Dreck, Schnee und Schotter

Nach den Schlammschlachten von Spintires und MudRunner schlägt man sich in SnowRunner als Hardcore-Trucker auch mit Schnee und Eis herum. Im Vergleich zum Vorgänger baut Saber Interactive die spielerischen Elemente aus und erleichtert den Einstieg mit sinnvollen Vereinfachungen, die den Kern des Spiels aber nicht angreifen. So braucht es ein gehöriges Maß an Geduld, Fingerspitzengefühl und Vorausplanung, um die Aufgaben in den Offroad-Weiten zu schaffen.

Grundlegend geht das SnowRunner-Truckerleben darum, Aufträge und Lieferungen mit schwerem Transportgerät zu übernehmen, abgesoffene Vehikel zu retten und Reparaturen durchzuführen. Dabei kämpft man mit widrigen Straßenbedingungen, Schlamm, Wasser, Schnee, Steigungen und Hindernissen wie Bäumen oder Steinbrocken – und das ganz ohne DMAX-Kamerateam. Viele Aufträge sind sinnvoll in die Welt integriert, so müssen oft Brücken repariert, durch Steinschläge verschüttete Straßen geräumt oder lokale Betriebe mit Produkten versorgt werden – stellenweise auf Zeit. Hierzu braucht man natürlich ein Fahrzeug mit ordentlich Zugkraft, großer Ladefläche oder Anhänger, z.B. transportiert man Holzbalken vom Sägewerk zu den Baustellen. Praktischerweise können die Waren automatisiert mit einem Knopfdruck aufgeladen werden. Wer gerne etwas mehr Erfahrungspunkte haben will, kann das Verladen mit der fummeligen Kransteuerung auch selbst übernehmen.  

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Wasser. Schlamm. Alles kein Problem mit dem richtigen Fahrzeug und der richtigen Ausrüstung. © 4P/Screenshot

In SnowRunner ist der Weg das Ziel und das bekommt man im anfänglichen Mini-Tutorial brühwarm aufgetischt, da man gleich mit einem Pickup-Truck zu einem Sägewerk am Ende einer unbefestigten Straße tuckern darf. Richtig schlimm ist das nicht, aber das Spiel möchte einem wohl zu verstehen geben, dass es für nahezu jeden Auftrag einen besseren Truck als eben diesen gibt. Der Kurzabstecher nach Alaska unterstreicht dies zusätzlich.

Asphalt wird überbewertet

Es geht also um die Fortbewegung im Gelände, weswegen die leicht schwammige Steuerung von Scout-Fahrzeugen auf der Straße nicht so sehr ins Gewicht fällt. Später muss man sich durch dichte Wälder zwängen, über schmale Pässe mit gellenden Abgründen fahren, brückenlose Flüsse passieren und sich mit Schlamm in jeglicher Form auseinandersetzen – im Spielverlauf kommen noch Schnee, Eis und Schneematsch hinzu.

Die Simulation des Untergrunds und die Bodeninteraktion des Fahrzeugs sind vorbildlich, sofern man davon absieht, wie sehr das Wasser an den Reifen klebt. Dennoch ist es beeindruckend realitätsnah, wie das Gewicht des Fahrzeugs über die Räder den Schlamm seitlich wegdrückt, wie sich die Reifen in den Untergrund fressen und der Boden für längere Zeit in Echtzeit verändert wird. Je nach Reifenwahl, Antriebsart, Differenzialsperre, Lastgang, Gewicht etc. ändert sich zudem das Fahrgefühl. Schnee ist übrigens nicht bloß “weiß angemalter Schlamm”, denn auf vereisten Straßen ist der Bremsweg nicht nur länger, sondern es kann vorkommen, dass das Fahrzeug auf Schrägen gleich ganz wegrutscht. Schneeketten sind Pflicht!

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Bessere Reifen sind unverzichtbar, wenn man im Gelände vorankommen möchte. © 4P/Screenshot

Der größte Feind ist, dass man irgendwo im Nirgendwo feststeckt – im Schlamm, im Schnee, im Wasser, auf Felsen oder in einer kreativen Mischung aus allem. Früher oder später wird man sich irgendwo festfahren. Dann kann man sich langsam mit Lenkbewegungen und dosiertem Gas rausfriemeln (gut via Controller), eine Winde mit hoffentlich ausreichender Reichweite einsetzen oder man zieht sich selbst aus dem Schlamm, in dem man das Fahrzeug wechselt und sich selbst zu Hilfe kommt. Alternativ ruft man Freunde im kooperativen Mehrspieler-Modus zu Hilfe, der jedoch mit Bugs & Co. noch einen Beta-Eindruck erweckt. Hilft gar nichts weiter, muss man auf die Bergung setzen.

