Nur Disney-Marvel

Den besonderen Reiz der Marvel-vs-Capcom-Duelle hat jedoch stets die Möglichkeit ausgeübt, seine Kämpfer austauschen zu können. Und daran hält man auch hier fest. Zwar hat man hier die Größe des Teams von zuletzt drei auf zwei reduziert, kann aber in nahezu allen Situationen (inkl. der HyperCombo) einen Tausch durchführen, um die Kombo am Leben zu erhalten. Allerdings darf man hier als drittes „Team-Mitglied“ einen der sechs Unendlichkeitssteine mitnehmen, die bei Nutzung unterschiedlich Auswirkungen haben und deren Spezialfähigkeiten bei Aktivierung des aufzuladenden „Infinity Storm“ ebenfalls die bevorzugte Spielweise entsprechend unterstützen können. Der Space Stone z.B. schränkt den Bewegungsspielraum des Gegners massiv ein, während der Time Stone dafür sorgt, dass der Kontrahent sich nur noch vergleichsweise langsam bewegen kann. Mit diesen Steinen kommt ein taktisches Element in die Gefechte, das die ohnehin hyperdynamischen und teilweise extrem schnellen Duelle positiv erweitert. Mit derzeit 30 Kämpfern, weitere sollen im Laufe der Zeit kostenpflichtig oder als Teil des „Character Pass“ hinzugefügt werden und damit fast über 850 möglichen Team-Kombinationen hat man viel Raum für Experimente, um zusammen mit den Unendlichkeitssteinen sein favorisiertes Duo (bzw. Trio) zu finden.

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Ein Duell, dass es in der Resident-Evil-Serie in dieser Form nie gab: Chris Redfield gegen Nemesis. © 4P/Screenshot

Dabei ist bemerkenswert, dass wir im Rahmen des Testbetriebs keine massiven Aussetzer bei der Balance feststellen konnten – wobei wir nicht in die absoluten Tiefen jeder Figur oder jeder Duo-Möglichkeit abgetaucht sind. Erst die nähere Zukunft mit der Analyse der Online-Daten seitens Capcom wird komplett Aufschluss geben können, ob die angestrebte Ausgewogenheit erreicht wurde oder ob es vielleicht doch Figuren-/Stein-/Team-Kombinationen gibt, die besonders vielversprechend sind. Apropos: Zum Testzeitpunkt war ein Online-Spiel nur eingeschränkt möglich. Wir werden die Phase nach Release beobachten und behalten uns vor, die Wertung ggf. anzupassen, wenn uns unerwartete Störung oder Balance-Schwächen auffallen sollten. Schade bei der Figurenwahl, die auf Capcom-Seite auch Nemesis (Resident Evil 3) oder bei Marvel eher selten genutzte Figuren wie Ghost Rider, Nova oder Captain Marvel bereit hält, ist allerdings die Beschränkung auf das Disney’sche Marvel-Universum. Die X-Men und damit auch Wolverine, Storm oder Deadpool fehlen, ebenso z.B. irgendjemand der Fantastischen Vier.

Standard-Modi

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Foto-Journalist Frank West kämpft mit allen möglichen Waffen von Baseball-Schlägern bis hin zur Kettensäge. © 4P/Screenshot

Neben der Story, innerhalb derer man nicht nur Team-Duelle ausficht, sondern auch mal Mano-a-Mano oder mit seinem Helden-Duo gegen einen ganzen Batzen antretender Schergen von Ultron Sigma kämpfen muss, warten die für Capcom üblichen Standardmodi. Man kann sich im Arcade-Modus durch eine Reihe von Team-Auseinandersetzungen prügeln, sich im eher unpassend als „Missions-Modus“ bezeichneten Training die Spezialfähigkeiten und –Kombinationen der 30 Kämpfer und offline sowohl gegen KI- als auch menschliche Kontrahenten beweisen.  Den Online-Modus konnten wir wie bereits erwähnt noch nicht ausgiebig genug unter die Lupe nehmen. Doch mit freien Matches, Ranglisten-Kämpfen, einem Lobby-System sowie einer Anfänger-Liga, in der nur Spieler unterhalb eines bestimmten Levels zu finden sein werden, scheint man an alles Wesentliche gedacht zu haben. Allerdings auch nicht mehr. Ein Meta-Spiel wie die „Gildenkämpfe“ oder täglich wechselnden Multiversen in Injustice 2 sucht man ebenso vergeblich wie umfangreiche Personalisierung, die man übrigens auch in Tekken 7 vorfindet. Doch hier stört mich dieser Purismus nicht angesichts der ausgefeilten Kampfmechanik, die unter dem Strich besser als bei Netherrealm ist und sich nur dem bereits erwähnten Tekken 7 und Street Fighter 5 geschlagen geben muss. Allerdings verbaut sich Marvel vs. Capcom Infinite dadurch bei mir als leidenschaftlicher, aber letztlich nur bei Release intensiv und danach nur noch gelegentlich Prügelnder bereits mittelfristig das Interesse.

