Kurze Weltreise

Wenig überzeugend fällt das Steckenangebot aus: Die „World Tour“ erstreckt sich über gerade mal fünf Szenarien, darunter eine Reise über den gut gedeckten Tisch einer Yacht, der Besuch eines Sushi Restaurants oder der Abstecher in ein Kinderzimmer der Achtziger mit Zauberwürfel, Legosteinen & Co. Immerhin bietet jeder Schauplatz vier Variationen beim Streckenlayout, doch zum einen fallen die Runden recht kurz aus und zum anderen sind die Pisten nicht besonders fantasievoll gestaltet. Es mag zwar ganz nett sein, dass man Objekte wie Obst, Brot, Billardkugeln, Dosen oder Besteck bei Kollisionen bewegen kann, aber was die Streckenführung und die kreative Einbettung der realen Kulissen aus Sicht der Spielzeugautos angeht, war Codemasters mit seinem Micro Machines schon Anfang der Neunziger weiter. Zieht man gar Funracer vom Kaliber eines Mario Kart als Vergleich heran, wirken die Pisten sogar nur noch fad, kurz und langweilig – selbst die wenigen Abkürzungen oder alternativen Routen können nicht mehr viel retten. Hinzu kommt die schwache Technik: Obwohl schon nicht sonderlich viel fürs Auge geboten wird und die mobilen Wurzeln des Titels zutage treten, geht die Bildrate zwischendurch immer wieder spürbar in den Keller und es kommt zu fiesen Rucklern.  

Keine lokalen Duelle


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In den wenigen Szenarien rast man u.a. über den gut gedeckten Tisch eines Luxus-Yacht. © 4P/Screenshot

Den größten Bock schießt das Team aber durch den Verzicht auf lokale Mehrspielerpartien ab! Richtig gelesen: Bei Table Top Racing darf man weder an einem geteilten Bildschirm noch mit einer Zoom-Kamera gegeneinander antreten, wenn man gemeinsam auf dem Sofa sitzt. Dabei schreit das Konzept doch regelrecht nach einer solchen Funktion! So bleibt nur die Alternative, sich mit bis zu acht Spielern über das PSN zu messen, wobei die Online-Rennen nach unseren Test-Erfahrungen meist von üblen Lags geplagt werden. Zumindest gibt es ein Lobbysystem, mit dem man sowohl nach bestimmten Spielen suchen als auch eigene Partien mit individuellen Regeln anlegen darf – private Sitzungen per Einladung inklusive.

Für Solisten werden pro Klasse zwei Meisterschaften angeboten, die aus mehreren Veranstaltungen und einer abschließenden Serie mit mehreren Rennen bestehen. Abgesehen davon, dass der Kampf gegen die KI deutlich weniger Spaß bereitet als gegen menschliche Kontrahenten, fährt man immerhin viele Modi auf, um für Abwechslung zu sorgen. Neben den bewaffneten Auseinandersetzungen gilt es auch Vorgaben beim Zeitfahren zu meistern,

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Mit Rammattacken kommt man zur Not auch weiter. © 4P/Screenshot

Eliminierungsrennen zu überstehen, in einem Duell den Vorsprung des Führenden innerhalb des Zeitlimits aufzuholen oder nur mit fahrerischem Können die Konkurrenten zu bestehen. Dazu gesellen sich knapp über 20 Spezial-Events mit eingeschränkten Power-ups und vorgegebenen Wagen. Trotzdem täuscht das nicht darüber hinweg, dass sich die Strecken recht schnell wiederholen, die Runden sehr kurz ausfallen und sich der Umfang trotz vieler Veranstaltungen in Grenzen hält. Schade in diesem Zusammenhang, dass man kein Einzelrennen nach eigenen Wünschen aufsetzen darf. Ich hätte mir gerne selbst Strecken und Modi zusammengestellt, anstatt das Angebot bei Meisterschaften und Spezial-Events durchwühlen zu müssen. Nervig zudem, dass der Schwierigkeitsgrad teilweise stark schwankt oder zu sehr vom Glück bei der Waffenauslosung abhängt.

  1. Toybox Turbos ist für mich der aktuell beste MicroMachines Klon. Das gibts übrigens nicht nur für die PS3, sondern auch via Steam für den PC und ist recht günstig in der Anschaffung.

  2. der Test deckt sich genau mit meiner Erfahrung.
    Da es PS Plus Titel war, hab ich wenigstens kein Geld ausgegeben.
    Als großer Micro Machines Fan auf dem Mega Drive hab ich mich einigermaßen auf das Spiel gefreut (aber ich hab auch nix großartiges erwartet).
    Aber im Endeffekt ist es wie ein Mario Kart, nur ohne Spass, dafür mit Langweiligen Strecken.
    Hab es ca. 1h gespielt und dann deinstalliert.

  3. Also im Multiplayer finde ich es recht spaßig. Genau das richtige für einen kurzweiligen Mehrspieler-Abend. Toybox Turbos auf der PS3 ist übrigens für Interessenten einen Blick wert ;)

  4. Ja.. Rückblickend war Re-Volt halt ziemlich gut.
    Table Top Racing ist halt doch mehr ein Indie-Titel finde ich, auch wenn mehr Arbeit hinein geflossen ist so hat es mich absolut nicht beeindruckt. Es gibt da viel bessere Indie/Mobile Racing Games. Beispielsweise Beach Buggy Racing oder von vector Unit Rapid GT. Aber es sind halt zur PS4 portierte Mobile Games.
    Aber dadurch das es für schwächere Android-Systeme gestaltet wurde, hat es selbst mit 4 Leuten eine gute Performance.

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