Realistische Präsentation

Die KI macht nach wie vor eine sehr gute Figur und die individuellen Kampfstile der einzelnen Boxer sind meist gut erkennbar. Aber auch das Aussehen der realen Profis sowohl heutiger als auch vergangener Tage wirkt sehr authentisch. Hinzu gesellen sich tolle Motion-Capturing-Animationen inklusive überzeugender Mimik und realistisch anschwellender Blessuren. Dynamische Schweißbildung wie im Vorgänger ist zwar nicht mehr auszumachen, aber das liegt wohl daran, dass die detaillierten Polygonkörper nun schon vor Kampfbeginn mit völlig übertriebenen Glanzeffekten überzogen sind. Bis auf ein paar unschöne Clipping-Fehler und die vergleichsweise unspektakuläre Umgebungsgrafik ist die optische Präsentation jedoch abermals top. Zwar kommt es in manchen der insgesamt acht Spielansichten öfters einmal zu Übersichtsproblemen und auch die Kollisionsabfrage kann nicht immer überzeugen, aber die Spielbarkeit wird dadurch kaum beeinträchtigt.

Unrealistisches Gameplay

Spielerisch hat sich das diesjährige Knockout Kings noch weiter von seinen ehemaligen Simulationswurzeln entfernt – und das nicht nur im neuen Arcade-Modus. Vor allem der Wegfall der Ausdaueranzeige unterstreicht diese Entwicklung. Musste man im Vorgänger noch mit der Kondition haushalten, darf nun munter drauf los geboxt werden, ohne dass man Angst haben muss, dass einem die Puste ausgeht. Gefühlsboxer dürfen darüber hinaus aber auch wieder die Energieanzeige ausblenden, um die Verfassung ihres Protagonisten nur anhand von Aussehen und Pad-Vibrationen abzuschätzen. Ansonsten legt Ihr eher herkömmliche Paramter wie Schwierigkeitsgrad, Rundenzeit oder Rundenzahl fest.__NEWCOL__Zum Angreifen verurteilt

Bei der Steuerung gibt es überhaupt nichts Neues zu vermelden. Die Offensivsteuerung ist mit schnellen Jabs, kraftvollen Haken und Geraden sowie fulminanten Uppercuts oder auch regelwidrigen Schwingern und Tiefschlägen nach wie vor erfreulich intuitiv, während die analoge Defensivsteuerung einfach unhandlich ist. So steuert der Analogstick je nach Einschlag entweder Ausweichmanöver des Oberkörpers oder die Bewegungen der Beine, was völlig unterschiedliche Auswirkungen hat und im Eifer des Gefechts immer wieder zu ungewollten Aktionen führt. Auch das Blocken gestaltet sich nicht gerade einfach, da ähnlich wie beim Ausweichen die entsprechende Haltung nur kurz eingenommen wird, was weder besonders realistisch noch benutzerfreundlich ist. So ist und bleibt Angriff die beste Verteidigung, wovon das actionreiche Gameplay natürlich zusätzlich profitiert – wenn auch eher unbeabsichtigt.

Stimmung unverändert

Etwas mehr Rasanz hätte man sich wiederum bei den meist recht langen Ladezeiten gewünscht. Dafür wird man in den Menüs musikalisch angemessen unterhalten. Dafür sorgt ein achtspuriger HipHop-Soundtrack mit Beiträgen von Trik Turner, Doc Luv & Kevski, Motion Man oder Styles of Beyond. Allerdings war die Hälfte der Songs schon in Knockout Kings 2002 vertreten, wo zudem auch LL Cool J noch mit von der Partie war. Die amerikanischen Kommentatoren haben seit letztem Mal ebenfalls nicht viel hinzugelernt und präsentieren sich immer noch extrem wiederholungsanfällig. Zusammen mit dem dynamisch reagierendem Publikum und den satten Soundeffekten ist die Stimmung in und um den Ring aber dennoch auch akustisch überzeugend.

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