Aufwertung der Fahrzeuge

Für abgeschlossene Aufträge winken Erfahrungspunkte und Geld (auch im Mehrspieler-Modus für alle Beteiligten). Erfahrungspunkte erhöhen die Fahrerstufe, die benötigt wird, um noch größere Fahrzeuge freizuschalten; und mit Geld kauft man sich neue Stahlkolosse für den Fuhrpark plus Upgrades. Die Vehikel können modifiziert und kosmetisch angepasst werden, angefangen von Reifen, Federung, Motor oder Schnorchel bis hin zu Ladefläche, Beleuchtungselementen und Lackierung. Wobei viele Upgrades zunächst in den Landschaften entdeckt werden müssen, sogar selbstverständliche Ausbauten muss man erst finden – nicht nur deswegen spielt die Erkundung der Gebiete eine entscheidende Rolle. So sollte man Wachtürmen, die überall auf der Karte stehen, einen Besuch abzustatten, um das verdeckte Gelände sowie verfügbare Aufträge und Upgrade-Positionen aufzudecken.

  1. Ich schreibe jetzt hier die Rezesion aus der Sicht eines Endverbrauchers. Nicht aus der Sicht von Lizenzrechten.
    Es war einmal das Game "Spintires". Ich habe es geliebt. 100 Stunden im Hauptspiel plus zig Stunden im Editor. Dann kamen die Probleme zwischen Pavel dem Programmierer und Ovee dem Vertreiber.
    Dann... kam das Spiel "Mudrunner - a Spintires Game". Quasi das identische Spiel mit etwas geänderten Karten (Die Originale etwas umgearbeitet) und neuer Kontent. Pavel hat sich einen neuen Vertreiber gesucht und dort das Spiel neu released. Nun, um neuen Kontent zu kriegen also auch Mudrunner gekauft. Auch ein tollen Spiel, jedoch für mich als Endverbraucher ein "DLC" zu hohem Preis.
    Dann plötzlich... neuer Kontent zu dem alten Spintires Spiel. Also dort wieder Geld reingesteckt, denn im Vergleich zu Mudrunner ist Spintires nicht ganz an die Casual gemeinde gerichtet. Denn PAvel hat das jeweilige Spiel immer leichter gemacht. Fahrwege entschärft etc. Mudrunner America DLC.... fahren auf Asphalt und hier und da mal etwas Schlamm ist nicht das was Spintires ursprünglich mal war.
    Also saß ich nun auf 2 vollwertig bezahlten Spintires spielen. Und dann.... Snowrunner.... ein neues Spintires Spiel. Grafik ist schön, keine Frage. Leider ist "mal ein Paar Stunden eine Map fertig machen mit 2 Kumpels" nicht mehr möglich. Es ist eine riesige Welt mit unzähligen Aufträgen. Als Singleplayer ganz schön aber mir persönlich gefällt es nicht so. Aber das ist Ansichtssache.
    Jetzt aber zu den riesen Mankos.
    Die Physik ist Müll. Die Tonnenschwerer Trucks hüpfen munter durch die Gegend.
    Ich habe das Spiel zum vollpreis im Vorabsale gekauft + Seasonpass. Und das hat richtig gekostet... aber... Hauptspiel + allen Kontent.... bis dann jetzt der Seasonpass 2 da ist. Wieder nen haufen Geld. Was mich aber am meisten sprachlos macht... weshalb dieses Spiel für mich nicht spielbar ist:
    Das soll eine Simulation sein... Ein realphysik Simulations game... und ich kann keine Handschaltung fahren?
    Es...

  2. Wie schnell da manche mit voller Ladung durch die Gegend fahren. Ist mir etwas zu wenig Simulation das Spiel.
    Der Hardcore-Modus ändert daran nichts, soll nur alles in die Länge ziehen, da man weniger Geld haben wird.

  3. monotony hat geschrieben: 08.05.2020 19:41 Weckt mich, wenn es das Spiel woanders als im Epic Games Store gibt.
    Steam wäre aufgrund des Workshops zu präferieren.
    Aufwachen!
    Seit dem 18.5 auf Steam.

  4. JudgeMeByMyJumper hat geschrieben: 09.05.2020 14:14 Klingt erstaunlich gut. Erstmal mudrunner im Gamepass antesten und dann hier nochmal reinschauen. Hätte nicht gedacht, dass mich das so anspricht nach dem Test samt Video hier.
    Habe dank Game Pass Mudrunner auch angetestet. Aber das Spiel ist überhaupt nicht meins. Ich hasse es im Schlamm zu stecken und dann dieses mühsame navigieren und die „Schmierseife“ auf jeder Strasse.
    Nein danke, dazu fehlt mir einfach die Geduld 😁

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