Resident Evil: Operation Raccoon City(Shooter) von Capcom Credit: Slant Six Games / Capcom
Das komplette Arsenal

Hunter-Alarm!
Hunter-Alarm! Mit diesen Biestern ist nicht zu spaßen. © 4P/Screenshot

Abgesehen von den Spezialfähigkeiten lassen sich die Erfahrungspunkte auch in die Anschaffung von Waffen investieren. Zwar besitzt jeder Charakter bereits eine eigene Standardausrüstung und die Ballermänner lassen sich im Spiel jederzeit durch die Exemplare von getöteten Feinden austauschen, doch wer von Anfang an den Zugriff auf ein großes Repertoire haben möchte, kann es um weitere Pistolen, Schrotflinten, Maschinen- und Scharfschützengewehre erweitern. Weitere Aufrüstungen und Verbesserungen sind im Gegensatz zu den Spezialfähigkeiten hier aber nicht möglich.

Die andere Seite

Ersetzt man die dämliche KI durch menschliche Mitstreiter, zeigt sich die Operation Raccoon City plötzlich von einer ganz anderen Seite: Während ich die Kampagne im Alleingang als mangelhaft einordnen würde, keimt hier zumindest im Ansatz ein Hauch von Spielspaß auf. Endlich greift man sich gegenseitig unter die Arme, kombiniert sinnvoll die Spezialfähigkeiten und nimmt es im Teamwork mit der Mutantenhorde sowie Söldnern auf. Trotzdem ist man noch weit davon entfernt, es mit der Klasse eines Left4Dead aufnehmen zu können, denn trotz besserer Zusammenarbeit und einem sauberen Netzcode bleibt der Spielablauf weiter zäh und auch die Probleme mit dem Deckungssystem sowie dem schwankenden Schwierigkeitsgrad bleiben bestehen. Trotz einiger bekannter Schauplätze wie dem Polizeirevier oder einem Umbrella-Labor ist die Reise im Quartett durch Raccoon City über weite Strecken langweilig oder frustrierend. Es fehlt einfach die Dramatik, Dynamik und Spannung eines Left 4 Dead oder Gears of War 3.

Raccoon Ciry steht in Flammen - leider bringt die schwache Engine das Chaos viel zu selten überzeugend rüber.
Raccoon Ciry steht in Flammen – leider bringt die schwache Engine das Chaos viel zu selten überzeugend rüber. © 4P/Screenshot

Etwas besser sieht es bei den Versus-Modi aus, an denen bis zu acht Spieler teilnehmen dürfen. Neben Standardgeschichten wie Team-Deathmatch oder einer Capture the Flag-Variante hat man sich auch ein paar innovativere Ansätze einfallen lassen. Im Modus „Helden“ gilt es, eine Figur im Team zu beschützen und gleichzeitig die Zielperson der gegnerischen Truppe zu eliminieren. Das ist an sich noch nichts Besonderes, doch der Clou besteht darin, dass sich nebenher auch noch Zombies sowie BOWs auf den Karten herum treiben und damit zum Zünglein an der Waage werden können. Nachteil: Dadurch wird das Gemetzel arg unübersichtlich – auch deshalb, weil nur Mitstreiter mit einem Lebensbalken markiert werden, nicht aber das gegnerische Team. So verliert man im Gewusel aus Monstern und Feinden schnell den Überblick. Mit ähnlichen Problemen hat die Variante „Überlebende“ zu kämpfen, denn auch hier treiben sich Monster zwischen den beiden verfeindeten Einheiten herum. Daneben sorgt ein weiteres Element für Spannung: Kurz vor dem Ende der Runde landet irgendwo ein Hubschrauber, um die Überlebenden zu evakuieren – allerdings gibt es nur eine begrenzte Zahl an Sitzplätzen, so dass man nicht nur möglichst schnell den Landeplatz erreichen sollte, sondern unter Umständen sogar eigene Kameraden zurücklassen muss. Eine interessante Idee, die einmal mehr zeigt, wie viel Potenzial in Operation Raccoon City gesteckt hat. Leider wird es nur im Ansatz genutzt…

Cut!

