Während man mit Abe spaziert, schleicht, rennt, geduckt rollt oder klettert und doppelspringt, werden Spielfluss und die Spiellust allerdings unnötig ausgebremst. Ich hab deshalb so oft “nervig” notiert, weil es in der weitgehend guten, aber en detail (z.B. beim Hinunterklettern) etwas trägen Steuerung sowie Physik an Konsequenz sowie Präzision mangelt, weil leider einige Bugs hinzu kommen und das Sammeln, Stehlen sowie Craften genauso wie die explosive Action manchmal wie überflüssige Fremdkörper wirken. Abe wird u.a. durch Mörser und Schafschützenfeuer gejagt und da er trotz wachsender Lebenspunkte meist nach einem Treffer stirbt, entsteht einiges an frustrierendem Trial&Error, wenn man mal wieder aus der Luft geschossen wird.
Man hat das Gefühl, dass Lorne Lanning und sein Team den Vorhang für das große Kino öffnen und dabei eine Rakete nach der anderen zünden, aber zu viel in dieses Spiel packen wollten und sich im dafür nötigen Mikromanagement verzettelt haben. Manchmal ist das Ergebnis samt Panoramablick beeindruckend. Es ist auch lobenswert, dass man über das Verbrennen von Holztüren (was länger als nötig dauert) und ganzen Brücken neue Wege freimachen kann, nachdem alles in Schutte und Asche zerfallen ist. Das große Bild ist prächtig, aber einige Areale wirken auch seltsam unfertig, als hätte man etwas am Ende dieses oder jenes Weges vergessen, einiges wie der Blick durch Aussichtskameras samt Zoom wurde nicht sinnvoll integriert und manchmal fehlt es an spielmechanischer Qualität im Kleinen.
Spielmechanische Bremsen
Die Abfrage für die Auswirkung der Bomben ist z.B. so penibel, dass man mehrfach zielen und werfen muss, damit alle Feuer am Boden gelöscht werden. Gleichzeitig zerscheppern geworfene Bomben manchmal gar nicht oder viel zu früh an unsichtbaren Hindernissen. Blöd ist auch, dass die Wachen, die sonst auf jeden Schritt hören, nicht auf geworfene Bomben reagieren – so kann man sie wiederum nicht gezielt weglocken.
Und obwohl jede Sekunde zählt, erscheint bei einem bewusstlosen Slig manchmal erst das Icon für das optionale Stehlen statt des wichtigeren Fesselns. Es gibt auch Stellen, die man plötzlich nicht erklettern kann oder an denen Mudokons sich einfach weigern, Abe zu folgen, obwohl der Weg frei ist – und sie an anderer Stelle sowohl klettern als auch springen können.
Ärgerlicher sind Bugs, wenn sich etwa Wachen partout nicht mehr bewegen wollen – klingt nicht fatal, aber so kann man auch nicht an ihnen vorbei, zumal Abe ohne Gegenstände wie Betäubungsbomben oder Zauberei, die manchmal von Apparaten blockiert wird, keine Gewalt ausüben bzw. Wachen einfach ausknocken kann. Noch ärgerlicher ist der Bug, wenn das wichtige lila Vogelportal nicht mehr auftaucht und man seine befreiten Mudokons nicht retten kann, obwohl man bis dahin alles richtig gemacht hat. Schön ist zwar, dass man den Mudokons Befehle wie Folgen oder Halten samt Radius geben kann, aber es gibt immer wieder Zicken: Wenn man sich z.B. alle Mühe gibt, seine folgenden Mudokons rechtzeitig in Schränke zu verstecken, aber der letzte einfach immer blöd stehen bleibt – und immer wieder Alarm auslöst. Manchmal lässt sich soetwas durch einen Neustart am Checkpoint beheben, aber selbst mit dem Patch auf Version 1.050.000, der laut Entwickler zwei fatalere Bugs behob (die ich nicht hatte), gibt es immer noch einige dieser Stellen, die dann evtl. zum Start der Konsole zwingen. In eine fatale Sackgasse kam ich allerdings nicht.
Als "Abe"-Fan der ersten Stunde hatte ich mich, man kann wirklich sagen, jahrelang auf Fortsetzungen gefreut und bisher alle Oddworld-Spiele durchgespielt. Bis auf eines.
Soulstorm ist so enttäuschend, daß ich mich frage, wie man ein solches Game derart kaputtmachen kann.
Es sind gar nicht unbedingt die Bugs, denn die entschuldigen wenigstens unzählige Versuche, die einfach nicht funktionieren wollen.
Für mich sind es größtenteils unmögliche Aufgaben, die man so oft wiederholen muß und an denen man trotzdem immer wieder scheitert, daß man sich fragen muß, weshalb man sich das antut.
Unmögliche Sprünge, unmögliches Hüpfen zwischen Schreddermaschinen, denen man an der Wand entlang nur entkommt, wenn man in etwa mit Lichtgeschwindigkeit erfolgreich gefühlte 100 Kombinationen richtig drückt.
