Resistance 2(Shooter) von Sony Credit: Insomniac Games / Sony

Dass ich von der KI gefordert werde, auch mal hinter Deckung ein Versteck suchen muss, um den schwarz-weißen Bildschirm mit rotem Rand auszusitzen, der mir signalisiert, dass ich mein Leben gleich verwirkt habe -es gibt keine klassische Gesundheitsleiste oder Gesundheitspacks mehr-, ist gut. Dass es aber häufig vorkommt, dass die Gegner (vorzugsweise die großen, fiesen, schwer bewaffneten) selbst ohne Sichtkontakt zu mir, automatisch mich als Hauptziel auserkoren haben und vor nichts halt machen, ist schlecht.

Die visuelle Qualität von Resistance 2 ist häufig bemerkenswert, zeigt sich aber uneinheitlich und schreckt auch nicht vor einigen matschigen Texturen zurück.

Ich würde ja nichts sagen, wenn ich als alleiniger Streiter für das Überleben der Menschheit unterwegs wäre. Doch wenn noch zwei andere Soldaten eine Chimäre nach der andern plattwalzen, während ich mich vornehm zurück halte (ich möchte den Begriff “taktisch vorgehen” vermeiden) und nicht einen Schuss abfeuere und zwei Titanen mit Strahlenwerfer trotzdem beim ersten Auftauchen automatisch erst mal auf mein Versteck zustürmen, riecht das zu sehr nach Skript und nicht nach intelligentem Verhalten. Das zeigt, dass das Potenzial von Resistance 2 in dieser Hinsicht noch nicht ausgeschöpft ist.

Schwankende Intensität

Quasi als Ausgleich sind die Mitstreiter durchaus in der Lage, sich ihrer Haut zu wehren, so dass ihr euch nicht um sie kümmern müsst. Vielleicht sogar einen Tick zu gut. Denn in anderen Situationen wiederum, in denen ihr mit zwei oder gar drei anderen Elitesoldaten unterwegs seid, die nicht sterben können (wieder eine verschenkte Chance, um die Spannungskurve noch weiter nach oben zu drücken), kann es sogar passieren, dass ihr kaum eingreifen müsst, um den Abschnitt zu bewältigen.

Dadurch bleibt unter dem Strich ein uneinheitlicher Intensitätslevel, der in dieser Form hätte vermieden werden können. Was im Übrigen auch für einige der Bosskämpfe gilt. Durch die Bank gut in Szene gesetzt und mit teils spektakulären Viechern gefüllt, gleiten sie immer wieder in die Beliebigkeit ab. Ein Beispiel? Gerne: Nachdem ich mit Nathan mit Mühe und Not einen gewaltigen Turm erklettern konnte, höre ich ein gewaltiges, an Grillenzirpen erinnerndes Knistern. Ich schaue mich um und sehe, wie sich ein riesiges Insekt, das zu einer Chimären-Form der Asseln gehören muss, um den Turm und die Plattform schlängelt, auf der ich mich befinde – cool. Der Kampf beginnt. Ich leere Magazin um Magazin, die Assel schickt mir ihrerseits Welle auf Welle an “Soldaten” entgegen, derer ich mich entledige, während ich gleichzeitig immer wieder, was das Zeug hält, auf das Viech ballere. Wild und unkontrolliert, da es keine offensichtlichen Schwachpunkte gibt. Wieso auch? Denn irgendwann -es liegt noch genug Munition herum- fällt die Assel einfach und vor allem unspektakulär vom Turm – was soll das denn? Dadurch entwertet Insomniac die eigene Leistung. Denn nach einem spannenden, intensiven und gelungenen Einstieg in den Bosskampf hätte alles auf einen Höhepunkt führen sollen. Leider handelt es sich dabei um keinen Einzelfall: Etwa die Hälfte der ohnehin etwas selten eingestreuten Boss-Auseinandersetzungen beginnt famos, nur um dann abzuflauen. Bei der anderen Hälfte hingegen gibt es keine Beanstandungen. Diese lassen mich atemlos und mit schweißnassen Händen zurück – so wie es sein sollte.

Umfangreicher Multiplayer-Spaß

Habt ihr nach den gut zwölf Stunden der auf Nathan Hale fixierten Einzelspieler-Kampagne weiter Lust auf gepflegte Ballereien in der Welt von Resistance, solltet ihr euch tunlichst in die Mehrspieler-Partien schmeißen. Hier stehen zwei grundsätzliche Typen zur Auswahl: Eine kooperative Kampagne für bis zu acht Spieler sowie das “normale” Online-Spiel für insgesamt bis zu 60 (!) Teilnehmer.

