Eine andere Möglichkeit, die Werte zu beeinflussen sind alternative Kostüme für eure Charaktere: Sammelt so genannte Schilde und kauft euch davon Outfits, z.B. Batmans Beyond-Umhang. Sobald ihr ein anderes Kostüm gewählt habt, freut ihr euch über einen gesteigerten Wert und nehmt dafür einen verringerten in Kauf. Anders als in Ultimate Alliance lassen sich die Werte der Kostüme zwar nicht verbessern, immerhin unterschieden sich die Outfits aber deutlich sichtbar voneinander. An dieser Stelle erschöpfen sich allerdings die Möglichkeiten, euren Helden mehr Kampfeskraft zu verleihen, denn ihr findet
im gesamten Spiel keine Gegenstände, die eure Werte aufwerten könnten. Notiz für später, Nummer zwei: Auch das schränkt die Personalisierung meiner Helden ein.
Übrigens nehmt ihr natürlich nicht alle sieben Haupt- und sämtliche freischaltbare Helden mit in den Kampf gegen die kleinen und die Superschurken; stattdessen zieht ihr stets zu zweit los und zwar in jeweils anderer Zusammenstellung. Die ersten Stunden seid ihr dabei auf vorgegebene Kombinationen angewiesen: Flash schlägt sich mit Grüne Leuchte durch, Superman räumt mit Batman Metropolis auf, Zatanna und Martian Manhunter säubern die U-Bahn-Tunnel von Queen Bee und ihrem Gefolge. Einige Stunden später
dürft ihr dann wählen, wer euch in den kommenden Abschnitten begleitet. Aquaman oder Hawkgirl stehen z.B. zur Auswahl – falls ihr die Helden vorher mit Schilden “freigekauft” habt.
Einsteiger adè
So gut es ist, dass ihr später wählen könnt, so schade ist es, dass ihr zu Beginn jede Mission mit einem anderen Team bewältigen müsst. Verschiedene Charaktere auszuprobieren und ihre Erfahrung zu steigern finde ich klasse – jedes Mal damit von vorne beginnen zu müssen nicht. Zudem nimmt die Stärke eurer Widersacher schnell zu, so dass es recht früh schwierig wird, mit noch unbedarften Helden zu bestehen. Das trifft mitunter sogar auf die einfachste Schwierigkeitseinstellung zu – die Justice League ist keine Liga für Einsteiger.
Und wenn ihr später die Wahl zwischen mehr als zehn Figuren habt, kann es sogar schlimmer werden. Denn solange ihr immer wieder mit anderen Superhelden loszieht, habt ihr gegen Ende nur einen Haufen zweitklassiger Charaktere, die es gegen die starken Feinde schwer haben. Zudem habt ihr mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen wie die Ultimate Alliance, denn einige Superkräfte sind denen anderer Helden haushoch überlegen. Zatanna kann Bösewichter z.B. für mehr als zehn Sekunden in Kaninchen verwandeln – was dazu führt, dass ihr mit der zauberhaften Dame in eine Gruppe Gegner lauft und anschließend in aller Ruhe harmlose Karnickel vernichtet. Seid ihr ohne sie unterwegs, schnellt die Anforderung an euer Können gleich etliche Stufen nach oben.
Kein Teamplay?
Schade übrigens, dass ihr nur mit halb so vielen Akteuren in den Kampf zieht wie die Marvel-Truppe. Zudem dürft ihr euren gewählten Teams keine Namen geben – Bonuspunkte für eine funktionierende Chemie zwischen den Helden gibt es ebenso wenig. Notiz für später, die dritte: Bei der Personalisierung hat der Activision-Titel die Nase deutlich vorn. Genau wie bei der Konkurrenz dürft ihr dafür einem
Kumpel euer zweites Gamepad in die Hand drücken, um auf PS2 und Xbox gemeinsam gegen die Superschurken loszuziehen: Wählt einfach jederzeit den Koop-Modus
und schon seid ihr gemeinsam unterwegs. Allerdings gibt es keine sonstigen Mehrspieler-Funktionen. Kooperatives oder kompetitives Online-Spiel? Fehlanzeige. Auf PSP fehlt leider auch die kooperative Variante für zwei Spieler. Dafür dürft ihr dort zwei zusätzliche Helden kaufen (Supergirl, Black Canary) und löst “Extraaufträge”. In diesen müsst ihr, teilweise gegen die Zeit, etliche Bösewichte besiegen – die mageren vier Missionen sind allerdings kaum der Rede wert.
Aber keine Angst: Langweilig wird der Ausflug mit der Justice League nicht, denn auch wenn die Action sehr geradlinig abläuft, fordert sie wie erwähnt euer taktisches Geschick – nicht zuletzt deshalb, weil die meisten Helden fliegen können, so dass ihr auf zwei Ebenen beschäftigt seid. Außerdem könnt ihr – einen starken Charakter vorausgesetzt – jedes Objekt der Umgebung hochheben und damit auf Feinde einschlagen oder ihnen Mülleimer sowie Autos als schlagkräftige Argumente gen Kopf werfen. Und ihr habt vielerorts die Wahl zwischen geradem Durchmarsch und Abklappern von Umwegen, auf denen sich oft Schilde verstecken. Mich stört nur, dass ich meinen Mitstreitern umsonst offensives, neutrales oder defensives Verhalten befehle – sie agieren stets gleich, sind dafür aber meist auch eine gute Hilfe.
Würde in den teilweise schön gezeichneten Arealen aber nicht die Erfahrung der Baldur’s Gate: Dark Alliance-Macher durchschimmern, käme die eigentliche Einfallsarmut stärker zum Vorschein. Denn im Grunde rennt ihr nur von A nach B, löst seltene Reaktionsspiele zum Öffnen von Türen und verhaut die zwei Gegnertypen des jeweiligen Abschnitts. Ärgerlich finde ich, dass die abwechslungsreiche Musik belanglos aus den Boxen plätschert, im Xbox-Hauptmenü ins Stocken kommt und dass der Ablauf zugunsten einer flüssigen Darstellung regelmäßig verlangsamt wird. Auf PS2 ruckelt die Action bei großem Gegneraufkommen sogar.