Kommunikation ist King!

Denn: Schon ein bis zwei Treffer sind bei Squad tödlich und eine Gesundheits- oder Richtungsanzeige gibt es nicht. Und ist man gefallen, heißt es auf den Medic oder einen Kameraden warten, der einen in einer Feuerpause aus der Schusslinie zieht und in Deckung per Verband wieder auf die Beine holt – schließlich kostet jeder Neueinstieg Tickets. Kommuniziert wird übrigens per Ingame-VoIP, das in Nahbereichs-Kommunikation, Squad-Funk und im Falle des Squadleaders auch noch auf Kommando-Funk aufgeteilt ist. Truppführer können zudem ihre Kollegen per direkten Funk erreichen, etwa um Manöver, Versorgung oder Angriffe zu koordinieren, ohne den wichtigen Kommando-Funk zu blockieren. Das funktioniert super – solange sich alle an Funk-Disziplin halten und man als Kommandant eine gehörige Portion Stressresistenz mitbringt.

Natürlich gibt es auch keine Markierungen oder sonstiges Klimbim im HUD. Einzig auf der aufrufbaren Karte können die Bewegungen und Positionen der Verbündeten Einheiten nachvollzogen werden. Zudem können Kommandanten hier auch Markierungen platzieren – etwa um Sammelpunkte, Ziele oder gesichtete Feinde zu markieren. Um an den Gefechten Spaß zu haben, muss man wie ich die zugegebenermaßen etwas merkwürdige Veranlagung für den virtuellen Spaß am realistischen Feuergefecht mitbringen, in der Langeweile, völlige Verwirrung und plötzlicher Tod wichtige Bestandteile sind. Zudem gibt es keinerlei Rückmeldung, ob man einen Feind erwischt hat: die K/D -Ratio wird erst nach Ende des Matches angezeigt. Ach, und falls ihr euch das an dieser Stelle des Tests immer noch fragen solltet: Natürlich gibt es keine Erfahrungspunkte, Spielerlevel, Freischaltungen, Waffen-Skins oder sonstigen Krimskrams.

Der strategische Blick

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Nicht aufgeben Soldat! Jeder Wiedereinstieg kostet wertvolle Tickets. Die Bandagen zur Wiederbelebung sind also ein wichtiges Werkzeug im Feld! © 4P/Screenshot

Ihr seht also: Wer hier als einsamer Wolf loszieht, hat nicht nur keine Chance, sondern schadet auch dem eigenen Team und verdirbt vielen anderen Spieler den Spaß an der Militärsimulation. Seid ihr allerdings in einem gut funktionierenden Team mit straff organisierten Squads und Team-Kommandeuren unterwegs, die halbwegs wissen was sie tun, dann werden die langen Runden mitunter zu richtig spannenden Gefechten. Es werden ganze Armeeteile koordiniert bewegt, Dörfer umschlossen, Trupps mit Helis evakuiert und Panzer in Stellung gebracht, während sich einzelne Fireteams in brutalen Feuergefechten verbeißen. Mit vorgeschobenen Spawnpunkten können Feinde überrascht und ausmanövriert werden, während gut getimte Gegenangriffe verheerende Wirkung haben können. Mit einem guten Team ist Squad eine unheimlich tiefgehende strategische Erfahrung, die neben den Hardcore-Militärsims kaum ein Spiel in dieser Form bieten kann.

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Seht ihr den Feind? Kampfentfernung und Sichtbarkeit sind realistischer als bei Battlefield und co. © 4P/Screenshot

Hier hilft auch die starke Technik der Unreal Engine. Zwar erschafft man im Detail nicht die Pracht eines Battlefield 5 – gerade was Umgebungsdetails, Oberflächen oder Zerstörung angeht, die hier leider völlig ausgespart wurde. Doch ein guter Netzcode, eine gerade im Vergleich mit Arma richtig gute Performance und zum Teil spektakuläre Effekte wie Nebel und Explosionen entfachen eine dichte Atmosphäre, die vom richtig guten, realistischen Sounddesign unterstrichen wird. Hier klingt ein M4 wie ein M4 und eine AK74 wie eine AK74 – inklusive dem fernen „Ploppen“ bei Beschuss und brachialer Lautstärke von schweren Geschützen und nah feuernden MGs. Zudem passt die Balance zwischen Infanterie und Fahrzeugen einigermaßen, da zum Glück auf Angriffshelikopter oder Jets verzichtet wurde, sodass Kampfpanzer die größte Gefahr für den Fußsoldaten darstellen.

  1. Squad ist absolut genial! Ich bin nur leider mittlerweile bei "Hell Let Loose" haengen geblieben, da mir das 2. WK Szenario mehr zussagt. Post Scriptum fand ich leider gar nicht gut. HLL spielt sich viel besser...

  2. Wer das Spielkonzept mag, aber (wie ich) keinen Bock auf das Szenario hat, kann auch "Post Scriptum" spielen. Das ist im Prinzip genau dasselbe Spiel, nur im zweiten Weltkrieg
    Ich persönlich finde diese Spiele zwar interessant, aber zum Selberzocken zu anstrengend. Es gibt einen haufen Faktoren, die mir das Zocken dieser Spiele verderben. Es gibt nur wenige deutsche Server, die einigermaßen voll sind und häufig sind die Teams auch imbalanced. Die Steuerung ist unnötig clunky und ich persönlich finde es sehr schwer, die Übersicht zu behalten, insbesondere, wenn nicht alle Spieler im Sinne des Spiels zocken.
    Squad und auch Post Scriptum machen zwar mehr Spaß als andere SHooter imo, aber dafür müssen halt alle Bedingungen stimmen, was meiner Erfahrung nach häufig leider nicht der Fall ist

  3. Bisher dachte ich, Squad wäre wieder einer dieser "Twitch"-Titel, die vor Ort abgefeiert werden wie der neue Messias, aber bei genauer Betrachtung Murks sind. Schön zu sehen, dass mich der Ersteindruck da wohl gewaltig getrogen hat. Behalte ich mal auf dem Schirm.

  4. flo-rida86 hat geschrieben: 09.10.2020 13:14 Für mich schon lange ein Bf Ersatz und eines der besten MP Titeln.gerade auch Sound technisch bekommt man einfach nicht genug.
    Einzig was ich vielleicht für die Zukunft wünsche sind Kampf helis und Jets.
    Kampf Helis würden die Balance vermutlich total kaputt machen.
    Für Jets sind die Maps zu klein, daher gibt es sie bereits als Commander-Airstrike.
    Außerdem würde es den Fokus noch weiter von den taktischen Infanteriegefechten wegnehmen. Und auf den großen Fahrzeugmaps bleiben so schon wenig genug Trupps über, wenn MBTs, Helis, APCs, Logi- und Mösersquads unterwegs sind....

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