Vibrieren und Fühlen mit den Joy-Cons
Wirklich cool ist die Implementation der Funktionen der Joy-Con-Controller in manche Minispiele. So muss man mithilfe der Vibrations-Funktion erfühlen wie viele Eicheln sich in einer Kiste befinden, oder sich die Rhythmen von drei Fischen genau einprägen, um danach „blind“ zu erraten zu welchem Fisch dieser Ablauf gehört. Endlich wird die teure Joy-Con-Technologie mal wieder sinnvoll eingesetzt. Ein Highlight ist der separate Modus „Beat-Bühne“, bei dem man sich in drei Schwierigkeitsgraden einer Abfolge von reinen Rhythmusspielen stellt. Nach den relativ schnarchigen Brettspiel-Runden konnte man im Raum förmlich spüren, wie sich die Stimmung der Teilnehmer hebte. Es machte unheimlich viel Spaß den Joy-
Con im Rhythmus der Musik zu schwingen, im richtigen Moment eine Reihe von Früchten aufzuspießen, oder wie bei einem klassischen Rhythmusspiel die richtige Abfolge der Töne zu treffen.
Durch diese Einbindung der Joy-Cons ist es nicht mehr möglich im Handheld-Modus zu spielen, wodurch das Spielen unterwegs ohne Ablage nicht möglich ist und auch andere Controller können nicht angeschlossen werden. Da die Minispiele auch alle einzeln oder nach bestimmten Kategorien wie „Favoriten“ oder „Teamspiele“ anwählbar sind, wäre hier durchaus ein Modus „Handheld“ denkbar gewesen. Alles in allem nehme ich die Limitierung aber gerne hin, denn so werden die simplen Minispiele zumindest hier und da etwas aufgepeppt.
Und es gibt sogar noch mehr zu tun!
Eins muss man Nintendo lassen: Man kann sich ewig mit Super Mario Party beschäftigen. Wer will kann versuchen alle fünf magischen Juwelen zu erhalten; dafür muss man beispielsweise alle Karten im „ Mario Party“- oder „Raft-Abenteuer“-Modus
einmal durchlaufen. Wer alle 80 Minispiele absolviert hat, schaltet außerdem den „Pfad der Prüfungen frei“, in dem man eine Reihe von Minispielen unter bestimmten Bedingungen wie etwa Zeitdruck oder einer bestimmten Punktzahl absolvieren muss.
Das Erreichen der verschiedenen Stationen ist zunächst zwar motivierender als die Mini-Spiele einfach so zu spielen, jedoch bleibt der Schwierigkeitsgrad durchweg simpel. Selbst auf den letzten Stationen schafft man die Vorgaben meist problemlos. Erst wenn man den kompletten Pfad durchlaufen hat, wird ein etwas fordernder “Expertenmodus” freigeschaltet.
Besonders nervig: Schafft man ein Mini-Spiel nach drei Versuchen nicht, erscheint jedes Mal der Hinweis, ob man die Disziplin nicht überspringen möchte. Es wäre toll gewesen, wenn sich der Anspruch je nach Station steigert, leider bleibt die versprochene Herausforderung bis zum Ende aus.
Im Freizeitraum kann man vier neue Minispiel-Typen ausprobieren und dabei das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Beispielsweise startet man das Basketball-Spiel aus Vogelperspektive, wenn die Konsole flach liegt und wechselt automatisch in die Zuschauerperspektive, wenn man die Konsole aufstellt. Auch das Zusammensetzen von Nintendo-Charakteren in Pixelform ist eine nette Spielerei für zwischendurch, die allerdings wie die anderen Modi im „Freizeitraum“ schnell langweilig wird. Das „Bananensplit“ kann man nur mit zwei aneinander liegenden Konsolen spielen.
