Pokémon Karmesin & Purpur: Die Türkisgrüne Maske – Kurztrip nach Kitakami
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In der Kitakami-Provinz ist das Empfangskomittee eher unfreundlich – später wird Rivalin Hana aber umgänglicher. © 4P/Screenshot

Für mich war Der Schatz von Zone Null zu Beginn vor allem ein guter Grund, Pokémon Karmesin & Purpur nach einem Jahr Funkstille wieder anzuschmeißen und mein bunt zusammengewürfeltes Team an treuen Taschenmonstern abermals in die Arme zu schließen. Eine schnelle Teilnahme am Akademieturnier, um wieder mit der aktuellen Pokémon-Generation und meinen kampfbereiten Kameraden warm zu werden und festzustellen, dass sich die rundenbasierten Auseinandersetzungen mit den 18 Typen sowie ihren Stärken und Schwächen genauso wenig verlernen lassen wie Fahrradfahren, dann spreche ich mit der mysteriös aufgetauchten Ms. Brianna und begebe mich auf eine Exkursion in die brandneue Kitakami-Provinz.

 

Die ist schließlich der Star von Die Türkisgrüne Maske: Hier finden sich die alten und neuen Inhalte, die man mit dem ersten Teil des DLCs ins Spiel geschleust hat und die euch, je nachdem ob ihr ausschließlich die Story verfolgt oder den Kitakami-Pokédex bis zum letzten Eintrag ausfüllt, ungefähr drei bis zehn Stunden beschäftigen werden. Um euch einen Anlass zu geben, das neue Gebiet zu erkunden, schickt euch der Verwalter des einzigen Dorfes auf eine Schnitzeljagd nach Infotafeln, die die lokale Legende rund um einen bedrohlichen Oni erzählen. Zusammen mit den Geschwistern Jo und Hana, die genau wie Ms. Brianna von der Blaubeer-Akademie aus der Einall-Region stammen, gibt es außerdem direkt zwei kampflustige Partner, die alle Nase lang euer Können auf die Probe stellen.

 

Neue Region, alte Pokémon

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Zusammen mit Jo erkundet ihr die Kitakami-Provinz von Kopf bis Fuß und lernt mehr über die regionale Geschichte. © 4P/Screenshot

Die japanisch angehauchte Kitakami-Provinz mit ihren Bergen, Tälern, Wiesen, Wäldern und Flüssen bietet abseits des einzigen Dorfes, einem festlich geschmückten Schrein und den markanten roten Torbögen, Torii genannt, wenig Neues. Selbst der passend platzierte Bambuswald existiert schon im Hauptspiel, wodurch das neue Gebiet zwar organisch wirkt, aber eben auch keine Überraschungen parat hat. Gleiches gilt bedauerlicherweise für die sich dort tummelnden Taschenmonster. Der Kitakami-Pokédex umfasst knapp 200 Einträge, von denen jedoch fast die Hälfte schon gefüllt sind, weil die Pokémon im Hauptspiel vorkommen – ziemlich enttäuschend.

 

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Zu der Handvoll neuer Pokémon gehört auch ein Gespenst aus Matcha-Tee, das Ass im Ärmel von Hana und ein starker Partner im Doppelkampf. © 4P/Screenshot
Weitere 45 Prozent

bestehen aus Monstern, die aus vorherigen Editionen zurückkehren, womit sich die wirklich neuen Pokémon an einer Hand abzählen lassen und wer beim Marketing rund um den DLC nicht völlig geschlafen hat, dürfte alle davon schon gesehen haben. Dafür reihen sich die neuen Designs wie eine Matcha-Variante von Mortipot wenigstens hervorragend in den Paldea-Pokédex ein. Und bei allem Gemecker über die fehlende Vielfalt: Das Fangen der Pokémon und das Ausfüllen der neuen Lücken im lehrreichen Lexikon macht auch in Die Türkisgrüne Maske noch genauso viel Spaß wie in Karmesin & Purpur. Wer das Pokémonsche Sammelfieber liebt und von dem ewiggleichen Gameplay-Loop nicht genug bekommt, darf sich über ein paar Stunden mehr davon freuen.

 

Die Level der wilden Pokémon und der Trainer passen sich an euren Fortschritt in Karmesin & Purpur an, um ein ausgeglichenes Erlebnis zu liefern. Kinderleicht sind die Kämpfe trotzdem, auch wenn gegnerische Taschenmonster gelegentlich Items wie einen Fokusgurt oder eine Koakobeere (schwächt sehr effektive Feuerattacken) tragen. Wenn ich an Strahlender Diamant & Leuchtende Perle denke, wo Cynthias Knackrack eine Anti-Eisbeere trug, einen Eisstrahl überlebte und mein Impoleon dann mit einem Erdbeben bewusstlos in den Ball zurückschickte, würde ich mir wünschen, dass Game Freak öfter solche Überraschungen einbaut. Immerhin der Bosskampf am Ende der DLC-Geschichte hat einiges zu bieten: Mit mehreren Phasen, temporären Buffs und zwischenzeitlichen Typwechseln verlangt die Auseinandersetzung ein divers aufgestelltes Team, das mehrere Schwächen abdecken und einiges aushalten kann – und emotional wird es dabei auch noch!

 

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Besonders viel zu bieten hat das Maskenfestival nicht. Ein paar Stände zäunen den Schrein, die aber allesamt innerhalb von Sekunden abgefrühstückt sind. © 4P/Screenshot

Falls ihr dann mal eine Pause vom Fangen und Kämpfen braucht, könnt ihr euch dem neuen Oni-Austreibungsspiel widmen: Hier gilt es, möglichst schnell eine bestimmte Anzahl bunte Beeren zu sammeln und zur Basis zurückzubringen, während gierige Raffel sich die bereits gehorteten Vorräte schnappen wollen. Nett, aber nicht mehr als eine Nebenbeschäftigung, die nach zwei oder drei Versuchen ihren Reiz verliert. Andere Aktivitäten auf dem Maskenfestival, das ihr innerhalb der DLC-Story besucht und für das ihr eigens einen wirklich schicken Kimono samt neuer Frisur bekommt, gibt es leider nicht. Ihr könnt allerhöchstens ein paar NPCs dabei beobachten, wie sie ihre kandierten Äpfel verputzen. Wer Kitakami noch nicht Lebewohl sagen möchte, kann aber der Fotografin Gemma bei ihrer Arbeit unter die Arme greifen und trifft dabei auf eine furchterregende Variante des Pokémon Ursaluna. Alle anderen begeben sich schon einmal zur Blaubeer-Akademie nach Einall.

 

  1. Der technische und grafische Zustand von Der Schatz von Zone Null ist leider genau wie der von Pokémon Karmesin & Purpur: Unterirdisch.
    Es ist so schade. Ich hoffe wirklich, dass man zumindest mit der Switch 2 dann einen Performance Patch bekommt und das dann hilft. Ansonsten lasse ich die Spiele aus und hoffe auf bessere Performance bei der nächsten Iteration. Vielleicht dann ebenfalls auf der neuen Konsole.
    Und wenn beides nicht klappt, kommt vielleicht wenigstens ein Remaster von den DS Pokemon.

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