SOL: Exodus(Simulation) von Headup Games Credit: Seamless Entertainment / Headup Games

[GUI_PLAYER(ID=88917,width=,text=Sol Exodus bedient sich an Genrestandards, befördert sie aber nicht konsequent in die Moderne.,align=left)]Natürlich kann man das Spiel der amerikanischen Entwickler Seamless Entertainment auch mit einem Flightstick spielen. Auch Tastatur und Maus werden explizit unterstützt. Aber am angenehmsten empfand ich es, das 360-Pad an den PC zu stöpseln und damit für Schrecken im luftleeren Raum zu sorgen. Sakrileg, höre ich da die Ersten schreien? Vielleicht. Aber das Pad wird von Sol Exodus (SE) nativ unterstützt, alle wichtigen Funktionen liegen gut erreichbar in der Hand. Mit einer Ausnahme: Die Menüs werden ausschließlich mit der Maus bedient.

»Sie sind tot. Ohne Sie hat die Menschheit keine Chance.«

Ich bin der Commander. Ein Jungspund, der nach dem Tod seines Vorgesetzten das Kommando über den Schlachtkreuzer UCS Atlas erhalten hat und nun einen erbitterten Krieg gegen religiöse Fanatiker führt. Jahrelang. Die Handlung ist gar nicht schlecht, wenn auch wenig mitreißend präsentiert: Zoomende Standbilder, kurze (und nicht abbrechbare) Echtzeit-Filmchen, viel gar mal schlechter Dialog innerhalb der Missionen.

Eine der ersten von vielen Kerben auf der Flinte: Sol Exodus besticht nicht gerade durch ausgefallenes Missionsdesign.
Eine der ersten von vielen Kerben auf der Flinte: Sol Exodus besticht nicht gerade durch ausgefallenes Missionsdesign. © 4P/Screenshot

Die deutschen Texte sind solide, die Sprachausgabe ist in jedem Fall Englisch, das Spiel ist kurz: Die gerade mal acht Missionen nehmen vier, höchstens fünf Stunden in Anspruch. Nach der Kampagne (bzw. den sich hinterher daraus ergebenden Einzelmissionen) gibt es nur noch einen knappen Survival-Modus, sonst nichts.

Das Spielprinzip präsentiert sich als Mischmasch aus den gängigen Space Operas: Ein bisschen Wing Commander hier, ein wenig Freespace da, eine Prise Starlancer kann auch nicht schaden. Allerdings beschränken sich die Entwickler auf die reine Action, es gibt kein Handelselement wie in Privateer oder Darkstar One. Stattdessen kümmert man sich hier um den Krawumm-Alltag – feindliche Jäger und Großschiffe zerstören hier, Basen und Transporter verteidigen da. Zwei Designideen stechen allerdings hervor: Zum einen muss man immer wieder im Flug den Hacker spielen, um z.B. gegnerische Geschütztürme aus- oder die Triebwerke befreundeter Transporter anzuknipsen. Dazu fliegt man in die Nähe des Ziels, schaltet auf den Transportknoten auf, verfolgt eine eingeblendete

Die Kampagne ist mit vier bis fünf Stunden sehr knapp gehalten.
Die Kampagne ist mit vier bis fünf Stunden sehr knapp gehalten. © 4P/Screenshot

Buchstaben-Zahlensequenz und wählt die richtige anschließend aus einem Multiple-Choice-Menü aus. Wirkt am Anfang verwirrend, vor allem, wenn man während des »Hackens« aus allen Richtungen unter Beschuss genommen wird, ist aber recht unterhaltsam.

Zum anderen bekommt man es immer wieder mit fliegenden Bohrern zu tun, die sich an Basen und Schiffen festkrallen und deren Energie schneller absaugen, als man »Beim Herz des Tigers!« ächzen kann. Anfangs macht das hektische Verfolgen der Drohnen noch Spaß, später werden diese Einsätze aber derart zeitkritisch, dass man den »Sie haben versagt!«-Bildschirm weitaus öfter zu sehen bekommt, als einem lieb sein dürfte. Den und den damit einher gehenden, lange werkelnden Ladebalken. Denn sowohl das Hacken als auch das Drohnen-Zermatschen werden ziemlich oft bemüht.

  1. Daran sieht man mal wie am Arsch Gaming mittlerweile ist. Sowas hier wird immer noch locker vom mehr als 15 Jahre alten Wing Commander III zum Frühstück verspeist. Generation Downgrade.

  2. Ich war enttäuscht von dem Spiel. Es ist nicht schlecht, spielt sich aber wie ein großes Tutorial. Der Entwickler ist zwar sehr "aktiv", meint aber immer noch den ganz großen Schuss gelandet zu haben. Das trübt ihren Blick leider für dringend nötigen Zusatzinhalt.

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