Der wabbelige Wahnsinn geht weiter!

Einst war es nur ein bizarres Studentenprojekt – jetzt haben die Entwickler ihrem wackeligen Helden ein „ausgewachsenes“ Spiel gewidmet. Octodad: Dadliest Catch ist bereits der zweite Teil der Kraken-Saga. Wer den kostenlosen Vorgänger ausprobiert hat, bemerkt sofort, dass sich der väterliche Held mittlerweile ein ganzes Stück geschmeidiger steuern lässt. Natürlich ist es immer noch eine gewaltiger Balanceakt, durch den Alltag zu torkeln – darauf basiert schließlich die Herausforderung.

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Bereits der Weg zum Traualltar erweist sich als Spießrutenlauf. © 4P/Screenshot

Das Spiel beginnt am größten Tag des Protagonisten: Nachdem er sich eine Scheinidentität als menschlicher Familienvater aufgebaut hat, will er nun vor den Traualtar treten. Auf dem Weg dorthin stehen natürlich jede Menge wackelige Dinge, die für einen Oktopus zu sensiblen Hindernissen werden: Gedeckte Tische, Geschenke, Spiegelrückwände – all das zerlege ich auf meinem Weg versehentlich mit den herumwabbelnden Tentakeln.

Glibbriger Balanceakt



Die Steuerung erinnert an den Comedy-Klassiker „Ministry of Silly Walks“ aus Monthy Python’s Flying Circus. Behutsam strecke ich abwechselnd das linke und rechte Hosenbein in die Luft, in die das Weichtier seine knochenlosen Tentakel gezwängt hat. Der linke Trigger hebt das linke Bein, der rechte das andere. Dann muss ich bloß noch den linken Stick nach vorne bewegen und schon stolpert der Krakenvater elegant vorwärts.

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Wird die raffinierte Tarnung auffliegen? © 4P/Screenshot

Oder aber ich randaliere einfach durch die Gegend, schwinge die Beine mit wilden Drehungen durch den Raum und reiße alles Zerbrechliche ins Chaos. Die Steuerung mit dem Gamepad flutscht sogar schneller und einfacher als die ursprüngliche Maussteuerung, weil man hier Dinge greifen und gleichzeitig die Beine mit den Schultertasten anheben kann. Das Hochheben mit R ist allerdings ein wenig umständlicher als auf der PlayStation 4, weil man den Zeigefinger hier ständig unbequem nach oben ausstrecken muss. Alternativ ist auch das Drücken von A möglich, doch dazu muss man den Daumen vom Stick nehmen. Umbelegen lässt sich die Bedienung nicht – wer die Möglichkeit hat, sollte also auf den Pro-Controller umsteigen. Das komplette Spiel lässt sich übrigens auch auf den Screen des Gamepads verlegen. Bewegungssteuerung mit Wiimotes wird dagegen nicht unterstützt – schade.

Das chaotische Herumspinnen gehört zu den unterhaltsamsten Elementen und wird zum Glück nur dann bestraft, wenn ich mich extrem dämlich in der Öffentlichkeit anstelle. Ein paar versehentliche Tritte ins Gesicht anderer Figuren und schon füllt sich die Tintenanzeige. Ist sie voll, löst das aber keinen Alarm aus wie in einem Schleichspiel. Stattdessen geht es zurück an einen der großzügig verteilten Checkpoints.

  1. ''Schade, dass die Schleichsequenzen so simpel gestrickt sind: Meist muss ich lediglich über einen sichtgeschützten Umweg balancieren oder z.B. durch Tricks einen Alarm auslösen.''
    Falls (auch) darauf bezogen: Der Abschnitt mit den Meeresbiologen bei Nacht war auf dem PC ungepatched ein ziemlicher Krampf für meinen Geschmack. Bin eher froh, dass der Schleich-Part damals schon deutlich entschärft wurde.

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