Teilamnesie bei Wachen

Wie bei vergleichbaren Spielen ist es ratsam, sich unbemerkt an Posten vorbei zu schleichen. Jede Wache verfügt über ein eigenes Sichtfeld, das Ihr tunlichst nicht betreten solltet, da man Euch sonst erblickt, Alarm schlägt und Ihr ergriffen werdet! In der Theorie jedenfalls, denn in der Praxis ist es bisweilen eher so, dass die Wachen schnell vergessen, wenn Ihr erst mal außer Sichtweite seid – aus den Augen, aus dem Sinn!

Wem es gar gelingt, sich in einen anderen Raum zu stehlen, der hat – wenig realistisch – gute Karten, völlig ungeschoren davon zu kommen. Ansonsten verfügt Ihr über Pfeile oder Kieselsteine, die Ihr zur Ablenkung der Wachen in eine bestimmte Richtung werfen könnt.

Verkomplizierte Steuerung

Zu einem actionbetonten Abenteuer wie Inquisition gehört eigentlich eine leicht zu bedienende Steuerung. Eine, die beispielsweise ohne zu fragen in den Kampf-Modus wechselt, wenn sich eine Wache mit gezücktem Schwert nähert. Nicht so bei Inquisition, denn hier müsst Ihr den Kampf schon selbst per Taste auslösen, was regelmäßig dazu führt, dass Ihr dann den ersten Schlag eingesteckt – toll!

Die Bedienung des Spiels ist kompliziert und hat nur entfernt etwas mit der bekannten Shooter-typischen Steuerung zu tun. Warum es etwa zwei Arten des Zuschlagens gibt, die sich beide als nicht sehr treffsicher erweisen, bleibt fraglich. Und wer einen Raum verlässt, muss fix umdenken, da er ihn sonst gleich wieder betritt.

__NEWCOL__Chancenlos im Kampf

Oft lässt Euch das Spiel nur eine Wahl: den Kampf. Trotz simpler KI sind die Kämpfe allerdings schwer bis unfair, da der Schwierigkeitsgrad sich allenfalls mit Hilfe eines Cheats anpassen lässt. Wann immer mehrere Gegner anrücken, hat man mangels Maus enorme Probleme, die einzelnen Wachen überhaupt zu treffen.

Die automatischen Schläge sitzen nicht: Obwohl Waffen wie Dolch, Schwert, Kampf-Axt und Armbrust zum Einsatz kommen, sind die Kämpfe deshalb nicht wirklich spaßig. Wer einen Fight überlebt, muss – ganz zünftig – zu Wurst und Brot greifen, um wieder zu Kräften zu kommen. Im Kampf gegen den tödlichen Hauch der Pest müsst Ihr jedoch auf die Kräuter in Eurem Inventar vertrauen.

Blutrünstige Optik

Die 3D-Texturen von Inquisition sind zwar nicht die schlechtesten, allerdings auch ziemlich detailarm. So wirken die Straßen, Gassen und Plätze der mittelalterlichen Metropole wie “von der Stange” und auf Dauer recht eintönig. Es gibt Effekte wie einförmige Schatten, die aber kaum der Rede wert sind. Hingegen lockt man mit der düsteren Optik der vermeintlich finsteren Epoche. Im Klartext bedeutet das, dass das Spiel auf wenig gelungene Gore-Effekte wie Blut, aufgeschlitzte Bäuche und abgetrennte Gliedmaßen setzt. Durch deren verstärkten Einsatz schafft es das lahme Action-Adventure gerade mal auf eine USK von “ab 16 Jahren”, was Horror-Fans nicht in Entzücken versetzen dürfte! Die gerenderten Videos hingegen kommen weitgehend ohne Blut aus, sind trotzdem spannend und treiben immer wieder die Story voran.

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