Doch obwohl der vergleichsweise geringe Umfang auch hier und da in die Gestaltung der Setlists reinspielt bzw. zu unnötig häufigen Songwiederholungen auch in den vorgegebenen Auftritten führt, kann man eines Lego Rock Band nicht absprechen: Den Spaß. Spaß, der sich jetzt dank der angesprochenen Hilfen auch auf eine jüngere Generation ausdehnt, die bislang Berührungsängste mit der Materie hatte – auch wenn viele der älteren Songs trotz Kult-Charakter an diesen Spielern eher vorbeigehen werden.
Denn die geheimnisvolle Rock Band-Formel, die uns seit mittlerweile gut zwei Jahren begeistert, greift auch hier – spätestens wenn mindestens zwei Musiker zusammen kommen: Coole Songs (größtenteils), eine umfangreiche Karriere (die sich am offenen Ablauf in Rock Band 2 orientiert), ein ordentlicher Schwierigkeitsgrad (ab hart aufwärts), auch wenn das Level insgesamt bis auf wenige Ausnahmen eher niedrig anzusetzen ist und vor allem eine coole Akustik. Und damit meine ich nicht die saubere Abmischung der original Master Tracks, sondern vor allem wieder einmal das Publikum, das trotz aller Fortschritte von Neversoft auf “Hero”-Seite immer noch den Standard in Titeln dieser Art setzt. Wenn die Zuschauer bei Bon Jovi, Tom Petty oder Queen mitgröhlen, perlt immer noch eine Gänsehaut meine Wirbelsäule hinab – und das trotz aller Musikspiele, die sich dieses Jahr schon im Laufwerk aufgehalten haben.
In einem Lego-Spiel dürfen natürlich zwei Sachen nicht fehlen: Humor sowie Personalisierung. Was den ersten Punkt betrifft, kann man sich zwar nicht wie in Star Wars oder Indiana Jones auf bekannte Figuren verlassen, um diese zu parodieren. Doch mit zahlreichen Anspielungen auf das Musik-Business sowie charmanter Mimik und nicht zuletzt den Gastauftritten nicht nur von bekannten Rock Band-Figuren, sondern auch Stars wie Iggy Pop, David Bowie oder Queen, kommt der Witz nicht zu kurz.
Wie auch in den “Bosskämpfen”, die mit der rudimentären Geschichte vom Aufstieg einer Bauklotz-Band verknüpft wurden und die ein Novum in der Rock Band-Welt sind. Mal geht es darum, mit der “Macht des Rock” ein Hochhaus zum Einsturz zu bringen, wo Baumaschinen oder Dynamit scheitern. Ein anderes Mal muss in der Piratenwelt eine Riesenkrake besiegt werden, die ihren trommelnden Sohn verteidigt, der beim Casting für die Band durchgefallen ist. Klingt verrückt? Ist es auch! Aber im Zusammenhang ist es wiederum vollkommen logisch und nachvollziehbar. Im Lego-Universum tickt eben alles ein wenig anders.
Meine Band, meine Rockhöhle, mein Offline-Spiel
Was die Personalisierung betrifft, greift man ebenfalls in die Vollen: Mit beinahe jedem Auftritt können neue Gegenstände, Figuren oder sonstige Gimmicks freigespielt werden, die man dann im Rock Shop erstehen kann.
Das beginnt bei gut einhundert Figuren, die aus nahezu allen bekannten Lego-Themenbereichen kommen und die man nach Belieben neu kombinieren kann, um seine ganz individuelle Band zusammenzustellen. Und das hört erst beim Einrichten
seiner Rock-Unterkunft auf, von der aus man zu seinen Tourneen durch die bekannte und unbekannte Welt startet, Statistiken einsieht oder seine Entourage engagiert und einkleidet.
