Fazit

Ganz ehrlich: Ich glaube, dass sich die Serie bei der aktuellen Kombination aus Publisher und Entwickler in den komplett falschen Händen befindet. Schon Mafia 3, das ja ebenfalls bei Hangar 13 entstand, fehlte abseits der Filmszenen, was die Serie ursprünglich ausgezeichnet hatte: die Vision eines interaktiven Krimis, der nicht nur von einer hübschen Kulisse und detailverliebten Filmszenen lebt, sondern auch durch seinen Spielverlauf das Gefühl vermittelt, lebendiger Teilhaber eines bestimmten Milieus in einer anderen Zeit zu sein. Und ausgerechnet dem Remake des Klassikers ergeht es leider nicht besser. Stattdessen lernt man Tommy Angelo trotz neuer, aber viel zu knapper Film- und Spielszenen kaum als Menschen kennen. Man ärgert sich über Ungereimtheiten im Verhalten anderer Passanten, Fahrzeuge und Gegner, vermisst abseits hübscher Effekte einen plastischen Schauplatz und fragt sich, warum die ansprechende, aber nicht gerade bombastische Technik etliche kleine Fehler aufweist. Ja, es macht vor allem hinter dem Lenkrad Spaß Lost Heaven zu erkunden und vor allem der abwechslungsreiche Missionsverlauf kann überzeugen. Insgesamt habe ich an dem müden Deckungs-Shooter allerdings keinen Spaß und spätestens beim Schleichen und Prügeln fühlt sich Mafia bestenfalls zweitklassig an, oft sogar schlechter. Vielleicht liegt es ja daran, dass Hangar 13 den Klassiker zu originalgetreu nachmacht – gefühlt ist die Definitive Edition nämlich mehr Remaster als Remake und als solches funktioniert das alte Spiel heute einfach nicht mehr so, wie es gedacht war. Ich habe Mafia geliebt! Mit dem Remake habe ich mich schlicht gelangweilt.

Wertung

PC
PC

Originalgetreues, spielerisch und inhaltlich aber auch schrecklich altbackenes Remake.

PS4
PS4

Dank grafischer Schwächen und zusätzlicher Fehler kann auf PlayStation 4 nicht einmal die Kulisse so überzeugen wie auf PC.

Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"

Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.

Gar nicht.

  • Es gibt keine Käufe.

  1. Einen Hot Dog Stand hab ich gefunden bei dem ein Verkäufer dabei war.
    Bei der Mission auf dem Dampfschiff gibt es einen, kurz bevor man das Schiff betritt steht der da herum.

  2. Bin jetzt durch und hatte es vorher noch nicht gekannt. Ich habe es auf der X gespielt und keine Probleme gehabt. Mir hat es gut gefallen. Ansiedeln würde ich es, in meiner Wertung, zwischen 72 -78. Gute Atmosphäre, Grafik war auch gut. Steuerung beim Kampf bischen haklig (erinnert an RDR 2). Umfang genau richtig. Ich fand es angenehm keine Anzüge zu wechseln und ähnlichen Schnickschnack. Musik und Radio hat mich gut in die Zeit versetzt. Deutsche Synchro war ok, da ist noch Luft nach oben. Die Autofahrerei hat mir besser gefallen als bei L.A.Noire. Die Kulisse hat mir extrem gut gefallen.
    Schwierigkeitsgrad angenehm. Ich kann es empfehlen und mache jetzt mit Mafia II weiter.

  3. na, da hat sich wohl der herr schmädig vor dem schreiben des artikels nicht nur das obligatorische rauchwerk, sondern wohl auch ne pilzpfanne reingezogen.
    ansonsten schliess ich mich dem kommentar der "biermaschine" an.

  4. Ich würde es mir ja gerne anschauen aber das sie die Hochbahn gestrichen haben kann ich einfach nicht akzeptieren.
    Die hat damals extrem zur Athmosphäre beigetragen. Habe damit bewusst einige Missionen gemacht oder konnte dank der Hochbahn mal von Polizei entfliehen.
    Dann das die Verkehrsregeln mit Status so nicht mehr existieren. Auch das hat ungemein zur Athmosphäre beigetragen.
    Sind so zwei Punkte die das Remake für mich disqualifizieren auch wenn es ansonsten deutlich besser klingt als der 4P Test angibt.

  5. darktrym hat geschrieben: 11.10.2020 23:45 Sam wird zum Intrigranten, Pauli zum Trottel, Don zum verlogenen Psychopathen.
    Gerade das habe ich komplett anders empfunden und fand ich extrem gut erneuert.
    Spoiler
    Show
    Der Don ist kein Psychopath sondern bemerkt, dass ihm seine Machtposition langsam aus den Händen gleitet. Er ist an einigen Stellen drauf und dran alles zu verlieren und tut alles mögliche um seine Position zu erhalten. Von Anfang macht er im Grunde ja schon klar dass die Anzahl der Leute denen er vertraut sehr überschaubar ist und als dann das Geld langsam ausgeht war es auch nachvollziehbar dass er da jede helfende Hand annimmt und seine Leute ausnutzt.
    Sam habe ich nicht als böswillig empfunden sondern als jemand, der sich als Nachfolger der Familie empfunden hat und entsprechend gehandelt hat. So wie er mit dem Don zusammengearbeitet hat fand ich es nachvollziehbar, dass er Tommy eher als Konkurrenz empfunden hat und alles dafür getan hat, dass alles nach den Wünschen des Dons weiterläuft. Als sich dann abgezeichnet hat dass Paulie und Tommy Tendenzen haben sich vom Don zu lösen ist das für ihn dann natürlich wie eine Ohrfeige, weil seine ganze geplante Zukunft zusammenbricht.
    Paulie habe ich auch überhaupt nicht als Trottel empfunden sondern fand den Charakter extrem gut humanisiert. Es wird viel über ihn gelacht nach dem Motto "Als ob so einer wie er jemals eine Frau bekommt" usw. so dass man ihn teilweise als Witzfigur wahrnimmt, aber genau das wurde dann ja als Zündstoff für das Finale thematisch genutzt und das hat meiner Meinung nach super funktioniert. Im Gegensatz zu Sam hatte er Angst davor dass Dinge einfach so weiter laufen wie bisher weil er eben nicht dieses tragische Ende eines ewigen status quo finden wollte, das Leute ihm immer prophezeit haben. Dieser Wunsch nach Veränderung treibt ihn dann letztendlich auch zum Verrat. Dass ihn seine Situation ärgert hat sich am Anfang mit seinen "Paulie Minuten" wo er dann Leute halbtot geschlagen...

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