Moto GP 13(Rennspiel) von Namco Bandai / Milestone Credit: Milestone / Namco Bandai / Milestone
Vom Nachwuchsfahrer zum Weltmeister

Sonnig, wolkig oder Regen: Das Wetter soll sich dynamisch ändern, lässt sich in Einzelrennen aber auch im Vorfeld festlegen.
Sonnig, wolkig oder Regen: Das Wetter soll sich dynamisch ändern, lässt sich in Einzelrennen aber auch im Vorfeld festlegen. © 4P/Screenshot

Neben Sofortrennen auf zufälligen Kursen sowie dem Grand-Prix-Modus mit mehr Auswahlmöglichkeiten stehen vor allem Meisterschaft und Karriere im Mittelpunkt, während man einen separaten Zeitfahr-Modus mit Online-Bestenlisten scheinbar vergessen hat. Milestone hat alle 18 offiziellen Pisten von Losail bis Valencia auf die Disk gepackt. Leider ist es zur Gewohnheit geworden, dass man bei Milestone immer zwei Mal hinschauen muss, ob die vollmundigen PR-Versprechen hinsichtlich der Lizenz auch eingehalten werden. So fehlten in der Vergangenheit bei SBK z.B. Pisten wie der Nürburgring, obwohl sie im offiziellen Kalender zu finden waren. Zumindest beim Streckenaufgebot kann dieses Mal Entwarnung gegeben werden. Dafür gibt es beim Fahrerfeld Verluste: Zwar sind alle Starter der MotoGP im Spiel vorhanden, doch hat man in der Moto3-Klasse mal eben ein Drittel der Fahrer „ausgelassen“, will diese aber zusammen mit den fehlenden Piloten der Moto2 per DLC nachreichen. Zudem werden einige Piloten erst dann freigeschaltet, wenn man einen bestimmten Rang im Spiel erreicht hat, der bei einigen MotoGP-Stars wie Ben Spies oder Randy De Puniet sogar jenseits der 50 angesiedelt ist.

Man darf im Rahmen der WM entweder den realen Rennkalender abarbeiten oder sich eine eigene Saison mit Lieblingsstrecken zusammenstellen. Wer will, kann hier sogar von Anfang an in der MotoGP durchstarten. Anders bei der Karriere: Hier erschafft man sich mit einer Auswahl an vorgefertigten Portraits einen eigenen Fahrer und hat zunächst nur Zugang zu Wildcard-Rennen auf verhältnismäßig schwachen 250ccm-Maschinen der Moto3, um sich für die Teamchefs zu empfehlen. Erst danach darf man eine ganze Saison in Angriff nehmen und bei Erfolg mit Angeboten rechnen, die den Sprung in höhere Klassen beinhalten können.

Vorbild Codemasters

Kleine Abkürzung? Macht nichts, denn dem Strafsystem ist es meistens egal.
Kleine Abkürzung? Macht nichts, denn dem Strafsystem ist es meistens egal. © 4P/Screenshot

Mit der Zentrale im Motorhome, einem sich ständig wiederholenden E-Mail-Verkehr am Laptop sowie der Aufmachung der Box wird schnell klar, dass sich Milestone konzeptionell von Codemasters-Titeln wie Dirt 2 oder den F1-Spielen hat inspirieren lassen. Doch was bei den Engländern stylisch wirkte, verkommt hier zu einer billigen Kopie mit furchtbar modellierten Mechanikern, einer lieblosen Gestaltung und redundanten Gesprächen. Selbst die Siegerehrungen auf dem Podest werden hier, genau wie bei F1, von Jubelszenen im Parc-Fermé abgelöst, die öder kaum sein könnten. Und ich meine jetzt nicht den Grafikfehler, der ab und zu auftreten kann und statt der Siegerehrung einfach ein Standbild der Strecke zeigt. Interessanterweise wird mein Fahrer selbst dann von dem TV-Kommentator Edgar Mielke als Mann bezeichnet, wenn ich mich beim Anlegen des Profils für ein Frauenportrait entscheide. Überhaupt gehört der Sprecher mit seiner lahmen Vorstellung nicht gerade zu den Stärken des Spiels – genau wie die durchschnittlichen Motorenklänge, die ungewöhnlich flach klingen. Immerhin ist die Karriere angenehm lang, aber leider genauso langweilig präsentiert.

