Das neue bekannte Lost Wages
Allen Fans des Klassikers Leisure Suit Larry in the Land of the Lounge Lizards kann ich direkt Entwarnung geben: Auch Wet Dreams Don‘t Dry setzt auf oldschoolige Point&Click-Mechaniken und es gibt zahlreiche Anspielungen auf das Sierra-Adventure von 1987. So muss man im Einstieg erneut Fragen beantworten, um zu beweisen, dass man reif genug für das Spiel ist, kann an verschiedenen Stellen sterben und in Lefty’s Bar hängt immer noch dasselbe Pixelfrau-Gemälde. Es scheint den Entwicklern wichtig gewesen zu sein, Elemente des Klassikers beizubehalten und mit frischen Ideen neu zu beleben. 
Denn optisch hat sich einiges getan: New Lost Wages erstrahlt in knalligen Pink- und Lila-Tönen, die die lockere Stimmung des Adventures perfekt einfangen: Egal ob Riesenkonzern in Phallus-Form, veganer Bioschuppen oder Kirmes am Hafen: Jeder Schauplatz versprüht aufgrund der vielfältig platzierten Gegenstände und Dekorationen ein stimmungsvolles Flair. 
Ebenfalls sehr positiv aufgefallen, sind mir die 30 handgezeichneten Charaktere, deren Charaktereigenschaften man durch ihre interessante Optik sofort erkennt. Während typische Hipster mit Spitzbärten und Hosenträgern über ihr selbst gebrautes Pale Ale sprachen, hielt die hippe „Influencerin“ jede ihrer Lebenssituationen für Instagram fest. Das Artdesign motiviert ungemein die Spielwelt zu erkunden und man kann es kaum erwarten endlich den nächsten Schauplatz mit seinen kuriosen Individuen zu Gesicht zu bekommen.
Opa lernt die Welt kennen
Die meisten kennen Leisure Suit Larry als anrüchiges Spiel, das vor allem die Jagd nach sexuellen Bekanntschaften thematisiert. Auch wenn diese erneut Larrys Hauptmotivation darstellen, geht es diesmal vor allem darum, Larry die technischen Fortschritte des 21. Jahrhunderts zu erklären, die ihn sichtlich verwirren. Beispielsweise die Erkenntnis, dass alle mit einem komischen leuchtenden Rechteck herumrennen, mit dem man ein „Unter“ bestellen, oder potenzielle Partner via „Timber“ finden kann. Hier sind übrigens auch gleichgeschlechtliche Treffer und sexuelle Erfahrungen möglich, auf die Larry zwar etwas verwundert, aber dann doch locker reagiert. 
Ich könnte mir vorstellen, dass vor allem ältere Spieler sich sehr gut in Larrys Rolle hineinversetzen können und das dauernde Fotografieren von Essen für Instagram, oder das Outing eines schwulen Fitness-Enthusiasten äußerst komisch finden. Mich brachte die Erwähnung dieser für mich alltäglichen Themen allerdings nur sehr selten zum Schmunzeln. Das liegt vor allem daran wie überwiegend einfallslos sich der Humor und die Anspielungen auf popkulturelle Phänomene präsentieren. Diese gehen nie über die „ich weiß worauf hier angespielt wird!“-Schiene hinaus. Fans von RuPaul‘s Drag Race werden den Spruch „Sashay Away“ auf einem Spiegel zwar sofort wiedererkennen und natürlich versteht man sofort auf welche Branchengrößen der Name des Konzernchefs „Bill Jobs“ (Bill Gates; Steve Jobs) anspielt. Um lustige Situationen zu erzeugen, reicht es nicht aus einfach nur viele verschiedene Anspielungen einzubauen. Humor hätte dadurch entstehen können, dass Larry seine durch die 80er geprägten Vorstellungen intensiver ins Spiel einbringt, um sie mit den sehr unterschiedlichen Charakteren zu diskutieren. Man hat jedoch viel zu oft das Gefühl als würde man seinem Großvater erklären, dass Facebook, vegane Ernährung und E-Zigaretten existieren, der daraufhin nur mit einem „okay“ oder „merkwürdig“ antwortet.
Das neue bekannte Lost Wages

Allen Fans des Klassikers Leisure Suit Larry in the Land of the Lounge Lizards kann ich direkt Entwarnung geben: Auch Wet Dreams Don‘t Dry setzt auf klassische Point&Click-Mechaniken und es gibt zahlreiche Anspielungen auf das Sierra-Adventure von 1987. So muss man im Einstieg erneut Fragen beantworten, um zu beweisen, dass man reif genug für das Spiel ist, kann an verschiedenen Stellen sterben und in Lefty’s Bar hängt immer noch dasselbe Pixelfrau-Gemälde. Es scheint den Entwicklern wichtig gewesen zu sein, Elemente des Klassikers beizubehalten und mit frischen Ideen neu zu beleben. 
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Lefty’s Bar und “New Lost Wages” erstrahlen in toller neuer Kulisse. © 4P/Screenshot
Denn optisch hat sich einiges getan: New Lost Wages erstrahlt in knalligen Pink- und Lila-Tönen, die die lockere Stimmung des Adventures perfekt einfangen. Egal ob Riesenkonzern in Phallus-Form, veganer Bioschuppen oder Kirmes am Hafen: Jeder Schauplatz versprüht aufgrund der vielfältig platzierten Gegenstände und Dekorationen ein stimmungsvolles Flair.
Ebenfalls sehr positiv aufgefallen sind mir die 30 handgezeichneten Charaktere, deren Eigenschaften man sofort erkennt. Während typische Hipster mit Spitzbärten und Hosenträgern über ihr selbst gebrautes Pale Ale sprachen, hielt die hippe „Influencerin“ jede ihrer Lebenssituationen für Instagram fest. Das Artdesign motiviert ungemein, die Spielwelt und ihre kuriosen Individuen zu erkunden.
 
