Need for Speed World(Rennspiel) von Electronic Arts Credit: EA Black Box/EA Singapur / Electronic Arts
Mangelhafte Fahrphysik

Um Feineinstellungen beim Wagensetup braucht man sich hier keine Gedanken zu machen. Aber warum auch? Es fällt schwer, im Zusammenhang mit dem Verhalten der Boliden überhaupt das Wort Fahrphysik in den Mund zu nehmen, denn sämtliche Autos fahren sich wie auf Schienen. Der Vorteil: Selbst mit einer Tastatur lassen sich die Flitzer noch halbwegs komfortabel über den Asphalt dirigieren – besser hat man die Boliden aber mit den unterstützten Controllern (u.a. das 360-Pad) sowie Lenkrädern im Griff. Der Spaß bleibt dabei jedoch schnell auf der Strecke, wenn man zum schwachen Motorensound nicht nur auf den Geraden, sondern auch in den meisten Kurven den Fuß auf dem Gaspedal stehen lassen kann. Und sollte man doch mal in der Mauer landen, ist alles nur halb so schlimm: Zwar gibt es bei

Für ein vermeintlich kostenloses Spiel macht der Titel eine gute Figur – im Vergleich zur Vollpreis-Konkurrenz wirken die Kulissen aber bestenfalls durchschnittlich.

aktiviertem Schadensmodell ein paar Kratzer in den Luxus-Lack, doch wirken sich Kollisionen niemals auf die Fahrphysik aus. So fährt man in der Innen- oder Außenansicht überwiegend gelangweilt der Ziellinie entgegen, auch wenn die Rennen gegen die bis zu sieben KI-Piloten mit steigendem Rang immer anspruchsvoller werden.

Rempel-Rennen

Mit spannenden Positionskämpfen, wie man sie vom Motorsport kennt, haben die Duelle in Need for Speed allerdings wenig gemeinsam: Stattdessen erinnert das ständige Rempeln und Schubsen viel mehr an ein Destruction Derby. Was im Kampf gegen die KI-Fahrer nervt, wird bei Begegnungen mit anderen Spielern endgültig auf die Spitze getrieben. Es kracht quasi in jeder Kurve – warum aber auch nicht, wenn man sich durch unfaire Fahrweise so einfach einen Vorteil verschaffen kann… Ein vollwertiges Schadensmodell oder ein Strafsystem hätten hier gut getan, um Pisten-Rowdies auszubremsen. Doch manchmal kommt es auch ohne ein bewusstes Abschießen zu Kollisionen: Schuld daran haben die z.T. heftigen Lags, die während unserer Testfahrten immer wieder den Spielfluss störten. Diese Probleme sind für die NfS-Serie nicht neu: Vor allem mit Carbon erreichte der Netzcode seinen vorläufigen Tiefpunkt und so war der Onlinemodus in der Anfangsphase kaum spielbar. Ganz so schlimm ist es hier zwar nicht, doch bleiben störungsfreie Rennen weiterhin die Ausnahme.

Schwächelnde Technik

Doch auch unabhängig von Lags läuft der Technikmotor nicht rund: Obwohl die Kulissen recht detailarm ausfallen und dabei gerade mal das grafische Niveau von Most Wanted aus dem Jahr 2005 erreichen, kommt es selbst bei leistungsstarken PCs immer wieder zu Einbrüchen in der Framerate. Dabei ist die Spielwelt nicht gerade lebendig: Passanten und Zuschauer gibt es keine und selbst der Verkehr erinnert eher an ein Kuhdorf als an eine Großstadt. Hinzu kommt, dass die Fahrzeuge der Sonntagsfahrer im Vergleich zu

Rennen gegen die KI oder andere Mitspieler enden meist in einer lagverseuchten Crash-Orgie.

den acht Boliden des Starterfeldes nur mäßig modelliert wurden. Zumindest fallen die Hardwareanforderungen nicht zu hoch aus, so dass man auch mit schwächeren Prozessoren an den Start gehen kann – es ruckelt ja so oder so. Gemessen an anderen kostenlosen Spielen hebt man sich in Sachen Präsentation trotzdem von der Konkurrenz ab.

Die soziale Komponente

NfS World will aber mehr sein als nur ein Rennspiel. Wie bei Facebook & Co soll auch die soziale Komponente im Vordergrund stehen: Im allgegenwärtigen Chat-Fenster kann man neue Freunde kennenlernen, die sich in Listen speichern und in Gemeinschaften zusammenführen lassen. Zudem verfügt jeder Benutzer über ein Fahrerprofil, in dem auch andere stöbern können. Dabei erhält man z.B. Einblicke in die Siegquoten des Fahrers, seinen Rang und wie gut er sich bei Verfolgungsjagden schlägt. Ein Nachrichtensystem ist ebenfalls integriert, so dass man sich nicht ausschließlich in den öffentlichen Chat-Kanälen austauscht. Wie mittlerweile fast schon üblich, gibt es außerdem auch hier eine Facebook-Integration.   

  1. Black Devil 2007 hat geschrieben:
    Gas und Bremse auf den Schultertasten bzw. Trigger ist schon seit Jahren standard. Mit GT3 bzw. GT4 fing es auf den Konsolen richtig an. War aber mit den Tasten nicht gerade optimal. Aber mit Triggern spielt sich das wunderbar, aber auch mit den heutigen Schultertasten. Aber sowas können wohl nur Konsolenzocker. Solltest etwas flexibler werden.
    Was ich daraus lese ist, dass ihr Konsoleros euch schon daran gewöhnt habt das man normalerweise eine Steuerungsart aufgezwungen bekommt. Mir ist völlig egal was "Standard" oder "Optimal" sein soll. Das redet man sich auch gerne schön wenn man es eh nicht ändern kann.
    Ein gutes Spiel gibt mir die Möglichkeit, die Steuerung nach meinen Vorstellungen zu ändern. Und das ist hier nicht gegeben. Nicht ich muss flexibler werden, sondern das Spiel.

  2. Seitdem es kostenlos ist, ist es nurnoch eine technische Katastrophe.
    Wartezeiten von mehreren Minuten, regelmäßiges Rausfliegen aus der Lobby, verzögerte Aktivierung von Items...
    Nahezu alles laggt. Multiplayer, Polizeiverfolgungen, sogar der Stützpunkt. Das ganze Spiel besteht fast nur aus Lags und Lincoln Boulevard.
    Wenns so weiter geht, wird World nicht lange durchhalten.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1