Es ist jedoch nicht nur die pure Aufstockung der maximalen Teilnehmerzahl (natürlich sind auch Auseinandersetzungen mit weniger Spielern möglich), die mit fast schon chaotisch wirkender Nonstop-Action für Freude sorgt und die vom stabilen Netzcode sowie der Engine bravourös und weitestgehend lagfrei bewältigt wird: Die Karten wurden clever designt und vor allem im Skirmish-Modus, in dem die jeweils 30

Die Mehrspieler- und Koop-Modi sorgen dafür, die Motivation auch nach der Kampagne auf einem hohen Niveau zu halten.  

Teilnehmer in Gruppen mit spezifischen Aufgaben aufgeteilt werden, kommt schnell Freude auf. Denn obwohl bzw. gerade weil alle auf der gleichen Karte kämpfen und auch jederzeit bei anderen Gruppen helfend eingreifen können, kommt Ordnung ins vermeintliche Chaos, da man vorrangig mit der Erfüllung seiner Gruppenziele beschäftigt ist. Man hat wirklich das Gefühl, Teil einer großen, mal gut, mal schlecht geölten Kriegsmaschine zu sein.

Kooperative Kriegsschauplätze

Wer es nicht ganz so gewaltig, aber nicht minder intensiv bevorzugt, findet mit dem Koop-Modus das geeignete Futter, der z.B. auch lokal per Splitscreen (hier natürlich nur mit vier der max. acht Teilnehmer) gestartet werden kann.  Die Enttäuschung darüber, dass sich dahinter nicht die gemeinsame Bewältigung der Kampagne verbirgt, ist sehr schnell verflogen. Denn die sechs freispielbaren Karten werden genutzt, um euch mit leider wiederum unspektakulär erzählten Nebenpfaden der Hauptstory zu konfrontieren.

Für jede Karte gibt es einen Haufen an Missionen, von denen zu jedem Start ein paar für die jeweilige Session ausgewählt werden. Damit diese Geschichten nicht mit dem roten Faden der Kampagne kollidieren und vermutlich auch um zu zeigen, dass nicht nur Hale an vorderster Front kämpft, spielt er hier absolut keine Rolle. Stattdessen seid ihr mit euren Kollegen als Mitglieder einer Spezialeinheit unterwegs, die aus drei Truppentypen besteht. Das mag im Vergleich zu Titeln wie Battlefield 2142 oder Call of Duty 4 wenig sein, doch die drei Prototypen wurden wunderbar aufeinander abgestimmt. Der Medic z.B. kann seine Mitstreiter heilen (klar), während der “einfache” Soldat einen Schutzschild aufbauen und der Spec Ops-Recke Munition verteilen kann. Mit einem Erfahrungssystem, das übrigens auch bei den Online-Schlachten eingesetzt wird, sowie zahlreichen freispielbaren visuellen Aufrüstungen oder Fähigkeiten kommt keiner zu kurz. Und vor allem bei den Auseinandersetzungen mit den auch in der Kampagne extrem gefährlichen und gefürchteten Titanen wird der Gedanke eines durchdachten Miteinanders konsequent ins Spiel gebracht. Einzelkämpfer segnen schneller das Zeitliche als sie “Nathan Hale” sagen können… 
   

  1. Ich besitze den 3. Teil und spiele die Story wegen der interessanten Waffen sehr häufig... Wobei mir der MP als COD-Erstaz gefällt und der Hordenmodus auch nicht schlecht ist...
    Aber lohnt sich Resistance 2 als Singleplayerspiel? Ich will keinen weiteren Online Shooter weil ich momentan Mit Fifa 12, BF3, Resistance 3 ab und zu U3 und MW2 auf 5 Hochzeiten tanze je nach Lust und Laune... Also mich interessiert nur der Umfang der Story und ob man danach auch noch was offline machen kann. (Vorzugsweise alleine, weil ich mit Kollegen auf der Couch doch eher Fifa, Topspin und NHL spiele)
    Danke und LG

  2. Insomniac hat alle Fehler und Schwächen die der erste Teil hatte im zweiten Teil ausgebügelt . Resistance 2 ist grandios geworden und ist in meinen Augen ein echter Halo 3 Killer xD

  3. Gibts eigentlich schon Lösungen bezüglich dieses Pixelproblems? Auf einigen Groß-Flatscreens wird Feuer, Rauch, usw stark verpixelt angezeigt. Bei mir ist das leider auch so.

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