Ich schaffe es, mich auch durch alle unerwarteten und mitunter frustrierenden Spitzen beim Schwierigkeitsgrad im Storymodus mit seinen vorgegebenen Duos zu schlagen, ohne von der Option Gebrauch zu machen, nach einem Scheitern den Kampf bei Wiederholung „leichter“ zu stellen. Und ich kann sehr gut mit meiner im Normalfall bei Online-Spielen je nach Beat-em-up zwischen 25 und 45 Prozent liegende Siegquote leben. Dementsprechend muss ein Spiel in diesem Genre für mich etwas mehr bieten als nur den üblichen Standard, um mich über einen Zeitraum weit jenseits des Veröffentlichungsfensters bei der Stange zu halten. Und während ich bei Gelegenheit immer noch eine Partie Injustice 2 oder Tekken 7 einstreue, um einen Spieleabend ausklingen zu lassen, ahne ich jetzt schon, dass Marvel vs. Capcom Infinite es schwer haben wird, einen dieser beiden Titel abzulösen oder sich dazwischenzudrängen. Denn dafür ist es in dieser oder jener Hinsicht hinter den derzeitigen Prügelreferenzen nur zweite Wahl.

  1. Kann die halbwegs gute Wertung leider nicht verstehen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ein echtes Downgrade. Die Story naja. Ganz lustig aber andere Prügler machen das mittlerweile wesentlich besser. Warum man nur noch 2 Kämpfer nehmen kann verstehe ich leider nicht.
    Das Artdesign ist grottig. Einige Charaktere sehen teilweise so merkwürdig deformiert aus. Es wirkt als käme das alles nicht aus einem Guss sondern wurde im Posershop zusammen gekauft und dann umgeskinned. Von den Artworks die man freispielen kann will ich erst garnicht reden.
    Jetzt noch zum Online-Modus. Man. Das sieht alles aus wie vor 10 Jahren. wenn man dann einen Kampf findet ist ja alles okay. Netcode läuft aber hier kommt mein Problem. Das Gameplay. Jeder nimmt Dante oder Jedah um dann so lange wie möglich zu jugglen. Ist man ein mal getroffen in der Luft war es das dann auch mit diesem Kampf.
    Die Auswahl der Marvel Helden ist ein richtiger Witz.
    Hätte mich geärgert wenn ich dafür den Vollpreis gelöhnt hätte. Sonst mangelt es dem Spiel noch an Content aber naja. Keine Angst. Gibt ja nen DLC um sich Kostüme zu holen. Auweia.

  2. NoBoJoe hat geschrieben: 19.09.2017 19:23 Hab ich was verpasst? Ich meine, ich habe das Spiel tatsächlich nur in Videos gesehen bisher, aber technisch liegt das Spiel, grafisch wie auch animationstechnisch, doch sehr weit hinter Injustice 2. Was macht also dieses Spiel hier aus? Die Charaktere sind zwar ganz nett aus den beiden Universen, aber ich persönlich finde schon, wenn ein Prügler, dann muss er gut balanced sein und gut aussehen. Das Genre an sich wird mir doch ziemlich schnell langweilig und ohne was fürs Auge verliere ich dann noch schneller das Interesse. Nichts gegen den Test und das Urteil! Darum geht's mir nicht. Ich wundere mich nur, warum ein Entwickler nach Injustice 2 etwas raus bringt, dass sich offensichtlich in keiner Kategorie mit diesem messen kann. Sicherlich gibt es auch hier eine Fanbase. Mir erschließt sich nur nicht, woraus diese ihre Faszination bezieht. Meine persönliche Meinung: Das Spiel sieht hektisch, grafisch schwach und billig animiert aus. Sowohl bei den Moves, als auch bei den Gesichtsanimationen liegen hier Welten zwischen Injustice 2 und Marvel vs. Capcom: Infinite. Darum frage ich mich, welche Argumente hier für dieses Spiel sprechen...
    Kurz gefasst, es ist Gameplay technisch wohl deutlich sauberer. Zonejustice 2 ist abgesehen von seiner hübschen Grafik lausig animiert und total unbalanced.

  3. Werd das Spiel wohl als Lückenfüller bis DBFZ spielen, bin allerdings auf den Monster Hunter Charakter gespannt. Wäre nett wenn mir jemand helfen könnte das Spiel zu lernen ^^. Wer am Wochenende zocken will (PS4) kann ja ne Nachricht schreiben. Viel Spaß noch ;)

  4. Culgan hat doch recht. So spaßig wie die Spiele von Netherrealm sind... bei dem Animationen müssen die noch einiges dazu lernen. Da haben sämtliche andere Genrevertreter die Nase vorne.

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