Titan Quest (Rollenspiel) – Titan Quest

Fazit

Ich bin Jäger! Ich bin Sammler! Und dennoch will sich der absolute Spielspaß nicht einstellen. Ja: Die Kulisse ist eindrucksvoll – aber auch in vielerlei Hinsicht genau so seelenlos wie die Geschichte. Ich liebe Diablo! Und Nox! Und wie sie alle heißen! Aber so sehr Titan Quest sich auch Mühe gibt, in die großen Fußstapfen des Blizzard-Klassikers sowie die ausgetretenen Pfade seiner Nachfolger und -ahmer zu treten, so sehr scheitert es an den eigenen Ansprüchen. Denn die Jagd macht nur Spaß, wenn auch die Belohnung stimmt. Doch gerade der Sammlertrieb wird durch Unzulänglichkeiten im Gegenstand- und Inventarsystem mehr ausgebremst als die durchdachte Charakter-Entwicklung auffangen kann. Dafür allerdings ist man weit über 40 Stunden damit beschäftigt, durch eine nahtlose, epische Welt zu streifen, so dass das Preis-/Leistungsverhältnis voll in Ordnung geht. Wer allerdings vorrangig online Gegner schlachten will, sollte den ersten Patch abwarten. Der derzeitige Netzcode lässt kein vernünftiges Gemeinschaftsspiel zu und schreckt mit Grauen erregenden Lags ab. Doch trotz aller sich summierender Unzulänglichkeiten hat sich mit Titan Quest bei mir fast ein Spielgefühl eingestellt wie seinerzeit bei Blizzards Teufelshatz. Das ist mehr als viele andere ähnlich gelagerte Projekte von sich behaupten können. Allen Mankos zum Trotz führt bei Spielern mit Sammlertrieb derzeit kein Weg an Titan Quest vorbei. Und sei es nur, um die Wartezeit bis zu Sacred 2, Loki, Silverfall oder Hellgate London zu überbrücken.