Nachdem die MP-Serie für mich nach Teil 4 stetig abgebaut hat und ich nach 7 pausiert habe, muss ich doch sagen, dass Super Mario Party definitiv einen neuen Höhepunkt für mich darstellt. Besonders da der RNG-Faktor so weit zurückgefahren wurde, dass ich bis jetzt noch kein Glücksminispiel hatte und man durch die verschiedenen Würfel seine Chancen beeinflussen und Strategien entwickeln kann - baue ich zuerst meine "Ressourcen" auf, also Verbündete und Items, oder versuche ich so schnell wie möglich zum Stern zu kommen? Manchmal ist Tempo eben doch nicht alles, vor allem im Riesenobst-Paradies, obwohl dieses Brett wiederum seine ganz eigenen Probleme hat.
Die kleine Größe der Spielbretter fand ich zuerst zwar auch doof, doch harmoniert das, finde ich, mit den niedrigeren Würfelzahlen. Größere Bretter mit Zahlen bis 10 bedeuten wiederum mehr RNG. Das Einzige, das ich an denen wirklich bemängeln kann, ist die geringe Anzahl.
Womit ich mich hingegen noch schwertue, ist die Entwertung von Münzen. Dadurch, dass die Preise von Items und Sternen reduziert wurden und auch Verlierer noch Trostpreise erhalten, hat jeder am Ende so viel Geld dass man nicht mehr weiß, wohin damit. Klar, dann sind auch jene Spieler, die in Minispielen nicht so gut abschneiden, nicht chancenlos, aber es hinterlässt dennoch einen faden Beigeschmack bei mir.
Abgesehen von den obigen Punkten glaube ich allerdings, dass es zu wenige Minispiele gibt. In einer 20-Runden-Partie sind Wiederholungen nicht gerade selten.
Hoffe auch, dass noch zusätzliche Bretter kommen. Sind nämlich ein bisschen wenige. Ansonsten finde ich das Spiel voll cool.
Wir haben unseren Spaß mit SMP. Es kommt nicht ganz an unseren Lieblingsteil 8 von der Wii ran, aber ist doch wirklich in Ordnung. Die verhältnismäßig niedrige Wertung kann ich nicht nachvollziehen, für mich kommen locker 10 Punkte obendrauf.
Ich finde die Bretter auch nicht zu klein, für ein Stündchen Mario Party sind sie doch genau richtig. Was diskutabel ist, wie schon Infinity obendrüber sagt, sind die Vorteile durch die Verbündeten. Ansonsten ein spaßiger Vertreter seiner Zunft, der uns viel Freude bereitet.
Muss jetzt auch noch Mal ein Feedback zum Spiel geben...
Die anfängliche Euphorie und der Spaß sind leider schon verflogen. Grund sind einige Sachen die richtig nervig sind. Zum einen das balancing, sobald ein Mitspieler 1-2 Verbündete hat, ist er massiv im Vorteil. Nicht nur das er in diversen Minispielen quasi durch die verbündeten unterstützt und mehrere leben hat, nein, er bewegt sich auf dem Spielbrett um ein Vielfaches schneller voran. Hier hätte man entweder einbauen sollen, das sie nur für 3 runden oder so zur Verfügung stehen oder das sie zumindest nicht noch zusätzlich mitwürfeln. Bis jetzt gewann bei jedem Spiel derjenige mit den meisten verbündeten.
Auch nervt das sich Minispiele innerhalb eines Spiels zum Teil mehrfach wiederholen. Wenn dann das dritte Mal pfannkuchen sammeln oder Dreirad-Derby in einem Spiel kommt, wirds doch Recht öde. Dabei ist die Spieleauswahl eigentlich groß genug um das zu verhindern. Auch gibt es kaum richtige Minispiele wo man den anderen Mal schön auf die Mütze hauen kann, getriggert wird auch selten.
Dann fehlen einfach auch Mal richtig miese items, wo zum Beispiel die Plätze getauscht werden oder items gestohlen.
Insgesamt ist das alles irgendwie zu lasch und man langweilt sich Recht schnell. Obwohl die Bewegungssteuerung echt Potential hat und in vielen Minispielen super funktioniert.
Ich hoffe Nintendo patcht hier noch was nach, neue Spielbretter, mehr Einstellungsmöglichkeiten und mehr Minispiele.