals eine Freude ist, die Gegnermassen als Nahkampfmähdrescher zu dezimieren. Mit den (verbesserbaren) KI-Mitstreitern als Solo-Spieler macht das Ganze weniger Spaß – und mit zufälligen Mitspielern kann man Glück haben oder nicht.

  1. Da habe ich dank dem Game Pass eine echte Spassperle entdeckt! Auch wenn mir Warhammer gar nichts sagt, ist dieses Spiel hier ein Multiplayer Knaller. Und dank Optimierung für die Series X noch ein recht hübscher mit sauberen 60fps.
    Warum habe ich das Spiel erst jetzt entdeckt. 😅
    Da freue ich mich nun um so mehr auf Warhammer Darktide!

  2. mafuba hat geschrieben: 19.04.2018 03:19
    Mentiri hat geschrieben: 18.04.2018 14:35
    mafuba hat geschrieben: 18.04.2018 14:04
    Show
    Easy Anti Cheat hat mir das Spiel versaut...
    Wohne in einem Land, wo es nicht allzu schnelles Internet gibt (zum Zocken reichst aber Downloaden ist ein Alptraum) und es ab und zu (selten) Stromausfälle gibt.
    Gegen Ende vom ersten Match hatte ich einen Stromausfall. Schnell Computer neugestartet in der Hoffnung, das ich nochmal ins laufende Spiel komme aber Pustekuchen. Steam konnte EAC nicht neu laden. Nach mehrmaligen Versuchen das Spiel zu starten lag es immer am EAC, dass das gesammte Spiel nicht starten konnte. Also Comand R, EAC deinstalliert, Validation der Spieldaten über Steam, welches ewig dauert, damit es EAC nochmal installiert und trotzdem Fehlermeldung.
    Hatte vorher nie Probleme mit Anticheat Software... Ich weiß nicht ob der Entwickler hier gespart hat oder ob ich ein Einzelfall bin? War auf jeden Fall sehr frustrierend. Letztendlich habe ich das Spiel refunded. 28 GB (8 Stunden) + 2-3 Stunden das Spiel wieder zum Laufen zu bringen umsonst :(
    Ziemlicher Einzelfall. Im Forum hat man zwar viel wegen EAC rumgeheult aber nur sehr wenige hatten damit Probleme
    Wieso wurde den über EAC rumgeheult? Aus welchem Grund?
    Zum Großen Teil weil es nicht wirklich vor Cheats schützt. Im Grunde könnte man EAC mit Denuvo austauschen. Ist das selbe.

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