In der Technikbesprechung kann man sich mit seinem Mechaniker abstimmen und ihm sagen, was am aktuellen Setup stört. Reagiert die Maschine zu träge beim Hinein- oder Herausfahren in Kurven? Fühlt es sich bei Richtungswechseln nicht gut an? Ist das Tempo auf Geraden zu niedrig oder wirkt das Motorrad instabil? Punkte wie diese kann man an seinen Mechaniker in vorgefertigten Dialogzeilen heran tragen, damit dieser automatisch Maßnahmen bei den Einstellungen ergreift, die ihm angesichts der geschilderten Probleme sinnvoll erscheinen. Alternativ greift man selbst zum Schraubenschlüssel und stellt Federung, Details wie den Lenkkopfwinkel, Getriebeübersetzung, Bremsen sowie die Traktionskontrolle nach eigenen Wünschen ein. Zudem stehen zwei Gummiabmischungen zur Auswahl, was besonders dann wichtig wird, wenn man sich neben dem optionalen Schadensmodell auch für den Reifenverschleiß entscheidet.

  1. Ich suchte seit ein paar Tagen die Vita-Version - also sooo schlimm finde ich die Framerate nun auch nicht, ich habe eigentlich meistens ein flüssiges Rennen. Ist mein erstes Motorradspiel überhaupt und ich hatte am Anfang wirklich starke Probleme, überhaupt um die Kurven zu kommen :lol:
    Ich find's alles in allem gelungen - die Fahrpysik ist wirklich sehr schön und gerade in der MotoGP Klasse muss man sehr feinfühlig zu Werke gehen.
    Von Rempel-KI habe ich (mittlerweile Ende 2. Saison der Karriere) nicht bemerkt.
    Der MP ist allerdings (zumindest auf der Vita) eine mittlere Katastrophe :evil: - ständige Verbindungsprobleme und wild durch die Gegend laggende Gegner - furchtbar!
    Also für lau (PS+) insgesamt sehr gelungen und durchaus für ein paar Tage Spass gut :)

  2. Gerade die Demo gespielt. Für nen 30er wird die PS3-Fassung sicherlich gekauft. Grafik ist leider wirklich sehr enttäuschend. Gerade nach der Ankündigung, dass es eine neue Engine gibt, habe ich diesem Bereich deutlich mehr erwartet.
    Dafür punkte MotoGP 13 mit der Fahphysik und den Animationen. In SBK X (mein einziges Superbike-Spiel) waren mMn die Bikes deutlich zu träge, wodurch vor allem das Durchfahren von Schikanen zur Qual wurde. Dies hat Milestone hier deutlich besser hinbekommen. Auch der extrem sprunghafte Übergange zwischen "Bike ist in der Spur" und "Bike steht quer" ist hier glücklicherweise nicht mehr vorhanden. Mit genügend Feinfühligkeit am Gas und an der Lenkung, kann man die Stärke des Slides praktisch stufenlos kontrollieren. Auch die Animationen wirken trotz ein paar Problemen und Fehlern geschmeidiger und runder. Diesbezüglich ist mir auch noch aufgefallen, dass sich die Fahrstile der Ingame-Fahrer und der ihrer realen Vorbiler ziemlich ähneln. Zwar ist Milestone auch hier nicht komplett akurat, doch es ist schön zu sehen, dass z.B. der Ellbogen vom Game-Marquez deutlich näher am Asphalt, als der von Rossi ist. Auch die grundsätzliche Haltung in der Kurve oder am Kurvenausgang unterscheidet sich von Fahrer zu Fahrer.
    Also sobald MotoGP 13 zum Budget-Preis erhältlich ist, kann man es sich als Rennspiel- und MotoGP-Fan bedenkenlos kaufen (falls man nicht viel Wert auf eine gute Grafik legt).

  3. Vielen Dank! :D Gerade im Hinblick auf die Aussage, dass das Spiel keine inhaltlichen Abstriche gegenüber den anderen Versionen hat, ist es doch ganz interessant zu wissen wie sich die Vitaversion schlägt. Allgemein ist man ja sowieso für jedes halbwegs gute Vita Spiel dankbar.

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