Schließt man Maus und Tastatur an die Konsole an, wird man überrascht feststellen, dass man die Steuerungsmethode problemlos als Alternative zum Controller nutzen darf. Das Spiel selbst gibt dazu aber keinen Hinweis: Sämtliche Einblendungen sind weiterhin nur für Aktionen am Controller ausgelegt und auch in den Steuerungsoptionen fehlt jeder Hinweis auf die alternative Steuerung – seltsam.
Apropos Steuerung: Bei der Interaktion mit manchen Gegenständen erweist sie sich aufgrund des viel zu kleinen Erkennungsbereichs als extrem fummelig, weil man sich gefühlt milimetergenau positionieren muss, um manche Items aufnehmen zu können. Simple Aktionen wie das Verbinden von Kabeln mit der Steckdose wird da schon mal zu einem Drahtseilakt. Hin und wieder ist es mir außerdem passiert, dass ich in der Umgebung fest hing – gerade in engen Räumen, bei denen man auch noch irgendwie die Tür öffnen und sich durchquetschen musste. Zwar konnte ich das Problem in der Regel durch den Wechsel zur geduckten Haltung lösen, aber nervig war es trotzdem.
Orientierungsprobleme trotz Karte
Ein bisschen mehr Komfort hätte ich mir außerdem beim virtuellen Notizbuch gewünscht, in dem Lazarski automatisch die Aufgaben der Haupt- und Nebenquests vermerkt. Recht früh im Spiel entdeckt man z.B. eine alte Frau, die in einem Raum an einen VR-Apparat angeschlossen ist. Allerdings wurde ich abgelenkt und habe daher beschlossen, mich erst später wieder der Dame zu widmen. Problem: Als ich wieder zurückkehren wollte, hatte ich schon längst wieder die Zimmernummer vergessen und das Notizbuch war keine besonders große Hilfe und auch auf den zahlreichen Karten-Bildschirmen an den Wänden werden wichtige Standorte natürlich nicht automatisch markiert. Zwar wird der Fund als solches im Notizbuch ordentlich festgehalten, aber einen Vermerk zur genauen Wohnung sucht man leider vergeblich. Als Folge dessen musste ich wieder viel Zeit verschwenden und durch das abgeriegelte Gebäude mit seinen ewig gleichen Gängen irren.
Fragwürdige Preisaktion
Enttäuscht dürften auch viele Besitzers des Originals sein, weil sie den normalen Kaufpreis für System Redux zahlen müssen. Das war nicht immer so: Für einen begrenzten Zeitraum gewährte das Bloober Team einen Rabatt von bis zu 80 Prozent, wenn man Observer auf der Xbox One schon sein Eigen nennt. Allerdings war die Aktion Ende August schneller wieder vorbei als es vielen Nutzern lieb gewesen sein dürfte, denn sicher ist das Vorbesteller-Angebot innerhalb der kurzen Zeit nicht bis zu allen Besitzern des Originals vorgedrungen. In Zeiten, in denen viele Entwickler mit Smart Delivery & Co kostenlos oder einem geringen Aufpreis verbesserte Versionen ihrer Spiele für die nächste Konsolengeneration anbieten, wirkt es in diesem Fall schon fast befremdlich, dass man hier erneut zur Kasse gebeten wird.
So, nochmal kurz: Meine Version ist 1.0.0.5. Laut PR soll Raytracing erst in Kürze bei der Xbox Series X "richtig" integriert werden - also scheint es derzeit "falsch" oder gar nicht implementiert zu sein (...obwohl ich aufgrund der Unterschiede hätte drauf schwören können). Die Integrierung soll "bald" erfolgen.
Auf PC und PS5 soll es angeblich schon funktionieren. Leider kann ich die Fassungen hier gerade nicht mit der Series X vergleichen