Zielmodi, die so empfindlich und unsicher sind, daß man ganz viel Glück haben muß, um nach ca 150 Versuchen endlich alle Gegner zu erledigen, gleichzeitig springt, rollt, chanted, sich selbst in Sicherheit bringt, ohne, daß sämtliche Mudokons währenddessen abgeknallt werden. Immerhin schafft man es vielleicht, nicht alle Mudokons zu verlieren, sondern nur 80 von 200, nachdem man es zwei Stunden lang versucht hat.
Jene Mudokons, die trotz der Aufforderung, zu warten, hinter Abe herrennen, direkt in die Grill-Laser der Greeters, und zwar, nachdem man am Speicherpunkt vorbeigerollt ist und somit das ganze Level wiederholen muß, weil Abes Kumpel unaufhaltsam in den Greeter rennen, nachdem man an exakt diesem Speicherpunkt wieder anfängt. Und nichts dagegen tun kann.
Im Level "The Yards" habe ich über eine Stunde gebraucht, um überhaupt auf die Plattform zu gelangen, auf die man durch Hangeln und Sprünge gelangt, die einfach nicht funktionieren.
Kanten, die hervorstehen und die Tatsache, daß Abe nicht rückwärts daran springen kann, sondern sich in der Luft drehen und wieder nach vorne springen muß, haben ihn mehr als 200 Mal abstürzen lassen.
Ist man dann auf einen Vorsprung gelangt, weil...
Okay, nachdem Patch 1.06 wohl alle offensichtlichen Bugs gefixt hat (endlich bleiben Sligs nichtmehr regungslos stehen nach ihrer Alarmphase!), habe ich tatsächlich Spaß an dem Spiel. Das im Review erwähnte "Auf und Ab" kann ich momentan vollständig nachvollziehen: In seinen besten Momenten reicht das Spiel an die Rätselhaftigkeit seiner Vorgänger ran.
Und: Wo zum Teufel sind alle Mudokons versteckt? Ja gut, dass man ein wenig suchen muss um alle Verstecke zu finden, verstehe ich ja, aber meine Güte, wurde hier übertrieben. Es gibt kein Gebiet, in denen ich alle Mudokons gefunden habe und viele Stellen, in denen ich mich frage, wo zum Teufel diese versteckt sein sollen. Ich habe gerade ein Level hinter mir, in denen verschlossene Schränke rumstehen; wie man diese aufbekommt? Keinen blassen Schimmer, und meiner Meinung nach habe ich das gesamte Gebiet überall durchkämmt wo es nur geht. Trotzdem fehlten mir am Ende des Levels 10 von 31 Mudokons und habe keinen Schrank geöffnet... Muss ganz ehrlich sagen: In Oddysee und Exoddus hats Spaß gemacht die Geheimverstecke auszutüfteln, und mit offenen Augen konnte man auch alle(!) finden, ohne eine Komplettlösung bemühen zu müssen. In Soulstorm ist es hauptsächlich nervig ohne den kleinsten Hinweis, wo sie sich verstecken könnten... Hier und da 'ne Abzweigung, okay, aber ein 100%-Run stelle ich mir sehr frustrierend vor...
Sehr schade – nicht die Wertung, sondern diese Bugs, die hoffentlich noch behoben werden. Ich kaufe mir sowieso niemals Spiele am ersten Tag, von Vorbestellungen ganz zu schweigen. Man sieht ja, was alles schiefgehen kann.
Zum Test: Es war jetzt vielleicht nicht die beste Idee, Jörg an das Spiel zu setzen. Nichts gegen ihn, ganz im Gegenteil. Ich finde seine geisteswissenschaftlichen Ausführungen stets interessant und toll verfasst. Nur, man weiß doch, dass er Looting nicht ausstehen kann. Warum nimmt man dann keinen anderen Redakteur? Das gleiche Problem gab es seinerzeit beim Reboot von Thief.
Ich z. B. störe mich nicht im Geringsten am Looting, da es mich motiviert, ein Gebiet gründlich abzugrasen, weshalb ich auch TLoU 1 und 2 sehr gemocht habe. Das sind schöne Ruhe- und Erkundungsphasen, die ich sehr genieße. Dann noch ein bisschen Knobelei, was man wofür verwendet oder ob man sich die Ressourcen lieber noch aufspart. Schön.
Dass das letztens falsch formuliert wurde, ist natürlich ärgerlich. Da hast du recht. Wurde meines Wissens aber auch rasch korrigiert.
So lange die PS5 nicht flächendeckend langfristig verfügbar ist, sollte das als Nebensatz gefälligst in jeder News stehen.
In der letzten Oddworld Vorschau hat das sogar falsch drinnen gestanden. Das ist doch schwach.
Die Hauptaufgabe von 4p ist Informationsverarbeitung und diesbezüglich haben die versagt