Das eigene Team

In der Karriere hat man die Wahl, entweder einen Vertrag mit einem bestehenden Team aus der realen Welt der MotoGP abzuschließen oder sich ein eigenes mit neuen Sponsoren aufzubauen, wobei man dank des Editors neben Helmen auch die Lackierungen der Bikes sowie Schriftzügen auf dem Anzug selbst gestalten darf. Darüber hinaus lassen sich auch Details wie Startnummer, Stiefel, Handschuhe, Knieschleifer und sogar die Fahrstil-Animation den eigenen Wünschen anpassen. Wer ganz unten anfangen und sich hocharbeiten will, startet in der Moto3 und beschreitet den Weg über die Moto2 zur Top-Klasse. Wer will, kann aber auch sofort in der MotoGP auf den Sattel steigen, um sich mit Stars wie Valentino Rossi oder Marc Marquez zu messen. Vor jedem Rennen hat man die Wahl, ob man ein komplettes Wochenende oder nur ausgewählte Sessions absolvieren möchte. Wer auf die Qualifikation verzichtet, muss allerdings immer von ganz hinten eine Aufholjagd starten.

Ist es auf der mittleren Stufe noch relativ einfach, sich durch das Feld nach vorne zu pflügen, muss man auf den höheren der insgesamt 120 KI-Stufen ordentlich kämpfen, um bei den flotten Konkurrenten mithalten zu können. Trotzdem agiert das ANNA getaufte KI-System (Artificial Neural Network Agent), das vergleichbar mit den Divataren aus Forza Motorsport ebenfalls lernfähig sein soll, aktuell noch enttäuschend. Vor allem auf Switch werden teilweise Unfälle im Sekundentakt eingeblendet, was angesichts der häufigen Kamikaze-Aktionen der künstlichen Piloten kaum verwundert, die auch den Spieler gerne mal abräumen. Man selbst kann aber ebenfalls ordentlich austeilen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, sofern man das optionale Schadensmodell und die strengere Variante des Strafsystems deaktiviert hat, das Abkürzungen mit Zeitadditionen ahndet. Mit der realen MotoGP hat dieses häufige Gerangel mit vielen Stürzen dann allerdings nicht mehr so viel gemeinsam und erinnert stellenweise eher an Road Rash. Während man den Ärger über die zahlreichen Unfälle bei Aus- und Abflügen im Solo-Modus dank der optionalen Rückspulfunktion verschmerzen kann, enden Mehrspieler-Duelle oft im frustrierenden Chaos, sofern kein Rennleiter ins Geschehen eingreift. Dazu später mehr.

Online-Startverbot für Nintendo-Piloten

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In der Innen- oder Helmansicht kommt das Geschwindigkeitsgefühl am besten zur Geltung. © 4P/Screenshot

Apropos: Während auf PC und PS4 bis zu zwölf Teilnehmer in Online-Rennen an den Start gehen dürfen, werden auf Switch lediglich lokale Duelle via Adhoc-Modus für bis zu acht Spieler angeboten, wobei sich das Feld auf Wunsch mit KI-Fahrern auffüllen lässt. Zumindest haben es noch die Online-Bestenlisten beim Zeitfahren auf die Nintendo-Konsole geschafft. Eine Option zum Spielen am geteilten Bildschirm fehlt dagegen auf allen Plattformen. Neben der Teilnahme an öffentlichen Lobbys lassen sich auch private Spiele mit angepassten Regeln erstellen, darunter z.B. die Anpassung aller Motorräder auf das gleiche Leistungsniveau. Wer will, kann auch eine spezielle Lobby erstellen und darin die Rolle des Rennleiters übernehmen. Er darf nicht nur die Startreihenfolge und die Rahmenbedingungen vorgeben, sondern z.B. auch Strafen während des laufenden Rennens oder sogar noch danach verteilen. Gerade für eSport-Veranstaltungen dürfte dieses Feature interessant sein. Die schwankende Netzverbindung könnte seriösen Online-Wettbewerben allerdings einen Strich durch die Rechnung machen: Trotz angeblich gutem Ping der dedizierten Server traten hin und wieder spürbare Lags in meinen Online-Testläufen auf und störten das Renngeschehen.

Kleine Zeitreise

Mit dem historischen Modus gibt es noch ein kleines Schmankerl für alle, die sich für die Geschichte des Motorsports auf zwei Rädern interessieren. Denn hier stellt man sich täglichen Herausforderungen, bei denen man – je nach Anspruch – Preisgelder gewinnt, die man anschließend in einem speziellen Shop in Belohnungen wie klassische Motorrad-Modelle oder legendäre Fahrer investieren darf. Und weil es gerade so hip ist, müssen diese Belohnungen natürlich wieder in Seltenheitsstufen unterteilt werden, die von „gewöhnlich“ bis „extrem selten“ reichen. Kann das bitte mal wieder aufhören? Immerhin ist es beruhigend, dass man sich die Währung zum Freischalten dieser Inhalte tatsächlich erspielen muss und man nicht mit Echtgeld nachhelfen kann.

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Fotografen können sich im Fotomodus austoben. © 4P/Screenshot

Trotzdem kann oder will Milestone nicht auf Mikrotransaktionen verzichten: Auf PS4 und PC bekommt man nicht nur ein kostenpflichtiges DLC-Paket mit vier weiteren historischen Fahrern, sondern auch ein so genanntes VIP-Multiplikator-Paket für knapp fünf Euro, mit dem sich innerhalb der Karriere Preisgelder sowie der Anstieg des Rufs verdoppeln, was sich auch positiv auf die Forschung und Entwicklung auswirkt. Auf Switch fehlen sowohl im Spiel als auch im Store die besagten Zusatzinhalte und die Version scheint zumindest derzeit mikrotransaktionsfrei zu sein – gut so!   


  1. Pentanick hat geschrieben: 04.05.2020 18:01 Und so als Dankeschön: Wie kommt man gut aus den Startlöchern?
    In diesem speziellen Fall, keine Ahnung.
    Im Allgemeinen aus eigener Erfahrung: Mittig im Drehzahlbereich zwischen höchstem Drehmoment und höchster Leistung des Motors einkuppeln.
    Das hängt aber auch von der Getriebeübersetzung ab.
    Langer erster Gang - mehr Drehzahl beim Start
    Kurzer erster Gang - (du wirst es ahnen) weniger Drehzahl beim Start

  2. Hm, ich meinte volle Kraft auf der Bremse. Dies ist der Bezug zu Forza. Und ich denke, dass dieser Punkt essenzieller ist als das Rausbeschleunigen. Und trotzdem hast Du mich eiskalt erwischt. Möglicherweise sogar total frostig, wenn es bei der MotoGp-Klasse beim Anbremsen .. Du weisst schon.

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