Basteln

Robust sind sie ja, das muss man ihnen lassen! Wir haben die Papp-Controller zwar nicht unter Kinderzimmer-Bedingungen mit wutentbrannten Racheakten getestet. Bei normaler Bedienung halten die bizarren gebastelten Pappkonstrukte aber wieder richtig gut, von einer kleinen Delle in der Fußablage des Pedals mal abgesehen.

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So sieht das Geschehen auf dem Schirm aus… © 4P/Screenshot

Enthalten sind diesmal außerdem ein Lenkrad, ein analoger Flightstick sowie ein obskurer U-Boot-Controller. Mit ihnen startet man später diverse Rennen, Erkundungstouren und Minispiele. Vorher steht allerdings eine ausgedehnte Bastelstunde auf dem Programm. Oder besser gesagt „Bastelstunden“, denn allein mit den drei Stunden fürs Lenkrad (mit Pausen noch mehr) kann man schon einen ausgiebigen Nachmittag oder Abend einplanen. Bevor die Tour beginnen kann, sind zusätzlich noch Pedale (60-90 Minuten) und ein Multifunktions-Schlüssel (15 – 30 Minuten) nötig. Nicht gerade wenig, wenn ein ungeduldiges Kind (oder ein ungeduldiger Redakteur) lieber schon früher loslegen würde.

Hinzu kommen noch stark in die Länge gezogene Menüs, inklusive Smalltalk mit Professor Papp und seinen Schülern. Ein Vorteil an der Liebe zum Detail ist, dass man dank der hervorragend präsentierten, drehbaren 3D-Anleitung wenig falsch machen kann. Manchmal wird die Ausführlichkeit und Behäbigkeit aber etwas zu viel, zumal ich mich beim pedantischen Falzen, Falten und Montieren ohnehin schon früh wie am Fließband fühlte. Im Gegenzug lernt man dabei immerhin, wie jedes einzelne Detail der Mechanik funktioniert.

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…und so davor. © 4P/Screenshot

Das kann später beim kreativen Bastlern durchaus hilfreich werden, wenn man im Editor auch andere Kartons oder Alltagsgegenstände in verrückte Spielzeuge mit HD-Rumble verwandelt. Kreativ werden kann man auch bei der späteren Verzierung mit Mal-Utensilien oder den separat erhältlichen Stickern (auch im Spiel selbst gibt es ein „Farbstudio“). Mehr dazu im Test des ersten Kits, denn in der Werkstatt hat sich nicht allzu viel geändert. Leider wird nach wie vor keine Online-Tauschmöglichkeit geboten. Neuerdings gibt es aber immerhin eine Extra-Werkstatt für die Belegung und Kalibrierung selbstgemachter Controller.

Spielen

„Lässt sich das wirklich als Lenkrad benutzen?“ Diese Frage fiel gestern immer wieder, wenn verwunderte Kollegen am Konsolenbüro vorbeispazierten. Die Antwort lautet: Ja, es lässt sich. Mit einem vollwertigen Force-Feedback-Lenkrad aus Michas Hardware-Tests kann das frei drehende Papprad natürlich nicht mithalten, der in der Mitte versenkte Joycon-Controller registriert die Bewegungen aber sehr feinfühlig und verlässlich (die leichten Rumble-Vibrationen fallen übrigens kaum auf). Mit den aufgeklebten Gummifüßen steht das Gerät nicht ganz so sicher auf dem Tisch wie eine Montage-Lösung.

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Über den Wolken ist der Trip auch nicht viel spannender als mit dem Offroad-Vehikel oder unter Wasser. © 4P/Screenshot

Bei einem derart leichten Papp-Objekt kann man allerdings immerhin selbst relativ einfach eine Befestigung basteln. Des Weiteren verursachen die übereinander reibenden Pappbögen ein stetiges Knirschen. Schade, dass kein zweites Pedal für die Bremse dabei ist, stattdessen zieht man an einem der drei Hebel. Zwei von ihnen kommen z.B. im Box-Minispiel „Kampf“ zum Einsatz. Darin kloppt man sich ähnlich wie in Arms mit ausfahrbaren Roboterarmen. Hier flitzt man allerdings aus der Draufsicht mit kleinen Autos durch diverse Arenen. Ich hatte so gut wie keinen Spaß am chaotischen Geprügel mit kleinen Extras wie Schüssen, Bomben oder Blitzen. Im Couch-Multiplayer für bis zu zwei Spieler könnte es vielleicht immerhin kurzfristig lustig werden.

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