Lost in Blue 2(Simulation) von Konami Credit: Konami / Konami

…wird er auch, aber erst nach zehn Spielstunden! Erst, wenn man sich über Fleisch und bessere Rezepte auch mal längerfristig sättigen kann. Aber leider hat Konami praktisch nicht aus dem einen grundsätzlichen Fehler des ersten Teils gelernt und das Mikro-Management zu Gunsten komfortablerer Erkundungen entschlackt. Auch diesmal bekommt ihr nur eine Prise Abenteuer und Erkundung, dafür jedoch zwei Zentner Nahrungssuche. Die kann ja auch unterhaltsam sein, wenn die Ebbe neue Bereiche

Salatteller oder Gegrilltes? Ihr habt die Wahl, ob ihr Gerichte kalt oder heiß zubereitet. Dabei müsst ihr aktiv mit dem Messer schneiden oder Fleisch wenden.

freigibt oder man merkt, dass sich nachts ganz andere Fische fangen lassen. Doch selbst wenn man mal den Rucksack voll hat, hält das Zubereitete meist nicht lange genug vor. Das Sammeln und Jagen bietet viele aktive Facetten, aber ist auf Dauer zu monoton, zumal sich überraschende Wendungen oder Funde sehr lange in Grenzen halten.

Aktive Teamarbeit

Man springt wie im ersten Teil, man fischt wie im ersten Teil, man buddelt Karotten und schüttelt Bäume wie im ersten Teil. Und die soziale Interaktion mit der Partnerin beschränkt sich für mehrere Tage auf Floskeln und Arbeitsbeschaffung. Immerhin: Fragt ihr regelmäßig nach dem Befinden, stärkt ihr die Beziehung und bekommt vielleicht nützliche Informationen. Schön ist, dass man Amys Stimmung bemerkt, dass sie einen begrüßt, verabschiedet und Feedback gibt, wenn etwas gebraucht wird. Außerdem kann man ihr Aufträge geben, so dass sie für euch Holz sammelt oder Nahrung beschafft. Und hier spielt sie ihre Talente aus, denn sie findet plötzlich Dinge wie Rettich oder Austern, die ihr noch gar nicht entdeckt habt – das sind die motivierenden Momente des Spiels.

All das sind interessante Teamansätze, die Lost in Blue 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‘)” onmouseout=”DynToolTipp_Hide(); ” href=”javascript:DynCont_Display(‘Gamefinder’,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=10510′)”>

 gegenüber dem Vorgänger aufwerten, zumal ihr ihre Hilfe auch braucht, um mächtige Steine wegzurollen. Aber all das verpufft, denn die kooperative Erkundung und Rätselei wird zu selten

gefordert, zumal Amy manchmal viel zu lange wegbleibt, wenn man sie auf die Suche schickt. Gerade die ersten Stunden des Spiels arten oftmals in ein Babysitting aus, bei dem man zwei Mägen bei viel zu wenig Zeit füllen muss – statt Spannung schleicht sich Routine ein. Die Frage ist ja: Wer schafft es angesichts dieser Monotonie, die sehr schnell in Stress ausarten kann, überhaupt bis zum Angeln, Tauchen und Ziegen melken? Bis zu dem Punkt, wo man Gorillagebrüll über das Mikro nachahmen oder Möbel herstellen kann? Hätte man die schnelle Zunahme von Hunger, Durst und Müdigkeit nicht etwas abdämpfen können? Nur harte Überlebenskünstler werden in die Tiefe des Spiels abtauchen können.

Licht am Horizont

Was verbirgt sich unter der Falle? Wenn ihr Glück habt, könnt ihr den Grill anschmeißen…

Das Durchhalten lohnt sich trotzdem, dieses Spiel ist trotz seiner spröden Einstiegsphase ein gutes. Irgendwann, nach vielen Tagen der Suche und Lebenserhaltung von zwei Personen gibt es dann einen Lichtblick: Man findet eine weitere Höhle, die den Zugang zu einem bisher unbekannten Tal ermöglicht. Aha! Endlich kommt so etwas wie Entdeckerlust auf und endlich zeigt Konami mit dem ersten leichten Erdbeben, einer kleinen Springflut samt Treibgut sowie gefährlichen Wölfen tatsächlich einen Hauch von Regie – na also!

Die Vierbeiner greifen nur an, wenn ihr ihnen zu nahe kommt; und das müsst ihr, wenn ihr weitere Gebiete erforschen wollt.

Habt ihr einen Speer zur Hand, könnt ihr den Graupelzen über geschicktes Ausweichen nach rechts oder links samt folgendem Stich ordentlich zusetzen – das sorgt endlich für ein wenig Nervenkitzel. Später könnt ihr auch die Bogenkünste eurer Begleiterin nutzen oder Fallen stellen. Und nach diesem Intermezzo im neuen Bereich zeigt auch Amy in der Höhle endlich Nerven und bekommt einen Weinkrampf. Bastelt ihr eine Kette, könnt ihr sie beruhigen…endlich Emotionen, endlich neue Gebiete, ich will weitermachen.

Unterm Strich geht Lost in Blue 2 immer noch zu wenige motivierende Schritte vom simulationslastigen Vorgänger weg Richtung Action-Adventure, aber sie sorgen für Abwechslung, sie halten mich bei der Stange. Abseits des Abenteuers warten Minispiele in Form des “Mehrfach-Überleben” auf euch: Per DS-Datenübertragung könnt ihr mit nur einem Spiel gegen Freunde antreten – im Feuer machen, Fischen und Melken. Das Ganze auf Zeit und mit Punktvergabe.
            

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