Virtua Tennis 3(Sport) von Sega Credit: Sega / Sega

Sind die lang..

Die Steuerung ist ganz in Tradition der Serie arcadig ausgefallen. Es gibt mitunter sehr lange Ballwechsel und ins Aus spielt ihr eigentlich nur dann, wenn ihr einen sehr schwierigen oder kräftigen Schlag des Gegners returniert. Es gibt keine aufladbaren Risiko- oder Fortgeschrittenen-Schläge wie beim realistischeren Top Spin 2. Statt dessen kommen auch Anfänger sofort mit der sehr intuitiven Steuerung von Virtua Tennis 3 zurecht. Anders als bei Top Spin 2 verbringt ihr nicht so viel Zeit mit dem Üben der grundlegenden Steuerung. In dem Sega-Tennis kommt es mehr auf eure Spieltaktik und das Zermürben des Gegners an. Nach langen Ballwechseln ermüden die Spieler ein wenig, wodurch ihr manch einen Ball nicht mehr so leicht erreicht wie zuvor.

Weicht den Riesenbällen aus…

Zu Beginn war ich noch ein wenig enttäuscht darüber, dass sich die Bälle nicht so genau platzieren lassen wie in Top Spin 2. Aber dann erinnerte ich mich daran, dass ich eine PSP in den Händen halte. Mit dem kleinen Analogknubbel des Handhelds könnte man niemals so genau zielen wie mit einem Analogstick und seinem viel längerem Hebelweg. Virtua Tennis schafft das, woran viele andere PSP-Titel scheitern: Es bietet ein Steuerungskonzept, dass perfekt zu Sonys Handheld passt. Die Spieler lassen sich sogar noch etwas genauer über den Platz dirigieren als beim ohnehin schon sehr guten Vorgänger mit dem Untertitel World Tour. Leider friert das Bild beim aktuellen Ableger mitunter für ein paar Sekundenbruchteile ein. Das wirkt sich zwar nur selten auf das Spielgeschehen aus, trotzdem ist dieses Stocken ein Rückschritt. Beim Vorgänger fror das Bild nur dann ein, wenn der Ball sowieso nicht mehr erreicht werden konnte.

Was gibt’s Neues?

Davon abgesehen hat sich nicht all zu viel verändert. Neuerdings könnt ihr endlich ganze fünf Sätze spielen – allerdings nur im Freundschaftsspiel und im Multiplayer-Modus, in dem bis zu vier Spieler gegeneinander antreten. In der Karriere und im einzelnen Turnier stehen nur jeweils zwei Sätze auf dem Programm. Weitere Änderungen sind eine Hand voll neuer Minispiele und die Tatsache, dass ihr jetzt nur noch mit einem erstellten Charakter zur Zeit auf Tour geht und nicht mehr mit einem männlichem und einem weiblichen gleichzeitig. Unverändert geblieben sind dagegen die Kategorien, in denen ihr euren Spieler durch Training und Spielpraxis aufwerten könnt. Diesmal ist es allerdings leichter, eure Rivalen in ihre Schranken zu verweisen als beim Vorgänger. Gerade zu Beginn habe ich sämtliche Gegner im mittleren Schwierigkeitsgrad fast ohne Gegenwehr abgezogen.

Habt ihr den laschen Einstieg überwunden und euch durch einen höheren Weltranglistenplatz für wichtigere Turniere qualifiziert, wird es aber deutlich schwieriger und spannender. Dann motiviert es ungemein, in den schnellen, langen Ballwechseln gegen die virtuellen Gegner zu kämpfen. Wenn ihr gegen menschliche Kontrahenten bestehen wollt, müssen diese übrigens ein eigenes Modul mitbringen. Ein Online-Modus fällt wie bei der PC- und PS3-Fassung gleich komplett unter den Tisch. Schade eigentlich, entfaltet doch die Xbox 360-Version gerade in diesen Matches ihr volles Potenzial und sorgt so für zusätzliche Motivation.

Wie sieht’s aus?

…oder versucht beim Angriff der außerirdischen Ballmaschinen den Highscore zu knacken. Die Minispiele sorgen für Abwechslung und leveln eure Fähigkeiten auf wie in einem Rollenspiel.

Angesichts der Hochglanz-Kulisse auf den Stationär-Konsolen macht sich auf PSP Ernüchterung breit: Selbst für Handheld-Verhältnisse hinterlässt die Optik einen zwiespältigen Eindruck. Anders als beim ersten Ableger auf Sonys mobiler Konsole werden die detaillierten Spieler und Szenarien stimmungsvoll beleuchtet. Die Animationen während des Spiels und in den Jubelszenen sind wieder sehr schön gelungen. Andererseits stören neuerdings viele technische Unzulänglichkeiten das Bild. Dank extremen Clipping-Fehlern flimmern massive Bäume wild in Häuserwände hinein, in den Wiederholungen rutscht der Schläger schon einmal in Zuckungen durch den Arm des Spielers und zwischen einzelnen Polygonen blinkt und blitzt es wie zu guten alten PSOne-Zeiten.

Dazu kommt das bereits erwähnte gelegentliche Einfrieren des Bildes mitten im Spiel. Zoomt die Kamera in den Wiederholungen nah an einen Spieler heran, verschwimmen die Zuschauer dahinter nicht selten zu riesigen, wabernden Pixelhaufen aus etwa zwölf Rechtecken. All zu schlimm ist all das aber auch nicht, denn im Spielgeschehen fallen die Fehler kaum auf. Für die Sound-Untermalung wurden diesmal abwechslungsreichere und realistischere Schlag-, Tritt- und Schreigeräusche benutzt. Leider klingen sie aber allesamt so dumpf und knarzig wie in Fighting Vipers auf dem Sega Saturn. Und das über zehn Jahre alte Prügelspiel klang damals schon grottig. Das nervige Orgelrock-Gedudel in Virtua Tennis 3 lässt sich zum Glück abschalten. Dann fallen allerdings die niedrigen Sample-Frequenzen der Soundeffekte umso stärker auf.

                  

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