NyxQuest(Geschicklichkeit) von Nintendo Credit: Over The Top Games / Nintendo
Feuer & Luft

Auf iPad und iPod touch/iPhone löst man physikalische Bewegung mit dem Finger aus.

Auf iPad und iPod touch/iPhone löst man physikalische Bewegung mit dem Finger aus.

Und es kommen weitere Fähigkeiten hinzu: Irgendwann kann Nyx die Richtung der Luftströme ändern, um sich z.B. gezielt nach oben oder zur Seite zu katapultieren – eine gute Idee! Außerdem hat man das Feuer als Element clever in das Leveldesign mit einbezogen: Manchmal muss man eine Flamme ohne Kontakt mit Hindernissen zu einer Statue tragen. Schön ist, dass man diese zwischendurch einfach “abstellen” kann, um Wege frei zu machen; so muss man manchmal um die Ecke denken und das macht richtig Spaß. Ohne die Hilfe der Götter wäre Nyx trotzdem verloren, denn im Laufe des Spiels zieht der Schwierigkeitsgrad ordentlich an – und das ist gut so. Irgendwann muss man punktgenau springen, blitzschnell reagieren und sowohl Fallen als auch Feinden ausweichen, die immer zahlreicher auftauchen. Gut, dass Zeus & Co weitere Fähigkeiten spendieren: Da wäre das bereits erwähnte Feuer, das man auch nutzen kann, um es gegen poröse Felsen oder Feinde zu werfen.

Und später kommt auch ein Blitzschuss hinzu, der das Spiel allerdings mit einem Schlag etwas zu stark Richtung Action bringt: Auf einmal kann man auf jeden Gegner zielen und diesen auf einen Fingerdruck brutzeln. Selbst die schwarzen Drachen lassen sich damit beeindrucken und auch zerstörbares Gestein wird so pulverisiert. Das ist zwar unterhaltsam, aber das bis dahin angenehm bedächtige Spiel nimmt an Rasanz auf, die fast schon an einen Shooter erinnert.

Gut, dass die Entwickler immer wieder mit kreativen Mitteln gegensteuern: Etwa, als seltsame Orbs auftauchen, die sich wie Kletten an Nyx heften, falls sie ihnen zu nahe kommt, so dass man die Remote schütteln muss, um sie los zu werden. Hier muss man geschickt genau zwischen ihren pulsierenden Radien schweben, um erst gar nicht in Kontakt zu kommen. Oder als sich das Auge des Argos hinten im Level zeigt und man schnell ein Versteck finden muss, um nicht von einem Sandsturm hinweggefegt zu werden. Das ist eine klasse Idee, denn man muss bei seinen Flügen und Sprüngen immer darauf achten, dass man rechtzeitig hinter einer Säule oder einem Felsen steht.

Kleine Ärgernisse

Man kann sehr präzise springen und selbst auf schmalen Plattformen sauber landen.

Man kann sehr präzise springen und selbst auf schmalen Plattformen sauber landen.

Ärgerlich ist allerdings, dass man die Kamera nicht manuell in alle Bereiche schwenken kann, um sich einen Überblick zu verschaffen, bevor man z.B. springt – hier hätte auch eine stilisierte Minikarte geholfen, die z.B. das Relief desLevels zeigt. Ärgerlich ist auch, dass sich Nyx beim Hantieren mit den Felsen selbst töten kann: Eigentlich sollte die Kraft des Zeus sie ja schützen, aber wenn sie die schweren Blöcke nur leicht über ihren Kopf bewegt, dann ist es mit ihr sofort vorbei, weil sie zermalmt wird. Etwas inkonsequent wirkt dann insbesondere, dass man Vasen wiederum nicht mit diesen Felsen zerdeppern kann – die bleiben einfach auf ihnen stehen, ohne dass etwas passiert. Frustrierend ist das langfristig jedoch nicht, weil es ein gutes Checkpoint-System mit kleinen Altären gibt, an denen man einen Abschnitt neu starten kann; außerdem kann man quasi nicht final sterben.

Die Präsentation setzt auf Schlichtheit, zwischendurch wird die Story über antike Vasenmalerei transportiert. Die Texte im Einstieg werden leider so schnell abgespult, dass man sie kaum lesen kann und wenn man sie komplett aufschnappt, muss man mit Fehlern wie “Trete durch dich Ruinen” rechnen. Eine Sprachausgabe über einen Erzähler hätte sehr viel zur Atmosphäre beitragen können; immerhin wird ab und zu auch auf dem iPad göttliches Kauderwelsch durch die Boxen geraunt. Einen großen Wiederspielwert gibt es nicht, zumal die 20 Geheimnisse wie z.B. der Dreizack des Poseidon weder direkte inhaltliche Bereicherungen mit sich bringen noch in einem Archiv als 3D-Objekte einsehbar sind. Immerhin schalten sie am Ende noch einen dreizehnten Abschnitt frei.     

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