Opa lernt die Welt kennen

Die meisten kennen Leisure Suit Larry als anrüchiges Spiel, das vor allem die Jagd nach sexuellen Bekanntschaften thematisiert. Auch wenn diese erneut Larrys Hauptmotivation darstellen, geht es diesmal vor allem darum, ihm die technischen Fortschritte des 21. Jahrhunderts zu erklären, die ihn sichtlich verwirren. Beispielsweise die Erkenntnis, dass alle mit einem komischen leuchtenden Rechteck herumrennen, mit dem man ein „Unter“ bestellen oder potenzielle Partner via „Timber“ finden kann. Hier sind übrigens auch gleichgeschlechtliche Treffer und sexuelle Erfahrungen möglich, auf die Larry zwar etwas verwundert, aber dann doch locker reagiert. 
Ich könnte mir vorstellen, dass vor allem ältere Spieler sich sehr gut in Larrys Rolle hineinversetzen können und das dauernde
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Der Humor über Anspielungen kann leider nur selten zünden. © 4P/Screenshot
Fotografieren von Essen für Instagram, oder das Outing eines schwulen Fitness-Enthusiasten, äußerst komisch finden. Mich brachte die Erwähnung dieser für mich alltäglichen Themen allerdings nur sehr selten zum Schmunzeln. Das liegt vor allem daran, wie überwiegend einfallslos sich der Humor und die Anspielungen auf popkulturelle Phänomene präsentieren. Diese gehen nie über die Ich-weiß-worauf-hier-angespielt-wird-Schiene hinaus. Fans von RuPaul‘s Drag Race werden den Spruch „Sashay Away“ auf einem Spiegel zwar sofort wiedererkennen und natürlich versteht man sofort auf welche Branchengröße der Name des Konzernchefs „Bill Jobs“ anspielt. Um lustige Situationen zu erzeugen, reicht es aber nicht aus, einfach nur viele Anspielungen einzubauen. Humor hätte dadurch entstehen können, dass Larry seine durch die 80er geprägten Vorstellungen intensiver ins Spiel einbringt, um sie mit den sehr unterschiedlichen Charakteren zu diskutieren. Man hat jedoch viel zu oft das Gefühl als würde man seinem Großvater erklären, dass Facebook, vegane Ernährung und E-Zigaretten existieren, der daraufhin nur mit einem „Okay.“ oder „Merkwürdig.“ antwortet.
 
Sexy aber nicht billig

Anrüchige Frivolitäten wurden diesmal deutlich heruntergeschraubt. In Zeiten von YouPorn und co. hätte man
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Für Larry kommt es erneut nur selten zu anrüchigen Momenten. © 4P/Screenshot
höchstwahrscheinlich auch sonst was zeigen müssen, um für einen vergleichbaren Aufreger wie damals zu sorgen. Viel wichtiger ist, dass die gezeigten Frauen alle sehr selbstbewusst agieren und ihre Rolle als Lustobjekt entweder genießen oder Larry sehr deutlich abweisen. Über Ständer-Jokes oder die Zahl 69 kichert er zwar immer noch fleißig, aber das wirkt zu keiner Zeit unangenehm. Die Entwickler haben es geschafft Larry als hilfsbereiten, gut gelaunten Typen zu inszenieren, der es gerne krachen lässt, dabei aber auch die persönlichen Grenzen jedes potenziellen Dates anerkennt. Gerade weil er dabei oft in die Falle tappt und beispielsweise im Darkroom plötzlich einen Gargoyle anstatt eines heißen Mannes oral befriedigt, oder erneut erst zig Botengänge erledigen muss, bevor er einen Striptease von Camgirl Erin zu sehen bekommt, wirken seine sexuellen Avancen nie bedrohlich. Vor allem durch die tolle deutsche Synchronstimme von Barney Stinson (Philipp Moog) wirkt Larry eher wie der freundliche Nachbar von nebenan.
  1. Schon etwas älter, aber für alle Interessierte wohl trotzdem erwähnenswert: Scheinbar wurde das Inventar soweit gepatcht, dass man nicht mehr von links nach rechts scrollen muss. Beim Drehen des Mausrads werden alle Gegenstände direkt angezeigt, genauso wie in den "Deponia"-Spielen von Daedalic.
    Bin mit dem Spiel fast durch glaube ich, ich hab auf alle Fälle meinen Spaß damit^^...

  2. „Larry ist zurück! Weniger lüstern, aber dafür umso sympathischer. Schade ist, dass das fummelige Inventar und die teils unlogischen Rätsel zu so einigen Frustmomenten führen. ”
    Immerhin wird gefummelt.

  3. bahtek hat geschrieben: 15.11.2018 15:42 Da kann ich mir keine bessere Besetzung vorstellen.
    Naja. Der englische Larry wird von seinem "alten" Sprecher gesprochen, und bei ihm lag die Ausrichtung anders. D.h. der englische Larry unterscheidet sich stark vom deutschen Larry in der Stimmlage. Wenn man also den alten Larry kennt, erwartet man eine andere Stimme.
    Zumal Larrys dt. Stimme in Teil 7 auch eher an den englischen Sprecher angepasst war. Bei all meinem Hate gegen das Spiel muss ich hier aber sagen, dass der alte dt. Sprecher nicht auf diesen Lulatsch-Larry passen würde.

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