Doch so nett diese ganzen Optionen auch sind, können sie nicht darüber hinweg täuschen, dass sich der Lego-Ausflug ins Rock Band-Universum nur auf den Kern verlässt und inhaltlich keine Weiterentwicklung stattfindet. Die Einbindung einer Geschichte und Bosskämpfe sind zwar ein Anfang, doch da sich die Bosse spielerisch vom Rest nicht unterscheiden, verpufft die Wirkung schnell und wird auf ein rein visuelles Erlebnis reduziert.
Auch die neue Mechanik, die das Scheitern versüßen und erschweren soll, ist eher dem Ansatz zuzuschreiben, auch die Jungspieler und Anfänger frustfrei bei der Stange zu halten – wie auch die bereits erwähnte Option, das Basspedal der Drums automatisieren zu können.
Und wo die Beatles wenigstens Harmoniegesang als neues Element in die Welt der Musikspiele brachten, bleibt LRB hoch konventionell. Bekannt gut. Aber eben bekannt. Und in einem Punkt findet sogar ein viele Punkte kostender Rückschritt statt: Denn man kann zwar im Rock Band-Store einkaufen, doch damit ist die Online-Anbindung bereits erschöpft.
Eine Möglichkeit, online seine Band zusammenzustellen und das Lego-Universum zu rocken, wurde nicht eingebaut. Überhaupt zeigt sich LRB abseits der Karriere, die natürlich kooperativ gespielt werden kann, hinsichtlich der Mehrspielermodi eher spartanisch und bietet nur noch das “schnelle Spiel” an. Keinerlei Wettkampf-Modi, keine besonderen Herausforderungen wie in Rock Band 2 und schon gar kein Partymodus wie in Guitar Hero 5 oder Band Hero, wo man jederzeit ein- und aussteigen bzw. “on-the-fly” den Schwierigkeitsgrad oder Instrument wechseln kann.
Hab es mir letzte Woche für schmales Geld gekauft. Für 60 Ocken hätte ich es mir nie geholt, bei der geringen Songzahl.
Ich finde es macht richtig Laune. Gerade der Storymodus ist erfrischend und kommt irgendwie besser rüber als die Kampagne in RB2. Die Songauswahl gefällt mir persönlich richtig gut, aber das ist ja Geschmackssache.
Hammer war, dass mit Supergrass, “Grace” gleich am Anfang, das bisher eigentlich schwerste Lied (zumindest auf Expert) dieser Scheibe abverlangt wird. Die anderen Lieder lassen sich richtig fluffig runter klampfen und irgendwie habe ich das Gefühl, das sie die HoPo's überarbeitet haben (größere Hitbox?) und somit einfacher zu treffen sind.
Habs nun auch seit ein paar Tagen. Muss sagen, dass Spiel ist genau das, was man erwartet. Das gelungene Rockband Gameplay gemixt mit dem wunderbaren Humor von Telltales virtuellen Legosteinen. Gerade die Rock Power Herausforderungen sind echt sehr gelungen. Allerdings ist die Songanzahl wirklich sehr mau. Gerade anfangs gibt es viel zu wenig Lieder für soviele zu erstellene Setlisten bzw Mysterysetlisten. Was allerdings auch sehr störend ist, ist die wirklich sehr schlechte Übersetzunge, da einfach zu viele Rechtschreibfehler oder Lücken in den Texten auftauchen. So kauft man z.B. im Rock Shop statt "Instrumente" "Instrumenet" und mein Highlight "Suchst du die ultimative Herausforderung? Dann versuch doch mal gleichzeitig zu singen und ein Instrument zu spielen, doch dazu wird ein Mikrofonständer!" Oder so ähnlich, auf jeden Fall endet es halt mit Mikrofonständer, obwohl noch der halbe Satz fehlt.
Aber im großenen und ganzen muss ich sagen, dass ich als nächstes lieber Lego Rock Band 2 als Rockband 3 hätte. Rockband 2 ist egtl schon quasie perfekt und braucht egtl nur mehr Songs (und die gibs ja jede Woche), aber in Lego Rockband lässt sich die Karriere viel witziger gestalten, sodass ein Nachfolger wirklich Sinn machen würde!
Epic Lulz