Trials Fusion (Arcade-Action) – Futuristischer Balanceakt

Kein Gamechanger

Zu einem Tony Hawk wird das Spiel dadurch noch lange nicht. Es müssen schließlich nur in einigen Veranstaltungen mit Tricks Punkte angehäuft werden. Die Stunts bleiben also eine dezente Neuerung, die für Abwechslung sorgt, das puristische Prinzip aber nicht zu sehr beeinflusst. Zu den neuen Modi gehört ein cooler kleiner Marathon, bei dem die Ausdauerleiste durch Tricks aufgefüllt wird und ich eine möglichst weite Entfernung zurücklegen muss. Auch die Technik-Rennen sind wieder dabei: Lustige Ideen wie die Skiabfahrt aus dem Vorgänger sind diesmal Mangelware, trotzdem lockern die ungewöhnlichen Aufgaben den Rennalltag auf. Auf einem Waldkurs muss ich z.B. so weit wie möglich über Stock und Stein düsen, ohne mich je nach vorne oder hinten zu lehnen – gar nicht so einfach! Im Laufe des Spiels lässt sich ein kleiner Fuhrpark freischalten und optisch aufmotzen. Neben leichten Stunt-Rädern gibt es auch schwerere Bikes mit mehr Power sowie ein gutmütiges ATV.

Mit dem Editor lassen sich wieder professionelle Strecken basteln, verschlagworten und weltweit tauschen. © 4P/Screenshot

Die Rennen führen nicht nur durch futuristische Konstruktionen, sondern auch diesmal wieder durch zerklüftete Schluchten und an Strandvillen vorbei. Gerade die letztgenannten Kurse sind hübsch aufgebaut – es macht richtig Laune, über Pools, Sprungbretter und felsige Küsten zu springen. Technisch haben sich die Entwickler weniger Mühe gegeben. Das Ergebnis wirkt im Vergleich zum Vorgänger nur leicht aufpoliert: Auf den Sandflächen, Wiesen und an Häuserfassaden mangelt es an Details. Außerdem lassen die unsauberen Schatten und andere Mängel die Kulisse trotz 60 Bildern pro Sekunde ein wenig unruhig aussehen. Am saubersten präsentiert sich die Grafik auf der PS4 – nur hier gibt es die volle 1080p-Auflösung. Besitzer der Xbox One müssen mit 900p leben. Die Umsetzung für die Xbox 360 wirkt dank pixeliger Kanten noch eine Ecke unsauberer; inhaltlich gleichen sich die drei Fassungen aber.

Verbissener Kampf um Zentimeter

Sehr lustig gestaltet sich wieder das Offline-Rennen für bis zu vier Spieler. Die Mehrspielerkurse sind zwar deutlich schlichter gestaltet, doch das erweist sich in der Praxis als guter Kompromiss für mehr Übersicht. Wer zwischendurch am hinteren Bildrand landet, verliert ähnlich wie in Micro Machines Punkte. Online-Rennen fallen diesmal flach, da RedLynx den Modus einfach gestrichen hat. Später soll offenbar eine andere Art von Internet-Wettkampf nachgeliefert werden– ob es sich dabei um asynchrone Matches handelt, wurde aber noch nicht verraten.

Zu viert darf man nur noch lokal loslegen. In die Quere kommt man sich dank einzelner Bahnen nicht. © 4P/Screenshot

Vielleicht werden Sie ja in einem der sechs geplanten Download-Pakete nachgereicht. Wer sich von Anfang an den Season-Pass sichern will, kann übrigens auch zur Retail-Version greifen, welche 39,95 Euro kostet. Das Grundspiel ist als Download-Fassung für 19,95 Euro erhältlich. Standardmäßig dabei ist wieder der gelungene Strecken-Editor. Mit ihm lassen sich professionelle Kurse erstellen und weltweit teilen. Durch kleine Mankos wie die sperrige Kamerasteuerung ist das Basteln nicht so unkompliziert wie in LittleBigPlanet 2. Auch das neue übergeordnete Rad-Menü macht die Kreativarbeit nicht wirklich leichter. Wer sich kurz hineinfuchst, kann aber trotzdem innerhalb einer Stunde eine schöne kleine Strecke auf die Beine stellen – oder auch viel mehr Zeit in einen gigantischen Stuntpark investieren.