Trotz Freigaben für Dead Space & Co hat man die USK leider nicht davon überzeugen können, das Spiel ungeschnitten nach Deutschland zu bringen. Entsprechend wurde nach vergleichbaren Maßstäben die Schere ähnlich angesetzt wie bei Left4Dead: Blutverschmierte Wände und entstellte Leichen wurden aus den Kulissen ganz entfernt oder minimiert, während das Abtrennen von Körperteilen in der hiesigen Fassung ebenfalls untersagt wurde. Trotz der Änderungen soll es keinen Einfluss auf den Mehrspielermodus und die kooperative Kampagne geben: Laut Capcom ist die USK-Version mit der internationalen Fassung kompatibel, so dass man mit Spielern aus der ganzen Welt losziehen kann und nicht auf deutsche Begleiter beschränkt wird.

Schwache Technik

Splattereffekte und abgetrennte Gliedmaßen? Nicht in der deutschen Version!
Splattereffekte und abgetrennte Gliedmaßen? Nicht in der deutschen Version! © 4P/Screenshot

Die schwache Technik trägt ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass keine Begeisterung aufkommen will: Anstatt Capcoms potente MT Framework-Technologie zu verwenden, setzte Slant Six Games lieber auf die selbst entwickelte Hexane Engine – eine schlechte Entscheidung. Die sterilen Kulissen wirken blass und schaffen es viel zu selten, das Chaos der Zombieapokalypse einzufangen. Zudem mangelt es an Details und Abwechslung – sowohl bei den Modellen als auch innerhalb der Schauplätze, die scheinbar nur aus einem sehr limitierten Set an Assets zusammengebaut wurden, während die Zombies und BOWs einer Klonarmee entsprechen. Hinzu kommt, dass starke Flimmerkanten und mitunter heftige Rucklern die ohnehin ernüchternde Präsentation noch weiter nach unten drücken. Und dann diese grässlichen Animationen, die vor allem in Nahkampfangriffen völlig daneben wirken, wenn es scheinbar gar keinen richtigen Kontakt zu den Gegnern gibt, aber sie trotzdem von den Lufttritten und Schlägen umgeworfen werden. Selbst Clippingfehler gibt es inklusive, denn schon im ersten Level kann man beobachten, wie in Umbrellas Forschungsanlage plötzlich Monitore und andere Objekte verschwinden. Es ist einfach nur billig und traurig, was die Entwickler hier veranstalten.

Zumindest bleibt man sich treu, denn der Klangbereich befindet sich auf einem ähnlich niedrigen Niveau: Mit dem Steno-Hintergrundgedudel könnte ich noch leben und mit den schwachbrüstigen Waffensounds vielleicht sogar auch. Aber was hat sich Capcom bei dieser unterirdischen Lokalisierung gedacht? Schon die englischen Sprecher sind nur durchschnittlich, aber für die deutschen Aufnahmen hat man offensichtlich Amateure ins Studio gezerrt und das Ergebnis dann auch noch schlecht abgemischt. Seltsam, wo doch die deutsche Lokalisierung von Resident Evil: Revelations durchaus solide war.

  1. silverarrow hat geschrieben:
    Nuracus hat geschrieben:
    the curie-ous hat geschrieben:Ach, DIESES Spiel hat keinen Koop?
    Hat es schon, nur eben nicht an einem Bildschirm, sondern nur online.
    man war das damals noch schön, als so ziemlich jedes Spiel nen MP bekam, was bedeutete, dass mehrere Spieler mit EINER konsole zusammen daddeln konnten -.-
    Harrharr, meine Worte! :D
    Zumindest in der 32-Bit-Konsolen-Zeit wars noch so ... Sega Rally, Virtua Fighter, Tekken, Wipeout, das waren Zugpferde für die Kisten.
    "Heute" kommt ne PS3 mit Motorstorm und Resistance auf den Markt. Einer zockt, und die anderen kucken Bier trinkend zu ...

  2. Nuracus hat geschrieben:
    the curie-ous hat geschrieben:Ach, DIESES Spiel hat keinen Koop?
    Hat es schon, nur eben nicht an einem Bildschirm, sondern nur online.
    man war das damals noch schön, als so ziemlich jedes Spiel nen MP bekam, was bedeutete, dass mehrere Spieler mit EINER konsole zusammen daddeln konnten -.-

  3. Ach, DIESES Spiel hat keinen Koop?
    LOL, vorallem ORC wäre doch dafür sowas von prädestiniert.
    Hat denn Capcom bei der Überwachung von diesem Spiel geschlafen?
    Eigentlich schade das das Spiel letztendlich so geworden ist, wie es jetzt ist.
    Insgeheim hätte ich mir eine Art Neuauflage von Outbreak gewünscht.
    aber.................................. vielleicht................... eines tages....................................

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