Zudem gilt es auch wieder zahlreiche unkonventionelle Trainingseinheiten zu absolvieren. Ob Aufschlagtraining auf der Kegelbahn, sportliches Dosenplatttreten oder das zu Schrott schmettern von Ballwurfmaschinen – die Herausforderungen sind genau so exotisch und spaßig wie im Vorgänger. Und auch wenn einige der Übungen vom ersten Teil einfach übernommen wurden, ist der Großteil doch völlig neu. Neu ist auch, dass man beim Training jetzt Erfahrungspunkte sammelt, welche je nach Einheit unterschiedliche Fertigkeiten verbessern – lang anhaltender Spielspaß garantiert.
Höhere Ansprüche
Für Motivation sorgt auch das realistischere Gameplay, das trotz der simplen Zwei-Tasten-Steuerung gewisse Ansprüche an den Spieler stellt. So kommt es nun nicht mehr nur darauf an, den Ball rechtzeitig zu treffen, sondern auch aus welcher Position man auf das gelbe Filz eindrischt. Je höher man den Ball trifft und je schneller man Position bezogen hat, desto härter fällt der Return aus, wobei die Ballphysik erneut eine exzellente Figur macht.
Unkontrollierte Schläge bremsen aber nicht nur das Tempo, sondern führen auch schnell zu unerreichbaren Schmetterbällen des Gegners. Ansonsten führt man mit der A-Taste einen Topspin, mit der B-Taste einen Slice und mit beiden Tasten gleichzeitig einen Lob aus, während man die Schlagrichtung wahlweise mit dem Analogstick oder dem Digikreuz bestimmt. So werden selbst Schmetter- und Stoppbälle trotz erhöhtem Schwierigkeitsgrad zum Kinderspiel.
Ob der Ball mit Vor- oder Rückhand angenommen wird oder eine Hechtrolle zum Erreichen nötig ist, braucht den Spieler nicht weiter zu kümmern, denn die Art der Annahme wird je nach Position automatisch ausgeführt, wodurch man sich völlig auf das Stellungsspiel konzentrieren kann. Zudem sollte man die Schwachstellen seiner Gegner kennen und die Besonderheiten der verschiedenen Bodenbeläge wie Sand, Rasen, Kunstrasen und Hartplatz beachten.
Detailverliebte Aufmachung
Bei der Präsentation von Virtua Tennis 2 schöpft Sega abermals aus den Vollen. Die Spieler sehen ihren realen Vorbildern täuschend ähnlich und die Motion-Capturing-Animationen sind geschmeidiger und realistischer denn je. Neben den ebenfalls überzeugenden Center-Courts wissen aber auch viele Kleinigkeiten, wie Bällen ausweichende Linienrichter, vorüberziehende Wolken, realistische Schattenwürfe, zum Ball gerichtete Blicke und bleibende Rutsch- und Aufprallspuren auf dem Spielfeld zu gefallen. VGA-Kompatibilität und 60Hz-Modus sind da natürlich Ehrensache.
Aber auch die Soundkulisse kann überzeugen: Schiedsrichterkommentare, Publikumsreaktionen und Soundeffekte sind passend und authentisch. Selbst winzige Details wie das typische Stöhnen von Monica Seles haben die Entwickler berücksichtigt, auch wenn die Spieler und Spielerinnen sonst keinerlei Äußerungen von sich geben und der Soundtrack eher dürftig ist. Dafür sind die Ladezeiten angenehm kurz und die Matchs auch wieder via VMU-Bildschirm spielbar, was zwar ganz witzig, aber nicht gerade übersichtlich und leider auch nicht zum Aufleveln für unterwegs gedacht ist.