Alle Mann an Deck
Es beginnt mit einer rudimentären Basisstation, auf der einige wesentliche Rohstoffe an den Standort der neuesten Kolonie auf dem mitunter erdähnlich aussehenden Planeten Aven Prime transportiert werden. Darunter sind ein paar Nahrungsmittel, Wasser, Nanite (als Hauptbaustoff für Gebäude) sowie das, was im Englischen gerne als “menschliche Rohstoffe” (human resources) bezeichnet wird: Arbeitskräfte. Denn mit Ausnahme von nur wenigen Gebäudetypen, werden stets Kolonisten benötigt, um Rohstoffe zu gewinnen, weiterzuverarbeiten oder auch nur, um die Wartung zu erledigen. Damit die Kolonisten, die es im Gegensatz zu den verschiedenen Arbeits- bzw. Bürgerklassen in der Anno-Serie nur in einer grundsätzlichen Variante gibt, bei Laune gehalten werden, müssen verschiedene Bedürfnisse erfüllt werden.
Das geht los bei Nahrung und Wasserversorgung, geht weiter bei sauberer Luft oder adäquater Freizeitbeschäftigung und endet erst bei möglichst kurzen Arbeitswegen und Sicherheit vor Verbrechen. Da viele dieser kleinen Bedingungen aber mitunter voneinander abhängen und man auch auf Nanite als häufig knappen Baustoff achten muss, kann man nicht wie wild drauflos bauen, sondern muss ggf. überlegen, was man priorisiert. Sprich: Man hat hier zwar nur hunderte statt hunderttausende Zivilisten, über deren Gedeih und Verderb man entscheidet. Doch innerhalb dieser reduzierten Skala ist Aven Colony als intergalaktischer Städtebauer á la SimCity bzw. Cities Skylines konzipiert.
Außerirdisches Cities Skylines
Doch es gibt auch zwei andere Punkte, bei denen man sich am derzeitigen Genre-Vorreiter von Colossal Order orientiert: Steuerung und Kulisse. Erstere ist auf dem PC klar strukturiert und bietet hierarchische Navigationsleisten, in denen man sich schnell zurechtfindet, sobald man die Piktogramme der ersten Navigationsstufe verinnerlicht. Und auf Konsole bietet man ein Radialmenü, das die unter dem Strich überlegene PC-Steuerung zwar nicht komplett ersetzen kann, sich aber als komfortabel zeigt. Der andere Bereich, in dem man sich an den demnächst auch auf PlayStation 4 erscheinenden Städtebau-Primus anschmiegt, ist die Kulisse, die in der höchsten Zoomstufe den gleichen Diorama-Effekt samt Weichzeichner im Hintergrund aufbaut. Natürlich entwickeln die unterschiedlichen Klimazonen mit extraterrestrischer Flora und Fauna sowie ihren schroffen Gebirgsformationen schnell eine eigenständige Stimmung. Doch von der grundsätzlichen Struktur könnte Aven Colony auch als außerirdischer Bruder von Skylines durchgehen.
Da die Atmosphäre von Aven Prime mit ihrer Kohlendioxid-Konzentration für Menschen in dieser Form tödlich ist, sind die Kolonien, die man im Lauf der über elf Kapitel (inkl. zwei kurzer Tutorial-Missionen) laufenden Kampagne oder dem Sandkasten-Modus mit neun Karten aufbaut, ein hermetisch von der Außenwelt abgeschlossenes Konstrukt. Dort kommt den Glastunnels eine besondere Bedeutung zu: Über sie kommen die Kolonisten nicht nur gefahrlos von ihrem Wohnort zu ihrer Arbeit, sondern die verschiedenen Gebäude werden auch mit dem nötigen Strom oder Sauerstoff versorgt. Natürlich kann man die verschiedenen Bauvorhaben auch dicht an dicht setzen, um sich die Kosten für die Tunnel zu sparen. Doch über kurz oder lang werden Beschwerden auflaufen, dass Wege zum jeweiligen Arbeitsplatz zu weit sind – es scheint, dass die Kolonisten einen über 15 Felder laufenden Tunnel einem Weg vorziehen, der zwar kürzer ist, sie aber durch verschiedene Gebäude führt. Davon abgesehen sind die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung bei den eventuellen Abhängigkeiten der 40 Gebäude (plus unterschiedliche Ausbaustufen), die man in den 13 Hauptkategorien findet, gut herausgearbeitet sowie logisch.
Bin inzwischen Mission 4 und es gefällt mir langsam richtig gut.
Hier ein Post von mir aus nem anderen Thread. Wenn der ein oder andere noch unschlüssig sein sollte, hilft ihm das vielleicht, einen weiteren Eindruck vom Spiel zu gewinnen:
Hatte mich bei der Beschreibung auf eine Art Anno gefreut, habe dann Reviews dazu gelesen und über die nicht vorhandene Komplexität gelacht und wieder Anno 1404 angemacht.
Mission 1 war tatsächlich nicht wirklich schwer, habe aber auch nichts anderes erwartet. Spannend wird es wenn ich dann mit Mission 2 weitermache ob es hier richtig anzieht. Potential dazu hat es jedenfalls. Mache mir aber so gesehen keine Sorgen, da es ja auch einen Sandbox Modus gibt sowie mehrere Schwierigkeitsgrade.
Auf normal.
Bin aber immernoch in der ersten Mission. Will da jetzt noch nicht groß was ändern am SKG, weil ich keine Ahnung habe wie sehr der SKG irgendwann mal anzieht.
Sone erste Mission ist ja bei den meisten Games erstmal nicht allzu schwer.